29.04.2009 16:39:00

Bundesbank/Weber: Leichte Belebung in Deutschland frühestens 2010

   MÜNCHEN (Dow Jones)--Bundesbankpräsident Axel Weber hat angesichts steigender Stimmungsindikatoren vor zuviel Optimismus hinsichtlich der Konjunkturentwicklung in Deutschland gewarnt. "Mit einer leichten Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft ist frühestens im nächsten Jahr zu rechnen", sagte Weber am Mittwoch in München. Er sprach anlässlich der Verabschiedung des bisherigen Präsidenten der dortigen Bundesbank-Hauptverwaltung, Wolfgang Simler.

   Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechen damit, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr um 6,0% sinken wird. Der Internationale Währungsfonds erwartet ein Minus von 5,6%. Weber sagte, spannender als die Frage nach der Jahresrate dürfte die Frage sein, wann die Erholung einsetzt. Er verwies darauf, dass die Einschätzung des konjunkturellen Wendepunkts unter den gegenwärtigen Umständen besonders schwierig sei.

   "Ich bin jedenfalls vorsichtig, den Hoffnungssignalen, die uns gegenwärtig von einigen Stimmungsindikatoren übermittelt werden, zu viel Gewicht beizumessen", sagte der Bundesbankpräsident. Die harten Zahlen würden noch einige Negativnachrichten bringen, wenngleich sich das Abwärtstempo deutlich verlangsamen dürfte, fügte er hinzu.

   Weber plädierte dafür, das Problem der "giftigen Wertpapiere" in den Bankbilanzen rasch anzugehen. Solange den Banken dieser "Mühlstein" um den Hals hänge, würden sie nicht wieder auf die Beine kommen, warnte er. "Da ich weiß, dass hier mit Hochdruck an einer Lösung, die sowohl dem öffentlich-rechtlichen als auch dem privaten Bankensektor gerecht wird, gearbeitet wird, bin ich optimistisch, dass dies gelingen wird", sagte Weber.

   Hinsichtlich weiterer zusätzlicher Staatsausgaben zur Konjunkturstützung äußerte sich der Bundesbankpräsident ablehnend. Die Maßnahmen würden erst in den kommenden Quartalen ihre volle Wirkung entfalten, Forderungen nach weiteren diskretionären Stabilisierungsmaßnahmen für die Konjunktur sollte die Politik daher geschlossen entgegentreten, sagte Weber. Die Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen dürfe in diesen Zeiten nicht aus dem Auge verloren werden.

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   April 29, 2009 10:07 ET (14:07 GMT)

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