24.04.2019 22:33:42
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Börsen-Zeitung: Sanfter Druck, Kommentar zu SAP von Sebastian Schmid
Der aktivistische Hedgefonds Elliott, der unlängst bei Thyssenkrupp Führungssturz und Aufspaltung mit vorangetrieben hat, will künftig auch in Walldorf dafür Sorge tragen, dass man es sich nicht allzu gemütlich macht. Als Elliott ihre 1,2 Mrd. Euro schwere Beteiligung an SAP bekanntgab, schlug das Investmentvehikel des US-Milliardärs Paul Singer zwar versöhnliche Töne an und lobte den Vorstand. An einem Tag, an dem das eigene Investment 11 Prozent an Wert zulegt, war allerdings auch nichts anderes zu erwarten.
Vor dem Sonder-Kapitalmarkttag, den SAP für November plant, sollten sich McDermott und seine Mitstreiter aber genau überlegen, welche Detailziele sie realistisch für erreichbar halten. Denn Elliott dürfte künftig genau darüber wachen, dass diese getroffen oder besser übertroffen werden. Der Hedgefonds wird vorerst damit zufrieden sein, dass Zukäufe von nun an hintanstehen sollen und neben stabil hohen Dividenden ein mehrjähriges Aktienrückkaufprogramm geplant ist - auch wenn Finanzvorstand Luka Mucic sich auf dessen Volumen noch nicht festlegen will. Die Ausschüttungssumme zu treiben stand bei Elliott in der Vergangenheit hoch auf der Agenda. Und SAP muss da offenbar nicht zum Jagen getragen werden.
Der Einstieg von Elliott ist ein weiteres Signal dafür, dass der US-Hedgefonds sich an deutsche Konzerne heranwagt, die stabile Ankeraktionäre haben - wie die Krupp-Stiftung bei Thyssen oder die Gründer bei SAP. Ähnliches Ungemach wie dem Essener Industriekonzern droht SAP in naher Zukunft zwar kaum. Das jüngste Quartal hat gezeigt, dass die Walldorfer eine Wachstumsmaschine sind, die Rivalen wie Oracle aktuell nicht schrecken können. Sanften Druck macht der Hedgefonds dem Softwarekonzern aber dennoch schon einmal. SAP habe das Potenzial, den Gewinn je Aktie bis 2023 auf 8,50 Euro zu steigern, teilte Elliott mit. Das wäre mehr als doppelt so viel wie 2018.
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