22.05.2007 14:22:00
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Börsen in Europa: Durchweg fester, GlaxoSmithKline und British Airways im Sinkflug
In der britischen Hauptstadt stehen unter anderem Papiere von GlaxoSmithKline im Blick. Einer neuen US-Studie zufolge soll das Diabetes-Präparat Avandia des Pharmakonzerns die Wahrscheinlichkeit eines Herzanfalls und damit das Todesfallrisiko erhöhen. Zwar widersprach GSK der Studie, die Aktie bröckelt derzeit aber dennoch um mehr als 3 Prozent ab. Ähnlich starke Abschläge sind bei British Airways auszumachen. Die Fluggesellschaft plant gemeinsam mit weiteren Finanzinvestoren die Übernahme der spanischen Fluggesellschaft Iberia, deren Aktie in Madrid leicht negativ tendiert.
Titel des Bekleidungshändlers Marks & Spencer stehen nach enttäuschenden Geschäftszahlen unter Druck und verlieren knapp 4 Prozent. Deutliche Kursgewinne von mehr als 3 Prozent fahren Aktien der Yell Group ein. Der Telefonbuchverlag konnte Umsatz und operatives Ergebnis im abgelaufenen Fiskaljahr steigern, außerdem äußerte sich der Konzern für das laufende Fiskaljahr trotz der weiterhin harten Konkurrenzsituation auf dem US-Markt optimistisch bezüglich der weiteren Geschäftsentwicklung. Papiere von British Land gewinnen nach der Bilanzvorlage 1,3 Prozent. Außerdem ziehen EMI um 2,5 Prozent an. Das Management der Plattenfirma hat ein heute abgegebenes Übernahmeangebot in Höhe von rund 2,4 Mrd. Britische Pfund der Private Equity-Gesellschaft Terra Firma begrüßt.
In Paris gewinnen France Télécom 1,5 Prozent. Der Titel profitiert von der gestern bekannt gewordenen Übernahme des US-Telekomdienstleisters Alltel durch Finanzinvestoren. Im Aufwind befinden sich außerdem Alstom und Vallourec. Euronext ziehen leicht an. Der Börsenbetreiber verbuchte im ersten Quartal trotz rekordhoher Handelsumsätze aufgrund von positiven Einmaleffekten im Vorjahreszeitraum einen leichten Gewinnrückgang.
Indexstände (14:08 Uhr):
Dow Jones EURO STOXX 50: 4.481,35 (+0,36 Prozent)
Dow Jones STOXX 50: 3.912,40 (+0,17 Prozent)
EURONEXT 100: 1.061,44 (+0,31 Prozent)
FTSE 100 (London): 6.628,80 (-0,12 Prozent)
CAC40 (Paris): 6.103,88 (+0,23 Prozent)
MIB 30 (Mailand): 43.548,00 (+0,12 Prozent)
IBEX 35 (Madrid): 15.082,50 (+0,18 Prozent)
SMI (Zürich): 9.394,45 (-0,12 Prozent)
ATX (Wien): 4.838,98 (+0,45 Prozent)
Unternehmensmeldungen:
Einer neuen Studie zufolge soll das Diabetes-Präparat Avandia der britischen GlaxoSmithKline plc (GSK) die Wahrscheinlichkeit eines Herzanfalls und damit das Todesfallrisiko erhöhen. Europas größter Pharmakonzern widersprach jedoch der US-Studie, wonach die Einnahme des Medikaments das Risiko eines tödlichen Herzanfalls um 64 Prozent und eines Herzinfarkts um 43 Prozent steigert. Unternehmensangaben zufolge stütze sich diese Studie, die am Montag vom "New England Journal of Medicine" im Internet vorgestellt wurde, auf unvollständige Beweise. Avandia wird Patienten mit Diabetes Typ 2 verschieben und generierte in 2006 einen Umsatz von weltweit 3 Mrd. Dollar. Nun forderte aber die US-Gesundheitsbehörde FDA die betroffenen Patienten auf, ihren Arzt zu konsultieren.
