15.02.2016 12:30:45
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Bundesbank rechnet für 1Q mit etwas stärkerem deutschen Wachstum
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bundesbank rechnet damit, dass sich das Wirtschaftswachstum Deutschlands im ersten Quartal 2016 etwas verstärken wird. Gestützt wird die Aktivität im laufenden Quartal laut Bundesbank vor allem von einem weiteren Anstieg des Konsum und der Bautätigkeit. Höhere Investitionen hält die Bundesbank für den Fall für möglich, dass die außenwirtschaftliche Schwäche nicht anhält.
"Die deutsche Wirtschaft könnte im ersten Vierteljahr 2016, getragen vor allem von einer zunehmenden binnenwirtschaftlichen Dynamik etwas kräftiger als zum Ende des Vorjahres expandieren", heißt es im aktuellen Monatsbericht für Februar. Im vierten Quartal 2015 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent gestiegen. Wachstumsstützen waren vor allem privater und staatlicher Konsum gewesen, während der Außenhandel keinen positiven Wachstumsbeitrag leistete.
Dieses Muster dürfte sich laut Bundesbank auch im laufenden ersten Quartal zeigen. "Vermehrter Schwung dürfte von der Konsumkonjunktur kommen, die weiterhin von der guten Arbeitsmarktlage profitiert. Zusätzliche Impulse sind vor allem von erheblichen Kaufkraftgewinnen der privaten Haushalte aufgrund des neuerlichen Rohölpreisverfalls um die Jahreswende 2015/2016 zu erwarten."
Die Bundesbank rechnet zudem damit, dass sich die Belebung der Baukonjunktur fortsetzt, was sie auf die hohe Nachfrage von Unternehmen, öffentlicher Hand und privaten Hausbauern zurückführt, die von den guten Finanzierungsbedingungen profitieren.
Im Hinblick auf die Investitionen ist die Bundesbank gedämpft optimistisch. "Angesichts der in weiten Teilen der Wirtschaft bereits über das Normalmaß hinausgehenden Auslastung der Produktionskapazitäten sollte auch die Bereitschaft der Unternehmen zunehmen, in Ausrüstungen zu investieren", kalkuliert sie. Wesentliche Voraussetzung sei aber, dass die Auslandsnachfrage die Schwächephase in der zweiten Jahreshälfte 2015 überwinde und der Industriekonjunktur Auftrieb verleihe.
Dass der fallende Ölpreis dabei hilfreich sein wird, davon ist die Bundesbank jedoch nicht überzeugt. In dem Bericht kommt sie zu der Einschätzung, dass ein Rückgang des Rohölpreises die Weltwirtschaft nicht in dem gleichen Maße stimuliert, wie ein Anstieg sie belastet. Für die privaten Haushalte der Öl importierenden Länder wirke der niedrige Preis jedoch stimulierend.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/smh
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February 15, 2016 06:00 ET (11:00 GMT)
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