Britische Notenbank behält lockere Geldpolitik bei

LONDON (dpa-AFX) - Die Notenbank Großbritanniens hält die geldpolitischen Zügel locker. Wie die Bank of England am Donnerstag in London nach ihrer monatlichen Sitzung mitteilte, liegt der Leitzins weiter auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Bankvolkswirte hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Auch das Anleihekaufprogramm wurde nicht angetastet. Zurzeit hält die Notenbank Wertpapiere im Volumen von 375 Milliarden Pfund in ihren Büchern. Diese Käufe, im Fachjargon "Quantitative Lockerung" genannt, wurden bis Herbst 2012 zur Konjunkturstärkung vorgenommen.

Die Bank of England steuert wie die US-Notenbank auf eine erste Zinsanhebung nach der Krise zu. Allerdings haben viele Beobachter ihre Erwartungen über den Zeitpunkt in den vergangenen Wochen in die Zukunft verschoben. Denn die konjunkturellen Bedingungen haben sich zuletzt verschlechtert. Experten nennen unter anderem das schwache Wachstum im Euroraum, die zahlreichen Krisenherde auf der Welt sowie schwächere Wirtschaftszahlen und Stimmungswerte aus der britischen Wirtschaft als Grund.

Darüber hinaus hat sich die Inflation im Vereinigten Königreich zuletzt wieder deutlich abgeschwächt. Mit 1,2 Prozent liegt die Teuerungsrate klar unter dem Zielwert der Notenbank von zwei Prozent. Zudem will das Lohnwachstum trotz fallender Arbeitslosigkeit nicht anspringen. Die meisten Bankvolkswirte rechnen deswegen erst im kommenden Jahr mit einer Zinswende in Großbritannien./bgf/fr