Crash voraus? |
24.04.2021 22:23:00
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Buffett-Indikator schlägt wieder an: Ist die Kennzahl noch zeitgemäß?
• Die Kennzahl kam in einem Interview 2001 das erste Mal auf
• Buffett selbst relativiert die Bedeutung der Kennzahl
Der Buffett-Indikator
Unter dem Buffett-Indikator versteht man den Wert der öffentlich gehandelten Aktien eines Landes geteilt durch das Bruttoinlandsprodukt dieses Landes. Hierbei sollte die Marktkapitalisierung des Landes - also der Gesamtwert der in diesem Land an der Börse gehandelten Unternehmen - nicht signifikant höher sein, als die Wirtschaftsleistung. Falls dies doch der Fall sein sollte, deutet es laut Buffett-Indikator auf eine Überbewertung an den Aktienmärkten hin. In den späten 1990er Jahren hatte der Indikator vor einer Überbewertung der Märkte gewarnt, bevor schließlich die Dotcom-Blase geplatzt ist. Aktuell schlägt die Kennzahl bezogen auf den US-Markt wieder stark nach oben aus. Zuletzt äußerte sich Marktexperte Michael O’Rourke gegenüber Bloomberg zum Buffett-Indikator und sagte: "Das unterstreicht die bemerkenswerte Manie am US-Aktienmarkt, deren Zeuge wir gerade werden".
Die Geschichte der Kennzahl
Die Kennzahl wurde das erste Mal in einem Interview mit Carol Loomis von Fortune im Jahr 2001 mit dem Berkshire Hathaway-CEO in Verbindung gebracht. Hier nannte der Investor die Kennzahl "als das wahrscheinlich beste einzelne Maß dafür, wo die Bewertungen des Aktienmarkts zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen".
Was Buffett selbst über den Indikator sagt
"Die Kennzahl hat gewisse Einschränkungen, wenn es darum geht ihnen zu sagen, was sie wissen müssen", sagte die Börsenlegende im Interview 2001. Was er damit gemeint hat, wird in der Jahreshauptversammlung von Berkshire Hathaway im Jahr 2017 deutlich, in der Buffett sagte, dass jede Zahl eine gewisse Bedeutung habe und manchmal mehr, aber auch manchmal weniger bedeute. Manchmal reiche eine Formel nicht aus, um sagen zu können, ob der Markt unterbewertet oder überbewertet sei. Außerdem betonte er, dass die Zinssätze besonders wichtig seien und niedrige Zinssätze auch höhere Bewertungen rechtfertigen würden.
Auch Cathie Wood hat sich zuletzt zum Buffett-Indikator geäußert
Star-Investorin Cathie Wood von ARK Invest hat via Twitter die Wirksamkeit der Kennzahl kürzlich in Frage gestellt und merkte an, dass BIP-Statistiken sich im Industriezeitalter anders entwickelt haben als sie es im digitalen Zeitalter tun, da dank des Produktivitätswachstum das reale BIP wahrscheinlich auch höher sei. Auch Brain Sozzi von Yahoo! Finance merkte in einem Bericht an, dass Buffett selbst in letzter Zeit Aktien gekauft habe, obwohl der Indikator seit längerem so hoch stehe. Ob Buffett sich selbst nochmal zu der Kennzahl zu Wort meldet, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.at
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