Deutschland wächst kräftig 25.07.2018 11:27:41

Britischer Vodafone-Konzern mit Umsatzrückgang

Britischer Vodafone-Konzern mit Umsatzrückgang

In Spanien, Italien und Indien machen Rivalen mit Billigangeboten den Briten zu schaffen, wie das Unternehmen am Mittwoch in London mitteilte. In Deutschland läuft es dagegen im Kabelnetz weiter rund, und auch im Mobilfunk kann Vodafone im wichtigsten Einzelmarkt mehr erlösen.

Der Gesamtumsatz des Konzerns fiel im ersten Geschäftsquartal (Ende Juni) im Vorjahresvergleich um 4,9 Prozent auf 10,9 Milliarden Euro. Allerdings wirkt der Umsatzschwund wegen einer Änderung von Bilanzierungsregeln größer. Beim Serviceumsatz aus eigener Kraft, also ohne Zu- und Verkäufe sowie ohne Wechselkurseffekte, legten die Briten auf vergleichbarer Basis um 0,3 Prozent zu und damit etwas stärker als von Analysten erwartet.

Vor allem in Südeuropa und Indien hat das Unternehmen mit stärkerer Konkurrenz zu kämpfen. Die gute Entwicklung in Deutschland und Asien konnte das allerdings wettmachen. In Spanien sorgt der französische Telekomkonzern Orange für mehr Druck, die Kündigungsrate bei Vodafone stieg deutlich. In Italien war der französische Billiganbieter Iliad im Mai auf den Markt gestürmt. "Die Wettbewerbssituation in Italien hat sich deutlich verschärft", sagte Konzernchef Vittorio Colao in einer Telefonkonferenz.

Die Vodafone-Aktie lag in London am Vormittag rund ein Prozent im Minus. Das Quartal habe im Rahmen der Erwartungen gelegen, schrieb Barclays-Analyst Maurice Patrick. Auch für Polo Tang von der UBS erfüllte Vodafone die - allerdings niedrigen - Erwartungen.

In Deutschland, dem wichtigsten Einzelmarkt der Briten, kletterten die Serviceumsätze im ersten Quartal um 2,4 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro, im Mobilfunkservice gab es ein Plus von 1,7 Prozent. Die Zahl neuer Breitbandanschlüsse lag allerdings unter den Vorquartalen, weil nach Angaben von Vodafone ein Wettbewerber mit Rabatten lockte.

Insbesondere das Kabelnetz gibt Vodafone hierzulande weiter Schub. Hier hatte der Konzern sich im Mai mit dem Kabelriesen Liberty Global auf die Übernahme weitreichender Teile von dessen europäischem Kabelnetz geeinigt, darunter auch der deutsche Anbieter Unitymedia. Inklusive Schulden ist der Deal 18,4 Milliarden Euro schwer. Konkurrenten wie die Deutsche Telekom kritisieren, die Übernahme verringere den Wettbewerb.

In Indien sorgten Preissenkungen und von Regulieren gekappte Entgelte für einen empfindlichen Rückgang der Erlöse, allerdings weist Vodafone diese nicht mehr in den eigenen Zahlen aus. Die Landessparte mit 220 Millionen Kunden wird derzeit mit dem Anbieter Idea Cellular fusioniert.

Den Ausblick für das operative Ergebnis und den freien Geldzufluss behielt das Management bei. Gewinnzahlen veröffentlicht Vodafone nur halbjährlich./men/she/fba

LONDON/DÜSSELDORF (dpa-AFX)

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Bildquelle: Vodafone,Tupungato / Shutterstock.com

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