Das Management der britischen EMI Group plc (ISIN GB0000444736/ WKN 853505) hat ein heute abgegebenes Übernahmeangebot der Private Equity-Gesellschaft Terra Firma begrüßt. Das Angebot beläuft sich auf 265 Pence je Aktie in bar. Demnach befürwortet die Führung der weltweit drittgrößten Plattenfirma die etwa 2,4 Mrd. Britische Pfund (GBP) schwere Übernahmeofferte. Damit wird eine Fusion mit dem amerikanischen Wettbewerber Warner Music Group Corp. (ISIN US9345501046/ WKN A0EAC8) immer unwahrscheinlicher. Zuletzt hatten am Wochenende Presseberichte über eine Extra-Zahlung um EMI von einer Private Equity-Transaktion abzuhalten in Höhe von 100 Mio. GBP seitens der Warner Music Group für Gesprächsstoff gesorgt. Die Verhandlungen zwischen der weltweit viertgrößten Plattenfirma und den Briten über einen Zusammenschluss waren im Sommer 2006 gescheitert, nachdem beide Parteien Bedenken über regulatorische Hürden geäußert hatten. Erst im März 2007 hat EMI eine Warner-Offerte in Höhe von 2,1 Mrd. GBP abgelehnt. Zuvor hatte EMI die vorläufigen Zahlen für das am 31. März abgelaufene Geschäftsjahr 2006/07 veröffentlicht. So war der Umsatz um 15,8 Prozent auf 1,75 Mrd. GBP zurückgegangen. Beim Nettoergebnis meldete EMI eine Verschlechterung von einem Gewinn von 118,1 Mio. GBP bzw. 10,9 Pence je Aktie auf einen Verlust von 263,6 Mio. GBP bzw. 36,3 Pence je Aktie. Das bereinigte EPS sank von 15,7 Pence auf nun 5,8 Pence.
Der zweitgrößte britische Bekleidungshändler Marks & Spencer Group plc (ISIN GB0031274896/ WKN 534418) gab heute bekannt, dass sein Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr um 26 Prozent gestiegen ist, was mit neu gestalteten Geschäften und Modekollektionen sowie verstärkten Werbemaßnahmen zusammenhängt. Der Nettogewinn belief sich auf 659,9 Mio. Britische Pfund (GBP) bzw. 38,5 Pence pro Aktie, nach 523,1 Mio. GBP bzw. 31,1 Pence pro Aktie im Vorjahr. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 667 Mio. GBP ausgegangen. Der Umsatz erhöhte sich um 10,1 Prozent auf 8,59 Mrd. GBP. Der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft betrug 1,05 Mrd. GBP, gegenüber 850,1 Mio. GBP im Vorjahr.
Die Fluggesellschaft British Airways plc (ISIN GB0001290575/ WKN 872391) plant gemeinsam mit weiteren Finanzinvestoren die Übernahme der spanischen Fluggesellschaft Iberia Lineas Aereas de Espana S.A. (ISIN ES0147200036/ WKN 589402). Wie der britische Luftfahrtkonzern heute erklärte, erörtert man derzeit mit den Finanzinvestoren TPG Capital, Vista Capital, Inversiones Ibersuizas und Quercus Equity ein gemeinsames Übernahmeangebot für die spanische Fluggesellschaft. Dabei ist es jedoch noch nicht klar, ob das Konsortium tatsächlich eine Übernahmeofferte abgeben wird, teilte British Airways weiter mit. Im Anschluss bekräftigte die größte britische Fluggesellschaft, dass man in keinem Fall die Absicht hat, ein eigenes Übernahmeangebot für Iberia zu veröffentlichen. Iberia gilt seit längerer Zeit als Übernahmekandidat in der europäischen Luftfahrtbranche. Ende März hatte die spanische Fluggesellschaft bestätigt, vom Finanzinvestor TPG bezüglich eines möglichen Übernahmeangebots kontaktiert worden zu sein. Neben British Airways wurde in der Vergangenheit auch immer wieder die Deutsche Lufthansa AG (ISIN DE0008232125/ WKN 823212) als potenzieller Interessent für Iberia genannt.
