19.03.2018 22:37:41
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Börsen-Zeitung: Wo Rauch ist, Kommentar zu Henkel von Annette Becker
Die Aktie ist auf dem Kursniveau von vor 15 Monaten angekommen, die im Vorjahr vollzogene Rekordjagd an den Börsen ging praktisch spurlos an dem Konsumgüterkonzern vorbei. Dabei hatte Henkel 2017 geliefert. In Umsatz und Ergebnis wurden Bestmarken gesetzt, und die Rekordjagd soll im neuen Turnus fortgesetzt werden.
Wohlwollend lässt sich sogar festhalten: Selbst die durch die Umstellung der Transport- und Logistiksysteme verursachten Lieferschwierigkeiten in Nordamerika, über die Henkel am Montag informierte, werden daran nichts ändern. Dieser Sichtweise allerdings wollten sich die Investoren nicht anschließen. Vielmehr lautete ihr Verdikt: Wo Rauch ist, ist auch Feuer.
Zwar gibt sich Henkel-Chef Hans Van Bylen kämpferisch: "Wir sind entschlossen, unser profitables Wachstum fortzusetzen." Doch mangelt es offensichtlich am Zutrauen, und das nicht gänzlich ohne Grund. Denn wenngleich Henkel die Prognose für den Konzern in seiner Gesamtheit bestätigt, wird sozusagen im Kleingedruckten nachgebessert. In der ohnehin kleinsten und margenschwächsten Sparte Beauty Care wird das organische Wachstum geringer ausfallen als im Konzern.
Die Sparte hatte sich schon 2017 schwächer als erwartet entwickelt und droht nun allmählich den Anschluss an den globalen Wettbewerb zu verlieren. Dass sich die Zeiten hier auch wieder ändern, wie es Van Bylen bei der Vorlage des Geschäftsberichts formulierte, scheint derzeit nur ein Hoffnungswert.
Für eine abschließende Bewertung ist es natürlich viel zu früh, zumal im Dunkeln liegt, um welche Größenordnung es sich bei den im ersten Quartal erwarteten Umsatzrückgängen in den Konsumgütergeschäften handelt. Beruhigend mag auch sein, dass das Klebstoffgeschäft, das etwa die Hälfte zu Konzernumsatz und -ergebnis beisteuert, weiterhin brummt. Mit dem Festhalten an der Prognose lehnt sich Henkel aber recht weit aus dem Fenster, wird doch signifikanter Performancedruck für das zweite Halbjahr aufgebaut. Die Lieferschwierigkeiten sollen nämlich erst im Laufe des zweiten Quartals vollständig behoben sein.
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