Top oder Flop? |
30.07.2021 23:52:00
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Börsenneuling Lucid Motors: Kann sich ein Einstieg lohnen?
• Zahlreiche Vorbestellungen und ambitionierte Ziele lassen auf viel hoffen
• E-Automarkt wird immer härter umkämpft
Schon im Februar diesen Jahres kündigte der kalifornische Autobauer seine Fusion mit der Mantelgesellschaft Churchill Capital IV an, welche den Sprung an die Techbörse NASDAQ ermöglichen sollte. Mit einem Tag Verzögerung nahmen die CCIV-Aktionäre am 23. Juli den Fusionsantrag dann schließlich an und der SPAC stand nichts mehr im Wege. Hierbei wurden von Lucid Motors 4,4 Milliarden US-Dollar eingenommen, die ein gutes Polster des Unternehmens in den nächsten Jahren darstellen und daneben auch für den Ausbau der Fertigungskapazitäten der Produktionsstätte in Arizona genutzt werden sollen.
SPAC abgeschlossen - Börsendebüt für Lucid Motors
Nun, da die Fusion abgeschlossen ist, hat der E-Autobauer Lucid 1,6 Milliarden Aktien im Umlauf und kommt bei einem Kurs von rund 24 US-Dollar auf eine Marktkapitalisierung von gut 40 Milliarden US-Dollar. Damit reiht sich der Elektro-Autobauer noch vor bereits länger an der Börse vertretenen Konkurrenten wie Xpeng oder Li Auto ein, wie Bloomberg-Daten zeigen.
Auch das Interesse an dem Tesla-Rivalen war zum Börsengang hoch: Am Freitag beendete die damals noch CCIV-Aktie den NASDAQ-Handel bei 24,25 US-Dollar. Die neue Lucid Group-Aktie startete am Montag dann 4,08 Prozent höher bei 25,24 US-Dollar in den Börsenhandel. Bis zum Handelsende legte das Papier 10,64 Prozent auf 26,83 US-Dollar zu.
Hoffnungsträger Lucid Air
Das Aushängeschild des EV-Unternehmens stellt der Stromer Lucid Air dar, eine ultraeffiziente luxuriöse E-Limousine, die insbesondere dem Tesla Model S Konkurrenz machen dürfte. Dabei wirbt der EV-Hersteller auf seiner Webseite damit, dass das Fahrzeug das schnellste seiner Art sein soll sowie über die längste Reichweite verfügen soll. Bisher ist der Stromer jedoch noch nicht verfügbar. Allerdings verkündete Lucid Motors im Zuge des ersten Handelstages an der NASDAQ, dass die Auslieferung der ersten Fahrzeug noch in der zweiten Jahreshälfte dieses Jahres stattfinden sollte. Über 11.000 bezahlte Vorbestellungen hätte das Unternehmen bereits verzeichnet.
Hier hatte TheStreet-Gründer und Börsenexperte Jim Cramer bereits die Gelegenheit gemeinsam mit Lucid-CEO Peter Rawlinson eine Testfahrt zu genießen, die ihn positiv überraschte, wie er im Interview mit TheStreet Live verriet: "Ich war positiv überrascht. Was er [Rawlinson] geschafft hat, was ich nicht erwartet habe, war, dass er von 0 auf 80 Meilen pro Stunde innerhalb von 3 Sekunden beschleunigt hat. Ich war noch nie im Weltall wie Bezos, aber es fühlte sich genauso an. Es ist ein wundervolles Fahrzeug, das viele Käufer finden wird".
Ehrgeizige Ziele
Was den Ausblick des Elektro-Fahrzeugproduzenten angeht, erwartet Lucid im Jahr 2022 20.000 EVs auszuliefern, im Jahr 2025 sollen es schon 135.000 Fahrzeuge sein. Daher geht der Tesla-Rivale auch davon aus, schon 2025 einen Nettogewinn ausweisen zu können.
Wie Anuradha Garg von dem Nachrichtenportal Market Realist zu bedenken gibt, dürfte es jedoch interessant sein zu beobachten, wie Lucid Motors diese ehrgeizigen Ziele erreichen will. Schließlich habe E-Pionier Tesla mehr als 18 Jahre benötigt, um erstmals einen Jahresgewinn ausweisen zu können. Hierfür sei wiederum die Auslieferung von fast einer halbe Million Fahrzeuge nötig gewesen.
EV-Markt wird immer stärker umkämpft
Generell ist der E-Automarkt mittlerweile hart umkämpft. Immer mehr Konkurrenten drängen in den Bereich vor, wodurch es immer herausfordernder wird, Käufer von der eigenen Marke zu überzeugen. Dieser Meinung ist auch Cramer: "Es scheint fast, es kommt fast täglich ein neuer hinzu. Es gibt viel Wettbewerb".
In diesem Sinne sollten sich potenzielle Anleger gut überlegen, ob sie glauben, dass Lucid Motors in einem solchen Umfeld wird bestehen können. Darüber hinaus argumentiert Garg, dass das Unternehmen nach dem Börsendebüt bereits relativ hoch bewertet sei, weshalb es sich auch lohnen könne, erst zu einem späteren Zeitpunkt einzusteigen. Dies muss letztlich jedoch jeder Anleger selbst entscheiden.
Redaktion finanzen.at
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