31.10.2014 17:53:31
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BSkyB könnte Sky Deutschland-Übernahme teurer kommen als gedacht
Von Archibald Preuschat
MÜNCHEN--Den Pay-TV-Sender British Sky Broadcasting (BSkyB) könnte die Schaffung eines pan-europäischen Bezahlfernsehsenders teurer kommen als erwartet. Den Kleinaktionären von Sky Deutschland hat BSkyB eine bewusst unattraktive Offerte unterbreitet, nachdem sich die Briten das Mehrheitspaket von Rupert Murdochs Medienkonzern 21st Century Fox an dem immer noch unprofitablen deutschen Bezahlsender gesichert hatten. Das Kalkül: Die restlichen Anteilseigner lehnen ab und bleiben im Unternehmen - ebenso wie das Geld, das für das Pflichtangebot fällig geworden wäre.
Doch auf der Zielgeraden sieht es danach aus, als ob mehr Aktionäre als gedacht das Angebot von 6,75 Euro je Aktie akzeptieren werden, von dessen Annahme Sky Deutschland selbst abgeraten hatte, weil es "den wahren Wert des Unternehmens" nicht widerspiegele. Schuld daran ist das derzeit schlechte Marktumfeld, das institutionelle Anleger zum Versilbern drängt, heißt es in Unternehmenskreisen von Sky Deutschland.
BSkyB kauft 21st Century Fox dessen 57,4 Prozent-Anteil für 3,6 Milliarden Euro ab. Sollten sich alle Minderheitsaktionäre zur Annahme der Offerte entschließen, werden nochmal rund 2,7 Milliarden Euro fällig. Für Sky Italia muss BSkyB an 21st Century Fox weitere 3,1 Milliarden Euro zahlen. Aus den drei Unternehmen soll ein pan-europäischer Pay-TV-Konzern mit knapp 20 Millionen Abonnenten entstehen.
Bis zum kommenden Montag (3. November) um Mitternacht haben die Kleinaktionäre von Sky Deutschland noch Zeit, die BSkyB-Offerte zu akzeptieren, dann läuft auch die Nachfrist des Übernahmeangebots ab. Attraktiv ist es nicht, bietet es den Anteilseignern doch gerade mal den gesetzlichen Mindestpreis und an eine Mindestakzeptanzquote hat BSkyB das Angebot ausdrücklich nicht gebunden - deutliche Signale, dass der britische Konzern keinesfalls an einer überwältigenden Mehrheit an Sky Deutschland interessiert ist.
Gleichwohl machte Odey Asset Management eine Kehrtwendung. Hatte der mit seinem Anteil von acht Prozent zweitgrößte Einzelaktionär an Sky Deutschland die Offerte erst zurückgewiesen, kündigte Odey in der vergangenen Woche an, mindestens 97 Prozent seiner Sky-Deutschland-Aktien BSkyB anzudienen.
Weitere Aktionäre könnten folgen, in dem Bezahlfernsehsender sind auch Hedge-Fonds investiert. Üblicherweise werden bei Übernahmeangeboten zahlreiche Aktien erst kurz vor Ende der Annahmefrist angedient. BSkyB hatte zuletzt gemeldet, 69 Prozent an Sky Deutschland zu halten. Zur Höhe des endgültigen Anteils wollen sich die Briten erst am 6. November äußern.
Für die Übernahme von Sky Deutschland und Sky Italia nimmt BSkyB bis zu 5,1 Milliarden Pfund Schulden auf. Der US-Medienkonzern 21st Century Fox steigt damit aber nicht komplett aus den beiden europäischen Pay-TV-Sendern: Er ist auch an BSkyB beteiligt und hält knapp 40 Prozent an dem britischen Unternehmen.
Mitarbeit: Simon Zekaria
Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com
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October 31, 2014 12:23 ET (16:23 GMT)
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