03.08.2016 13:42:37
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Bundesverkehrswegeplan ist rechtswidrig und klimapolitisch fahrlässig
Der Bundesverkehrswegeplan widerspreche auch den EU-Vorgaben und verletze die Beteiligungsrechte der Umweltverbände. "Dobrindts fahrlässige Planung führt zu mehr Treibhausgasen, mehr Flächenverbrauch, mehr Zerschneidung und zu erheblichen Rückschritten beim Schutz unserer Natur, der Landschaft und des Klimas", sagte Weiger. "Die Treibhausgase im Verkehr könnten um 7 bis 10 Millionen Tonnen pro Jahr reduziert werden, das entspricht etwa fünf Prozent der Verkehrsemissionen. Hierzu bräuchte es die richtigen Entscheidungen in der Verkehrsplanung", sagte Weiger. Der Verkehr sei der einzige Sektor in Deutschland, in dem die Treibhausgasemissionen zwischen 1990 und 2015 stiegen, im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent.
Nach BUND-Recherchen weisen viele Stellungnahmen und Gutachten zu
Straßenbauprojekten, beispielsweise zur A20, A39, A14 und zur B10
Pirmasens-Landau, massive Manipulationen an Projektdefinitionen,
prognosen und -bewertungen auf. Außerdem führen etwa 90 Prozent der
über 500 vorgesehenen Ortsumfahrungen nicht zu einer echten
Entlastung der Ortsdurchfahrten und einer Verbesserung der
Lebensqualität. Der BUND fordert - auch wegen schwerer methodischer
Fehler wie der Nicht-Berücksichtigung der Lkw-Maut-Ausweitung ab 2018
auf alle Bundesstraßen - vor der Entscheidung des Bundestages
grundlegende Planänderungen und Neuberechnungen solcher Projekte
unter Einbeziehung vernünftiger Alternativen.
"Dobrindt hat wie ein Gutsherr aus dem vorigen Jahrhundert geplant, der seinen politischen Günstlingen Gefälligkeiten erweisen will. Schädliche Trends wie die steigende Belastung durch Klimagase und die Überschreitung der Stickoxidgrenzwerte in Städten werden verstärkt, anstatt durch integrierte Verkehrskonzepte oder Verlagerung auf die Schiene gegenzusteuern. Mit einem derart veralteten Verständnis von politischer Beteiligung und Raumplanung gewinnt Minister Dobrindt die altvorderen Straßenbaulobbyisten für sich. Mit einer vernünftigen Verkehrsplanung, die Weichen zum Nutzen der Allgemeinheit im 21. Jahrhundert stellt, hat dieses Straßenbau-Flickwerk nichts zu tun", sagte Weiger.
BUND-Stellungnahme zu den Ausbaugesetzen zu den Bundesverkehrswegen: www.bund.net/pdf/bvwp-stellungnahme
OTS: BUND newsroom: http://www.presseportal.de/nr/7666 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2
Pressekontakt: Dr. Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte, Tel: 030-27586-435, Mobil: 0173-6071601, E-Mail: werner.reh@bund.net bzw. Annika Natus, BUND-Pressereferentin, Tel. 030-27586-425/-489, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net

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