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Neubewertung 25.08.2020 18:06:00

CA Immo-Aktie verliert dennoch: CA Immo operativ besser - BUWOG-Rückstellung drückten

CA Immo-Aktie verliert dennoch: CA Immo operativ besser - BUWOG-Rückstellung drückten

Außer durch Immo-Abwertungen bei Hotels und Einzelhandel, auf die weniger als ein Zehntel des Portfolios entfallen, und geringe Mietreduktionen spürt man die Krise nicht. Auch die Umsetzung der Projektentwicklungen im Umfang von rund 800 Mio. Euro laufe weiter, sagte CEO Andreas Quint am Dienstag.

Alle Baumaßnahmen seien auch im Lockdown wie geplant und ohne Unterbrechungen weitergeführt worden - es habe keine Zeit- und Kostenüberschreibungen aufgrund Covid-19 gegeben. Auch die Baurechtschaffung und die Planung für neue Projekte würden ungebremst weiterlaufen, so Quint im Online-Halbjahrespressegespräch: "Wir erwarten relativ geringe Auswirkungen auf unser operatives Geschäft durch Covid-19. Lediglich neue Baustarts seien ausgesetzt, um potenzielle Covid-19-Effekte auf die Mietnachfrage auszuloten. Davon sei derzeit lediglich ein Projekt in München betroffen, wobei sich der Aufschub auch eher auf die Bausituation als auf die Miet- oder Marktsituation beziehe.

Im ersten Halbjahr 2021 werde sich das Leben wohl normalisieren, falls dann sichere und wirksame Impfstoffe gegen Covid-19 in großer Menge verfügbar seien - die Krankheit werde dann keine Rolle mehr spielen müssen, so der CEO. Bis das wirtschaftliche Niveau von vor der Krise erreicht sei, werde es aber "mehrere Jahre" dauern.

Mit ihrem 4,4 Mrd. Euro großen Bestandsportfolio sei die CA Immo "sehr gut aufgestellt", so Quint. Büros, auf die 89 Prozent des Portfolios entfallen, seien "absolut krisenfest", "da sind wir strategisch sehr zuversichtlich". Nur 6 Prozent entfallen auf Hotels und 2 Prozent auf Einzelhandel. Vom Bestand liegen 43 Prozent der Immo-Werte in Deutschland, 13 Prozent in Österreich, je 11 Prozent in Ungarn und Polen, je 9 Prozent in Tschechien und Rumänien. Der Bestand warf zuletzt 5,4 Prozent Rendite ab und war zu 95,1 Prozent vermietet. Die Mieterlöse stiegen um 6,0 Prozent auf 118,1 Mio. Euro.

Bei Hotels und Einzelhandel musste die CA Immo heuer im ersten Halbjahr freilich ein deutlich negatives Bewertungsergebnis hinnehmen, was letztlich das Betriebsergebnis und den Nettogewinn beeinträchtigte. Die Mieterlöse wuchsen dagegen trotz geringer Covid-19-Reduktionen ebenso weiter wie die Cash-Größe FFO I.

Das Immobilien-Neubewertungsergebnis war unterm Strich bis Juni mit -27,0 Mio. Euro negativ, nach positiven Anpassungen im Ausmaß von 114,8 Mio. Euro ein Jahr davor. Im einzelnen gab es heuer 76,4 Mio. Euro Aufwertungen (davon allein 34 Mio. Euro in Deutschland) und 103,4 Mio. Euro Abwertungen, auch in CEE. Daraufhin lag das Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EBIT) mit 60,7 Mio. um 69,0 Prozent unter dem Vorjahresvergleichswert (195,8 Mio. Euro).

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs im Jahresabstand um 9,1 Prozent auf 90,3 Mio. Euro. Ohne eine 25,5 Mio. Euro hohe Rückstellung für erwartete Gerichtskosten für die erste Instanz der heuer gegen die Republik und das Land Kärnten eingebrachte Buwog-Schadenersatzklage hätte das EBITDA um 39,9 Prozent auf 115,8 Mio. Euro zugelegt. 2004 gingen die Bundeswohnungen (Buwog und andere) an ein Konsortium von RLB OÖ und Immofinanz, die CA Immo als Mitbewerber ging leer aus und sieht sich um 1,9 Mrd. Euro geschädigt. Die Dauer des Schadenersatzverfahrens sei "schlecht prognostizierbar", es könnte sich aber "über Jahre erstrecken", so der CEO heute.

Auch das Vorsteuerergebnis (EBT) gab durch die Neubewertung nach, es sank bis Juni auf 69,8 (140,0) Mio. Euro. Unterm Strich blieb für die CA Immo ein Periodenergebnis (Nettogewinn) von 44,7 (103,3) Mio. bzw. 0,48 (1,11) Euro/Aktie.

Die Cash-Generierungsgröße FFO I wuchs in den ersten sechs Monaten um 5,7 Prozent auf 64,5 Mio. Euro. Das Jahresziel für 2020 liegt zum FFO I bei "mindestens 126 Mio. Euro", für 2019 waren es "mindestens 125 Mio. Euro".

Am heutigen Dienstag (25.8.) soll die Hauptversammlung den Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns 2019 und eine Dividendenauszahlung fällen - geplant ist laut dem weiter gültigen Beschlussvorschlag von März die Zahlung einer Dividende von einem Euro pro Aktie, das entspricht gegenüber den vorhergehenden 90 Cent je Aktie einer Anhebung um rund elf Prozent. "Wir gehen von einem Dividendenbeschluss heute Nachmittag aus", sagte Quint.

Auf die Dividendenzahlung von der CA Immo warten auch andere börsennotierte Unternehmen, etwa die S IMMO. Diese erklärte am Dienstag, sie rechne aus ihren Beteiligungen an der CA Immo und der Immofinanz erst für das zweite Halbjahr mit Ausschüttungen, voriges Jahr hatte sie daraus bereits bis Juni 17 Mio. Euro erhalten.

Nach Angaben vom Frühjahr hielt die s Immo zuletzt 12 Prozent an der Immofinanz und 6,3 bis 6,4 Prozent an der CA Immo. Ihre rund 4 Prozent an der Immofinanz hatte die CA Immo im November veräußert, das Paket war 111 Mio. wert.

Die CA Immo-Aktie verlor im Wiener Handel zum Handelsschluss 2,44 Prozent auf 26,00 Euro.

(Schluss) sp/ivn

APA

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Bildquelle: CA Immobilien,CA Immobilien Anlagen AG

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