Börse Stuttgart-News: Trend am Mittag

STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart

Angst vor Zuspitzung der Ukraine-Krise nimmt zu

Italien rutscht überraschend in die Rezession zurück

Die Furcht vor einer Zuspitzung der Ukraine-Krise hat Aktienanleger heute zum Rückzug bewegt. So rutschte der DAX bis zum frühen Nachmittag um 105 Punkte bzw. 1,1 Prozent auf 9.083 Zähler und notiert damit so niedrig wie seit fünf Monaten nicht mehr.

Offenbar zieht Russland Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammen. Ob dadurch nur gedroht oder tatsächlich eine Invasion vorbereitet werden soll, ist derzeit völlig unklar. Aber es sorgt für Verunsicherung an den Märkten.

Zudem könnte Russland als Reaktion auf die neuen Strafmaßnahmen der EU unter anderem die Überflugrechte für europäische Fluggesellschaften zurückziehen. Beschränkungen bei der Nutzung der „Transsibirien-Route würden jedoch die Flugzeit nach Asien erhöhen und damit die Treibstoffkosten stark ansteigen lassen. Deshalb verloren die Lufthansa-Aktien heute 3,1 Prozent ihres Wertes. Air France-KLM rutschten um 3,5 Prozent ab.

Neben den Spannungen in der Ukraine überschattete auch der Rückfall Italiens in die Rezession das Börsengeschehen. Nachdem sich das italienische Bruttoinlandsprodukt (BIP) bereits zu Beginn des Jahres um 0,1 Prozent rückläufig entwickelt hatte, schrumpfte es überraschenderweise im zweiten Quartal um 0,2 Prozent.

Zudem musste die deutsche Industrie im Juni den größten Auftragsrückgang seit September 2011 hinnehmen. Insgesamt sanken die Bestellungen im Vergleich zum Vormonat um 3,2 Prozent. Ökonomen hatten eigentlich mit einem leichten Anstieg gerechnet. Das Bundeswirtschaftsministerium begründete die aktuelle Entwicklung mit geopolitischen Risiken. Es sei daher zu erwarten, dass sich die Industriekonjunktur in den kommenden Monaten eher moderat entwickeln werde.

Der Euro notierte am frühen Nachmittag bei 1,3340 US-Dollar mit 0,2 Prozent schwächer. Der Preis für eine Feinunze Gold stieg um 0,7 Prozent auf 1.298 US-Dollar.

Euwax Sentiment

Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag bei plus zehn Punkten. Ein klarer Mehrheitstrend bildete sich aber beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX in dieser Phase zunächst nicht heraus.

Trends im Handel

Schwächster Wert im DAX ist heute die Deutsche Telekom mit einem Abschlag von 2,7 Prozent auf 11,54 Euro. Gerüchten zufolge habe das US-Mobilfunkunternehmen Sprint sein Übernahmeangebot für die amerikanische Telekom-Tochter T-Mobile US wegen kartellrechtlicher Hürden zurückgezogen. Ob da etwas dran ist, wird sich bald herausstellen.

Die Aktien von Lanxess kletterten hingegen um 2,7 Prozent auf 47,43 Euro. Der Chemiekonzern konnte seinen operativen Gewinn im abgelaufenen Quartal ausbauen. An der Euwax kam es daraufhin ohne klaren Mehrheitstrend zu einem regen Handel mit Optionsscheinen.

Zudem waren wie gestern vor allem Knock-out-Puts auf den SMI gesucht. Mit K.O.-Puts wird aber auch auf fallende Notierungen des Dow-Jones-Index gesetzt.

Beim EuroSTOXX 50 waren dagegen Knock-out-Calls gefragt.

Darüber hinaus waren heute Call-Optionsscheine auf die Aktien der Allianz und der Deutschen Lufthansa auf der Kaufseite zu finden.

Börse Stuttgart TV

Eine alte Börsenweisheit besagt: ”Politische Börsen haben kurze Beine.“ Doch warum war davon in den vergangenen Tagen nichts zu sehen? Wer sind die Gewinner und Verlierer der Russland-Sanktionen? Einschätzungen von Alexander Berger, CIO bei Daubenthaler & Cie, im Interview bei Börse Stuttgart TV.

Video unter folgendem Link anschauen: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/nachrichten-und-videos/boerse-stuttgart-tv/?video=10764

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Quelle: Boerse Stuttgart AG

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