Hart umkämpfter E-Automarkt 14.08.2023 23:45:00

BYD nimmt Verfolgung auf: Macht BYD Tesla bald die Poleposition auf dem E-Automarkt strittig?

BYD nimmt Verfolgung auf: Macht BYD Tesla bald die Poleposition auf dem E-Automarkt strittig?

• BYD kommt Tesla bei Auslieferungszahlen näher
• Tesla in China bereits von BYD überholt
• BYD könnte bei aktuellen Wachstumsraten in einigen Quartalen an Tesla vorbeiziehen


BYD holt in Q2 zu Tesla auf

Der chinesische Elektroautobauer BYD konnte im zweiten Quartal einen Auslieferungsrekord erzielen. Laut "CnEVPost" lieferte der Tesla-Rivale im abgelaufenen Jahresviertel 703.561 Fahrzeuge aus, was einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 95,32 Prozent entspreche. Die Pkw-Auslieferungen seien sogar um 98 Prozent auf 700.244 gestiegen. Laut Barron's konnte BYD in den drei Monaten davon rund 383.000 rein batterieelektrisch angetriebene Pkw ausliefern.

Auch US-Elektroautobauer Tesla konnte im zweiten Jahresviertel einen Auslieferungsrekord verzeichnen. Der Musk-Konzern hat im zweiten Quartal knapp 480.000 Autos produziert und gut 466.000 Stück ausgeliefert.

Damit konnte BYD mehr als 80 Prozent des Volumens, das Tesla im zweiten Jahresviertel ausliefern konnte, erreichen und kommt seinem US-Rivalen näher.

BYD hat auf dem chinesischen Markt bereits die Nase vorn

Auf dem stark umkämpften chinesischen Elektroautomarkt konnte BYD seinen US-Konkurrenten sogar bereits überholen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Daten des Branchenverbandes China Passenger Car Association (CPCA) berichtet, konnte BYD in China im ersten Halbjahr 29 Prozent mehr reine Elektroautos verkaufen als Tesla. Dabei habe sich BYDs günstiger Dolphin besser als Teslas Model 3 verkauft.

Generell hätten sich chinesische Marken im ersten Halbjahr stark präsentieren und auf ihrem Heimatmarkt erstmals mehr als 50 Prozent des Absatzes stellen können. Allerdings sei Tesla laut chinesischen Branchendaten in diesem Zeitraum auch die einzige ausländische Marke gewesen, die ihren Marktanteil habe ausbauen können.

Auch im Juli habe BYD seinen US-Konkurrenten auf dem wichtigen chinesischen Markt schlagen können. So habe BYD laut Barron's für Juli die Auslieferung von 261.105 NEVs gemeldet, wovon rund 134.800 ausschließlich batterieelektrische Fahrzeuge gewesen seien - gegenüber rund 81.000 im Juli des Vorjahres.

Tesla habe, wie Reuters berichtet, im Juli 64.285 in der Volksrepublik produzierte Autos verkaufen können, was einem Plus von 128 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber laut Daten des Branchenverbandes CPCA einem Rückgang von 31 Prozent gegenüber Juni dieses Jahres entspreche. Auf Monatsbasis habe es sich damit um den ersten Rückgang seit Dezember gehandelt. Damals habe der Musk-Konzern mit steigenden Lagerbeständen zu kämpfen gehabt.

Kann BYD Tesla einholen?

Auch wenn Tesla insgesamt bei den Auslieferungen nach wie vor die Nase vorn hat und auch bei der Marktkapitalisierung - mit derzeit rund 798,1 Milliarden US-Dollar, gegenüber 113,91 Milliarden US-Dollar - weit vor seinem chinesischen Konkurrenten liegt, könnte BYD bei den aktuellen Wachstumsraten der beiden Unternehmen in einigen weiteren Quartalen an Tesla vorbeiziehen, berichtet Barron's.

Allerdings werde das Wachstum, je größer die Zahlen würden, auch schwieriger und Tesla hat in diesem Jahr bereits gezeigt, dass das Unternehmen bereit ist, eine geringere Profitabilität in Kauf zu nehmen, um den Absatz weiter zu steigern. So hatte der US-Elektroautobauer die Preise für seine Elektrofahrzeuge Anfang des Jahres weltweit drastisch gesenkt und so einen regelrechten Preiskampf ausgelöst.

Während die Frage, ob und wann BYD an Tesla vorbeiziehen können wird zunächst einmal offen bleibt, zeigt sich laut Barron's, dass die Stärke der beiden Elektroautobauer weiter zunehme. So hätten Tesla und BYD in den letzten sechs Monaten fast 1,6 Millionen Elektrofahrzeuge ausgeliefert. Dies entspreche einem Anstieg von etwa 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Derweil hätten zum Beispiel Xpeng und NIO im selben Zeitraum gerade einmal etwa 114.000 Elektrofahrzeuge ausgeliefert, was zudem einem Rückgang von etwa 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche.

Redaktion finanzen.at

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