24.11.2006 14:31:00

Börsen in Europa: Euroanstieg belastet merklich, Technip nach Übernahmespekulationen gesucht

Paris (aktiencheck.de AG) - Der jüngste Eurokursanstieg lastet merklich auf der Stimmung der europäischen Marktteilnehmer. Am Morgen sprang der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung über die 1,30-Dollar-Marke. Währungsexperten machen das Haushalts- und Außenhandelsdefizit der USA und die weiter auseinanderklaffende Zinsschere zwischen Euro- und Dollar-Raum für die anhaltende Schwäche des Dollar verantwortlich. Ferner waren die Vorgaben aus Tokio negativ, nachdem auch der Kurs des Japanischen Yen im Vergleich zum Dollar angezogen war. Der Dow Jones Euro Stoxx 50 sackt zur Tagesmitte hin um 1,32 Prozent auf 4.032,01 Punkte ab, der auch britische und schweizerische Werte umfassende Dow Jones STOXX 50 büßt 1,31 Prozent auf 3.633,84 Zähler ein. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 verzeichnet ebenfalls rote Vorzeichen und fällt um 1,06 Prozent auf 928,23 Indexpunkte zurück. Die europäischen Länderbörsen schließen sich dem schwachen Trend an, insbesondere in Zürich gewinnen die Bären die Oberhand.

In Paris stehen unter anderem Automobiltitel unter Druck, so verlieren Renault und Peugeot jeweils mehr als 2 Prozent. Mittal Steel büßen knapp 2 Prozent ein. Einem Pressebericht zufolge befindet sich der russische Stahlkonzern SeverStal in Verhandlungen zur Übernahme der amerikanischen Weirton Steel von Mittal Steel. Daneben setzen Papiere von Crédit Agricole die Talfahrt der vergangenen Tage fort und sacken ebenfalls um 2 Prozent ab. Dagegen schießen Aktien von Technip um knapp 8 Prozent nach oben. Presseangaben zufolge zieht der italienische Öl- und Erdgaskonzern Eni derzeit ein Übernahmeangebot für den französischen Ölfeldservice-Dienstleister in Betracht. Einem weiteren Artikel zufolge droht Technip auch eine Offerte von Saipem. In der Folge tendiert auch das Saipem-Papier in Mailand leicht positiv, während es für Eni um ein knappes Prozent abwärts geht.

In London ziehen sich die Verluste ebenfalls durch alle Branchen, zu den größten Verlierern zählen Titel der Fondsgesellschaft Amvescap mit -2,4 Prozent. Unter den Rohstoffwerten verlieren Xstrata 2,3 Prozent und BHP Billiton 2,1 Prozent. BP tendieren 1 Prozent und Royal Durch Shell 0,8 Prozent schwächer. In Zürich findet sich derzeit nicht ein einziger Gewinner. Clariant verlieren 2,5 Prozent, Nestlé 1,5 Prozent und Credit Suisse 2 Prozent.

Indexstände (14:18 Uhr):

Dow Jones EURO STOXX 50: 4.032,01 (-1,32 Prozent)

Dow Jones STOXX 50: 3.633,84 (-1,31 Prozent)

EURONEXT 100: 928,23 (-1,06 Prozent)

FTSE 100 (London): 6.086,30 (-0,87 Prozent)

CAC40 (Paris): 5.368,48 (-1,04 Prozent)

MIB 30 (Mailand): 40.486,00 (-0,92 Prozent)

IBEX 35 (Madrid): 14.076,70 (-1,45 Prozent)

SMI (Zürich): 8.604,21 (-1,68 Prozent)

ATX (Wien): 4.078,79 (-0,91 Prozent)

Unternehmensmeldungen:

Die Aktie des französischen Ölfeldservice-Dienstleisters Technip S.A. gewinnt heute fast 10 Prozent, was mit Presseberichten über ein mögliches Übernahmeangebot in Höhe von 6 Mrd. Euro zusammenhängt. Die französische Zeitung "La Tribune" berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe, dass der italienische Öl- und Erdgaskonzern Eni S.p.A. (ISIN IT0003132476/ WKN 897791) derzeit ein Übernahmeangebot in Betracht zieht, das Anfang nächster Woche vorgelegt werden könnte. Eni plane dabei, Technip mit seinem Partnerunternehmen Saipem S.p.A. (ISIN IT0000068525/ WKN 869060) zusammenzulegen, an dem man 43 Prozent hält. "Les Echos" berichtet indes, dass Technip eine Offerte von Saipem droht. Auch hier, so die französische Zeitung, könnte ein Angebot nächste Woche unterbreitet werden.

