11.03.2016 16:06:40

Börse Stuttgart-News: bonds weekly

STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart

EZB-RATSSITZUNG IM FOKUS DER ANLEGER

Währungshüter öffnen Geldschleusen weiter als erwartet

Während sich die Anleger im Vorfeld der EZB-Ratssitzung am Donnerstagvormittag noch extrem zurückhaltend gezeigt haben und der deutsche Aktienindex nahezu regungslos verharrte, schoss der Dax nach Bekanntgabe der Entscheidung senkrecht nach oben und knackte die Marke von 9.900 Punkten und nahm kurzfristig sogar die 10.000er Marke ins Visier.

Die Währungshüter um EZB-Chef Mario Draghi haben entschieden, die Maßnahmen zur Lockerung der Geldpolitik massiv auszuweiten. Der Leitzins sinkt auf 0,00 Prozent, die Strafzinsen für Banken werden verschärft - für Einlagen bei der Zentralbank müssen Kreditinstitute statt bisher 0,3 Prozent künftig 0,4 Prozent Zinsen an die EZB zahlen. Zudem werden die Anleihenkäufe künftig von 60 auf 80 Milliarden Euro pro Monat ausgeweitet und erstmalig können nun neben Staatsanleihen auch Unternehmensanleihen guter Bonität gekauft werden.

Während der Pressekonferenz kam der DAX wieder unter Druck und fiel zeitweise sogar unter 9.800 Punkte.

Am Devisenmarkt sackte der Kurs des Euro hingegen in einer ersten Reaktion steil ab. Dieser notierte bei 1,0855 Dollar, konnte aber im Laufe des Nachmittages wieder deutlich zulegen und sogar über 1,10 US-Dollar ansteigen.

Bundesanleihen

Bundesanleihen sowie Euro-Staatsanleihen notierten in der Handelswoche fest. Angetrieben wurde die Nachfrage nach sicheren Anleihen durch die schwachen Außenhandelszahlen Chinas sowie dem Renditerutsch bei langlaufenden japanischen Staatsanleihen.

Zehnjähriger Bundesanleihen notierten am Donnerstag zur Kasse etwas schwächer. Nach dem EZB-Zinsentscheid ging es jedoch steil nach oben, so dass die Rendite von 0,22 auf 0,16 Prozent rutschte. Auch der Bund-Future, der sich vor dem Kontraktwechsel diese Woche schwächer präsentiert hatte, kletterte nach dem Zinsentscheid auf 163,10 Punkte.

Anlegertrends

Neuemission von ThyssenKrupp extrem begehrt

Die jüngste Neuemission der ThyssenKrupp AG (WKN: A2AAPF) hat das Interesse vieler Anleger geweckt. Über 20 Millionen Euro wurden seit der Emission an der Börse Stuttgart umgesetzt. Der bis zum 08.03.2021 laufende Bond wird mit 2,75 Prozent p.a. verzinst und kann zu einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden. Das Emissionsvolumen betrug 750 Millionen Euro.

Mit dem eingesammelten Kapital will Deutschlands größtes Stahl- und Technologieunternehmen das Fälligkeitsprofil seiner Finanzschulden verlängern.

Analysten nach habe sich das Sentiment für den Rohstoffsektor und die rohstoffnahen Sektoren in den letzten Wochen trotz anhaltend durchwachsener Konjunkturdaten und -indikatoren aus dem chinesischen Industriesektor deutlich verbessert, weil die Rohstoffpreise allgemein an einer Bodenbildung „arbeiten“ würden. Die Ankündigung seitens der EU-Kommission, neue Importzölle für russische und chinesische Stahlprodukte einführen zu wollen, habe der europäischen Stahlbranche zudem geholfen.

Daimler begibt drei neue Anleihen

Der Autobauer ist diese Woche gleich mit drei neuen Anleihen an den Markt gekommen: einem Floater, einer drei- und einer zehnjährigen Anleihe. Anleger fragten insbesondere den eine Milliarde Euro schweren zehnjährigen Bond (WKN: A2AAL3) nach. Dieser ist mit einem Kupon von 1,5 Prozent ausgestattet und kann zu einer Stückelung von 1.000 Euro nominal gehandelt werden.

Die dreijährige Anleihe (WKN: A2AAL2) ist am 09.09.2019 endfällig und wird mit 0,5 Prozent p.a. verzinst. Die Mindeststückelung beträgt ebenso 1.000 Euro nominal. Die bis zum 09.03.2018 laufende Anleihe (WKN: A2AAL1) ist hingegen variabel verzinst (Floater) und orientiert sich am 3 Monats Euribor plus 48 Basispunkte. Die Mindeststückelung beträgt hier allerdings 100.000 Euro nominal.

Argentinien legt Schuldenstreit bei - Anleger trennen sich von alten Anleihen

Nach 15 Jahren Kampf zwischen Argentinien und mehreren US-Hedgefonds kam es kürzlich unter dem neuen konservativen argentinischen Präsidenten Mauricio Macri zu einer Einigung. Argentinien sei bereit, den Hedgefonds NML Capital, Aurelius und zwei weiteren Fonds 4,65 Milliarden Dollar zu zahlen, wie der in dem Streit eingesetzte Vermittler Daniel Pollack mitteilte. Das entspricht 75 Prozent der ursprünglich von den Fonds geforderten Summe. Das Parlament muss der Einigung zwar noch zustimmen, doch wird allgemein damit gerechnet.

Nicht nur für die Hedgefonds, auch für Argentinien lohnt sich das Einlenken. Denn nun kann das Land an den internationalen Kapitalmarkt zurückkehren. Argentinien benötigt dringend Geld, um seine marode Infrastruktur zu sanieren.

Die damalige linke Regierung von Cristina Fernández de Kirchner hatte sich stets geweigert, ernsthaft mit den Hedgefonds zu verhandeln und die Zahlung boykottiert. Damit war die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas aber weitgehend vom internationalen Kapitalmarkt abgeschnitten worden.

Mit der Aussicht auf neue argentinische Anleihen, verkauften diese Woche Anleger mehrheitlich ihre bis Mai 2035 laufende Anleihe der Provinz Buenos Aires (WKN: A0GJKR). Der Bond verfügt über einen Kupon von 4,0 Prozent und notierte am Donnerstag bei 67,41 Prozent.

Disclaimer:

Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart GmbH keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.

Quelle: Boerse Stuttgart GmbH

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Boerse Stuttgart GmbH verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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