Die British Land Company plc (ISIN GB0001367019/ WKN 852556), Europas größtes Immobilienunternehmen nach Assets, meldete heute, dass sich ihr Gewinn im Geschäftsjahr 2007 mehr als verdoppelt hat, was mit einem einmaligen Steuerertrag aus der Umwandlung in einen Real Estate Investment Trust (REIT) sowie Wertsteigerungen bei ihren Objekten zusammenhängt. Der Nettogewinn belief sich demnach auf 2,45 Mrd. Britische Pfund (GBP) bzw. 470 Pence pro Aktie, nach 1,18 Mrd. GBP bzw. 227 Pence pro Aktie im Vorjahr. Im jüngsten Ergebnis ist ein Einmalertrag in Höhe von 1,01 Mrd. GBP enthalten. Der Net Asset Value kletterte um 13 Prozent auf 1.682 Pence pro Aktie. Für das vierte Quartal wird der REIT eine Dividende in Höhe von 8,25 Pence pro Aktie zahlen, womit die Jahresdividende auf 20,35 Pence pro Aktie (+20 Prozent) steigt. Für das laufende Geschäftsjahr zum 31. März 2008 stellt British Land eine Dividende in Höhe von 33 Pence pro Aktie in Aussicht.
Der britische Telefonbuchverlag Yell Group plc (ISIN GB0031718066/ WKN 813528) legte heute die Geschäftszahlen für das abgelaufene Fiskaljahr vor. Demnach lag der Gesamtumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 2,08 Mrd. Britischen Pfund (GBP), nach 1,62 Mrd. GBP im Vorjahr. Beim operativen Gewinn verzeichnete der Konzern einen Anstieg von 449,9 Mio. GBP auf 512,0 Mio. GBP. Das Vorsteuerergebnis verringerte sich aufgrund höherer Zinsaufwendungen mit 248,0 Mio. GBP unter dem Vorjahresniveau von 317,4 Mio. GBP, während der Nettogewinn von 212,3 Mio. GBP auf 212,7 Mio. GBP anstieg. Um Sondereffekte aus Restrukturierungen sowie der laufenden Integration der Geschäftsaktivitäten in Spanien bereinigt verbesserte sich der Nettogewinn auf 276,6 Mio. GBP. Für das laufende Fiskaljahr äußerte sich der Konzern trotz der weiterhin harten Konkurrenzsituation auf dem US-Markt optimistisch bezüglich der weiteren Geschäftsentwicklung. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Dividendenanhebung um 11,8 Prozent auf 11,4 Pence je Aktie für das abgelaufene Fiskaljahr angekündigt.
Der Börsenbetreiber Euronext N.V. (ISIN NL0000290641/ WKN A0KEPS) verbuchte im ersten Quartal trotz rekordhoher Handelsumsätze aufgrund von positiven Einmaleffekten im Vorjahreszeitraum einen leichten Gewinnrückgang. Wie der Finanzkonzern heute bekannt gab, lag der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) im Berichtszeitraum bei 144,6 Mio. Euro, nach 109,8 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Vorsteuergewinn verbesserte sich von 142,5 Mio. Euro auf 149,3 Mio. Euro. Dabei verbuchte man im Vorjahresquartal einen positiven Einmaleffekt in Höhe von 15,5 Mio. Euro in Zusammenhang mit der Veräußerung der Geschäftssparte CIK. Der Nettogewinn verringerte sich von 104,0 Mio. Euro auf 99,4 Mio. Euro, während der Gewinn je Aktie von 93 Cent auf 89 Cent zurückging. Angesichts der deutlich gestiegenen Handelsvolumina bei Derivaten sowie im gesamten Wertpapierbereich verzeichnete Euronext bei den Umsatzerlösen einen Anstieg von 268,1 Mio. Euro auf 310,1 Mio. Euro, was einem Plus von 15,6 Prozent entspricht. (22.05.2007/ac/n/m)
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Aktien in diesem Artikel
British Land Company plc | 4,58 | -0,61% | |
Euronext NV | 104,70 | -0,19% | |
International Consolidated Airlines S.A. | 3,10 | -1,08% | |
Marks & Spencer plc | 4,69 | 1,30% |
Indizes in diesem Artikel
STOXX 50 | 4 384,95 | 0,48% | |
FTSE 100 | 8 359,41 | 0,56% | |
IBEX 35 | 11 873,60 | 1,18% | |
FTSE 250 | 20 892,74 | 0,60% | |
EURONEXT 100 | 1 447,77 | 0,60% | |
FTSE Allshare | 4 562,54 | 0,56% | |
NYSE International 100 | 7 594,38 | 0,78% | |
EURO STOXX | 504,38 | 0,52% |