Der größte russische Stahlkonzern SeverStal (ISIN US8181502035/ WKN A0BLT5) befindet sich Presseangaben zufolge in Verhandlungen zur Übernahme der amerikanischen Weirton Steel Corp. von der niederländischen Mittal Steel Company N.V. (ISIN NL0000361947/ WKN A0F41U). Wie die russische Zeitung "Kommersant" heute berichtet, könnte sich der weltgrößte Stahlerzeuger Mittal, dessen Fusion mit der luxemburgischen Arcelor S.A. (ISIN LU0140205948/ WKN 529385) noch abgeschlossen werden muss, gezwungen sehen, Weirton Steel anstelle des kanadischen Stahlherstellers Dofasco Inc. zu veräußern, um damit wettbewerbsrechtliche Auflagen im Zusammenhang mit der Fusion zu Arcelor Mittal zu erfüllen. Anfang vergangener Woche teilten Arcelor und Mittal Steel mit, dass sie den kanadischen Stahlhersteller Dofasco Inc. nicht an die ThyssenKrupp AG (ISIN DE0007500001/ WKN 750000) verkaufen können, da sich die Strategic Steel Stichting - die niederländische Stiftung, welche sich im Besitz der Dofasco-Anteile befindet - gegen eine Selbstauflösung entschieden. Arcelor Mittal hatte die Stiftung zuvor zur Selbstauflösung aufgefordert, was einen Verkauf von Dofasco ermöglicht hätte.

Der österreichische Kunststoffhersteller Semperit AG Holding (ISIN AT0000785555/ WKN 870378) legte heute Ergebnisse für die ersten neun Monate des laufenden Fiskaljahres vor. Wie der Konzern am Freitag erklärte, lag der Gewinn vor Steuern bei 39,4 Mio. Euro, nach 40,3 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Beim Konzernergebnis verbuchte Semperit hingegen einen Anstieg von 11,5 Prozent von 26,3 Mio. Euro auf 29,3 Mio. Euro. Der Konzernumsatz verbesserte sich gleichzeitig von 384,6 Mio. Euro um 11,3 Prozent auf 428,0 Mio. Euro. Im weiteren Jahresverlauf erwartet das Semperit-Management eine Verstetigung des Umsatzwachstums. Mit Preiserhöhungen bei den meisten Produktgruppen, energischen Einsparungsmaßnahmen und Produktivitätserhöhungen will der Konzern außerdem eine Ergebnisverbesserung erreichen. Unsicherheiten gehen allerdings weiterhin von der unvorhersehbaren Preisentwicklung bei Latex und anderen Rohstoffen sowie der anhaltenden Volatilität wichtiger Währungen wie dem US-Dollar und dem Thailändischen Baht aus. Die Entspannung auf der Rohstoffseite sollte allmählich positiv auf die Einkaufspreise durchschlagen.

Die Pankl Racing Systems AG (ISIN AT0000800800/ WKN 914732) übernimmt die Sigus Slovakia vollständig. Wie der österreichische Systemlieferant für die Rennsport- und Luftfahrtindustrie heute erklärte, hat er sich nach einer zweijährigen Beobachtungsphase dazu entschlossen, seine Beteiligung am slowakischen Automobilzulieferer von 31 auf 100 Prozent aufzustocken. Das auf die Produktion von Flansch- und Antriebswellen für Serienfahrzeuge spezialisierte Unternehmen wird ab Januar unter Pankl Automotive (Slovakia) firmieren. "Pankl Automotive soll neben dem Racing- und Aerospace-Geschäft zu einem wichtigen dritten Standbein der Pankl Gruppe ausgebaut werden. In Verbindung mit dem in Österreich vorhandenen Entwicklungs-Know-How und mit der in der Automobilindustrie bestens eingeführten Marke Pankl erwarten wir für Pankl Automotive gute Wachstumsperspektiven", erklärt Pankl-Vorstand Wolfgang Plasser. (24.11.2006/ac/n/m)

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