13.12.2007 14:16:00
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Börsen in Europa: Kräftige Abschläge, Finanztitel auf Talfahrt
Der Dow Jones Euro Stoxx 50 verliert aktuell 1,83 Prozent und steht bei 4.387,65 Punkten. Der auch britische und schweizerische Titel umfassende Dow Jones STOXX 50 gibt 2,11 Prozent auf 3.720,93 Zähler ab. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 sackt um 1,75 Prozent auf 993,35 Indexpunkte ab. Die europäischen Länderbörsen schließen sich dem schwachen Trend ausnahmslos an.
Finanzwerte zählen europaweit zu den größten Verlierern. In London brechen Titel von HBOS um knapp 8 Prozent ein, obwohl die Bankgesellschaft die Markterwartungen im laufenden Geschäftsjahr eigenen Angaben zufolge voraussichtlich erfüllen wird. Daneben sacken RBS und Barclays um jeweils rund 5 Prozent ab. Northern Rock büßen mehr als 6 Prozent ein. Der angeschlagene Hypothekenfinanzierer kündigte Abschreibungen in Höhe von insgesamt 281 Mio. Britischen Pfund an und meldete einen Wechsel an der Unternehmensspitze. Daneben steht auch der Bergbausektor unter Druck. Aktuell verlieren BHP Billiton 4,6 Prozent, Rio Tinto 3,9 Prozent und Antofagasta knapp 6 Prozent.
In Paris geben BNP Paribas 3,2 Prozent, Crédit Agricole 2,7 Prozent und Société Générale 3,6 Prozent ab. ArcelorMittal liegen 2,5 Prozent schwächer im Markt. Der größte Stahlkonzern der Welt gab heute bekannt, dass er seine Beteiligung an China Oriental von 28 Prozent auf über 73 Prozent erhöhen will.
Novartis stemmen sich in Zürich erfolgreich gegen den Abwärtstrend und gewinnen ein halbes Prozent. Der Pharmakonzern startet angesichts der dynamischen Veränderungen des Gesundheitswesens eine neue Initiative zur Steigerung der Produktivität. Im Rahmen der Initiative sollen auch rund 2.500 Stellen abgebaut werden. Papiere der beiden Großbanken UBS und Credit Suisse büßen jeweils mehr als 2 Prozent ein.
Indexstände (14:01 Uhr):
Dow Jones EURO STOXX 50: 4.387,65 (-1,83 Prozent)
Dow Jones STOXX 50: 3.720,93 (-2,11 Prozent)
EURONEXT 100: 993,35 (-1,75 Prozent)
FTSE 100 (London): 6.404,10 (-2,37 Prozent)
CAC40 (Paris): 5.604,22 (-2,11 Prozent)
MIB 30 (Mailand): 38.856,00 (-1,54 Prozent)
IBEX 35 (Madrid): 15.515,80 (-2,17 Prozent)
SMI (Zürich): 8.690,52 (-1,83 Prozent)
ATX (Wien): 4.409,41 (-1,96 Prozent)
Unternehmensmeldungen:
Die HBOS plc , die viertgrößte Bankgesellschaft in Großbritannien, meldete heute, dass sich ihr Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich um 4 Prozent erhöhen wird. Wie der größte britische Hypothekenfinanzierer im Rahmen eines Trading Updates mitteilte, sollen damit die Markterwartungen erfüllt werden. Jedoch wird man voraussichtlich eine Sonderbelastung in Höhe von 180 Mio. Britischen Pfund im Zusammenhang mit Wertverlusten bei Assets als Folge der Kreditmarktkrise verbuchen.
Die angeschlagene Northern Rock plc (ISIN GB0001452795/ WKN 909658), der fünftgrößte britische Hypothekenfinanzierer, gab heute bekannt, dass sie Abschreibungen in Höhe von insgesamt 281 Mio. Britischen Pfund (GBP) vornehmen wird. Zudem wurde ein neuer CEO bestellt. Wie die Bankgesellschaft im Rahmen eines Updates für Investoren mitteilte, stehen die Sonderbelastungen im Zusammenhang mit der anhaltenden Kreditmarktkrise. Darüber hinaus wird Adam Applegarth als CEO umgehend zurücktreten und durch das im vergangenen Monat zurückgetretene Board-Mitglied Andy Kuipers ersetzt.
Die luxemburgische ArcelorMittal (ISIN LU0323134006/ WKN A0M6U2), der größte Stahlkonzern der Welt, gab heute bekannt, dass sie ihre Beteiligung an der China Oriental Group Co. Ltd. (ISIN BMG2108V1019/ WKN A0B827) von 28 Prozent auf 73,13 Prozent erhöhen will. Das Angebot, in dessen Rahmen voraussichtlich nicht mehr als 6 Mrd. Hongkong-Dollar gezahlt werden, folgt dem Erwerb eines 28 Prozent-Anteils Anfang November für insgesamt 647 Mio. Dollar.
Der schweizerische Nahrungsmittelkonzern Nestlé S.A. (ISIN CH0012056047/ WKN 887208) meldete heute, dass er eine strategische Partnerschaft mit dem in Brüssel ansässigen Edel-Chocolatier Pierre Marcolini geschlossen hat. Den Angaben zufolge wird es die Partnerschaft Nestlé ermöglichen, die Expertise und das künstlerische Talent von einem der weltweit führenden Edel-Chocolatiers zu nutzen, der wiederum von der weltweiten Erfahrung von Nestlé profitieren wird. Finanzielle Einzelheiten der Partnerschaft wurden nicht genannt.
Der schweizerische Pharmakonzern Novartis AG (ISIN CH0012005267/ WKN 904278) gab heute bekannt, dass er angesichts der dynamischen Veränderungen des Gesundheitswesens eine neue Initiative zur Steigerung der Produktivität startet. Dabei ist vorgesehen, die Organisation zu straffen und die Arbeitsabläufe des Konzerns neu zu gestalten. Der Konzern geht davon aus, dass diese Initiative nach ihrer Umsetzung 2008 und 2009 im Jahr 2010 Kosteneinsparungen von rund 1,6 Mrd. Dollar vor Steuern zur Folge haben werden. Im vierten Quartal 2007 wird ein Restrukturierungsaufwand in Höhe von rund 450 Mio. Dollar vor Steuern ausgewiesen. Im Rahmen der Initiativen sollen von den rund 100.000 Vollzeitstellen des Konzerns weltweit etwa 2.500 abgebaut werden. (13.12.2007/ac/n/m)
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