06.11.2009 17:59:06
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Börse Frankfurt Schluss: DAX im Plus, US-Arbeitsmarktdaten im Blick
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der am Nachmittag in den USA vorgestellte Arbeitsmarktbericht hat beinahe auf ganzer Linie enttäuscht. In Reaktion auf die Daten ist der Dax in wenigen Minuten um rund 100 Punkte eingebrochen und lag im Tief mit 1,3 Prozent im Minus. Der Schock war allerdings nur von kurzer Dauer. Letztendlich konnte der deutsche Leitindex sogar um 0,13 Prozent vorrücken auf 5.488,25 Zähler. Der MDAX gewann 0,96 Prozent auf 7.084,74 Stellen. Der SDAX stieg um 1,09 Prozent auf 3.465,16 Zähler. Der TecDax gab 0,03 Prozent ab auf 749,78 Punkte. Der Bund Future gewann zuletzt 0,02 Prozent auf 121,03 Punkte.
Der Auftragseingang ist im September in Deutschland auf Monatssicht saison- und preisbereinigt um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Plus von 1,0 Prozent. Im Vormonat war der Auftragseingang um revidiert 2,1 Prozent gestiegen.
Der Goldpreis konnte seine Rekordfahrt weiter fortsetzen und mit rund 1.101 Dollar je Feinunze kurzzeitig an der Terminbörse NYMEX ein neues Rekordhoch markieren. Der Grund für den Kursschub dürften die schwächer als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten gewesen sein. Demnach hat sich die Arbeitsmarktsituation in den USA im Oktober weiter verschlechtert. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 10,2 Prozent. Hierbei handelt es sich um den höchsten Stand seit April 1983. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 9,9 Prozent gerechnet. Gleichzeitig verringerte sich die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 190.000 Personen gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten einen schwächeren Stellenabbau um 175.000 Beschäftigte erwartet, nach einem Minus von revidiert 219.000 (vorläufig: 263.000) im September. Die durchschnittlichen Stundenlöhne wuchsen um 0,3 Prozent an. Hier waren Volkswirte nur von einem Zuwachs um 0,1 Prozent ausgegangen. Wie außerdem bekannt wurde, sind die US-Lagerbestände im Großhandel im September gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent zurückgegangen. Erwartet wurde ein Rückgang um 1,0 Prozent. Dennoch waren an der Wall Street zum Xetra-Schluss leichte Gewinne auszumachen. Der Grund dafür dürfte in gleich zwei Aufstufungen für die Aktie des Mischkonzerns GE (+6,5 Prozent) liegen.
Am Montag stehen in Deutschland Zahlen zur Produktion im produzierenden Gewerbe für September auf der Agenda. Ergebnisse kommen unter anderem von der Allianz, Electronic Arts, NTT, PUMA und QSC.
Die Aktie der Deutschen Börse (Deutsche Boerse) schloss mit 0,4 Prozent im Minus. Wie der Börsenbetreiber am Donnerstagabend bekannt gab, hat er im dritten Quartal einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Die Erlöse sanken dabei um 19 Prozent auf 500,9 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie wurde mit 0,85 Euro angegeben, nach 1,35 Euro im dritten Quartal 2008. Am Indexende kamen SAP um 1 Prozent zurück.
Papiere des Automobilkonzerns Daimler konnten um 1,7 Prozent vorrücken. Wie zuvor bekannt wurde, hat Mercedes-Benz im Oktober ein Absatzplus erzielt. Demnach stieg der Gesamtabsatz von Mercedes-Benz Cars um 4 Prozent auf 97.700 Einheiten. Für ThyssenKrupp ging es um 1,1 Prozent nach oben. Der Stahlkonzern gibt sich trotz der derzeitigen Wirtschaftskrise optimistisch. In einem Presseinterview erklärte Vorstandschef Ekkehard Schulz, man werde in fünf Jahren voraussichtlich einen Umsatz in Höhe von 55 bis 60 Mrd. Euro erzielen. Davon abzuziehen seien Verkäufe von Töchtern mit einem Umsatz von 2,5 Mrd. Euro bis 3 Mrd. Euro. Im Geschäftsjahr 2008/09 lag der Umsatz Analysten zufolge bei rund 40 Mrd. Euro, hieß es. An der DAX-Spitze gewannen Titel der Deutschen Lufthansa 3 Prozent. Der britische Mitbewerber British Airways hat seinen Verlust im abgelaufenen Quartal deutlich ausgeweitet. Allerdings konnte der Ausblick offenbar überzeugen.
Im MDAX gewannen Anteile der Hannover Rück (Hannover Rueckversicherung) mehr als 3 Prozent. Der Konzern hat zuvor seine Ergebnisse für die ersten neun Monate präsentiert. Demnach stieg das operative Ergebnis (EBIT) deutlich auf 844,8 Mio. Euro (Vorjahr: 32,5 Mio. Euro). Der Konzernüberschuss erhöhte sich - auch angesichts verschiedener Sondereffekte in der Personen-Rückversicherung - um 721,2 Mio. Euro auf 578,4 Mio. Euro. Die gebuchte Bruttoprämie nahm um 25,6 Prozent auf 7,67 Mrd. Euro zu. Gleichzeitig wurde der Ausblick für das Gesamtjahr angehoben. FUCHS PETROLUB (FUCHS PETROLUB vz) zogen daneben um 2,4 Prozent an. Der Schmierstoffhersteller konnte in den ersten neun Monaten bei Umsatz und Ergebnis nicht das Vorjahresniveau erreichen. Die Erlöse fielen um 19,4 Prozent auf 873,2 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern sank um 13,1 Prozent auf 81,8 Mio. Euro. Für das vierte Quartal erwartet FUCHS weniger deutliche Umsatzrückgänge als im Dreivierteljahr. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern strebt der Konzern an, die Ergebnislücke im Vergleich zum Vorjahr weiter zu reduzieren, hieß es weiter.
Im SDAX schossen KUKA um über 20 Prozent in die Höhe. Der Maschinenbauer hat zuvor eine Kapitalerhöhung aus Genehmigtem Kapital angekündigt. Aus der Kapitalerhöhung fließt der Gesellschaft ein Bruttoemissionserlös in Höhe von fast 28 Mio. Euro zu. Die neuen Aktien werden von der Bank Joh. Berenberg, Gossler & Co.KG vollständig gezeichnet und übernommen. Titel der comdirect bank , die im Oktober einen Anstieg bei der Zahl der Wertpapierorders ausweisen konnte, schlossen 1,7 Prozent fester. Den Angaben zufolge wurden 1.366.231 Wertpapierorders ausgeführt, nach 1.081.338 im September. Ferner kletterte die Kundengesamtzahl auf 2.146.225 (September: 2.145.014).
Im TecDAX sprangen SMARTRAC (Smartrac) um fast 9 Prozent. Der Konzern hat einen Geschäftsbereich der israelischen On Track Innovations (OTI) (OTI On Track Innovations) übernommnen. Im Zuge der Vereinbarung werde man unter anderem die Vermögenswerte der OTI-Tochter Millennium Card Technology (MCT) für insgesamt 8,5 Mio. Euro übernehmen. Zudem wurde zwischen beiden Unternehmen eine Liefervereinbarung geschlossen. Daneben wurden die Patentstreitigkeiten zwischen SMARTRAC und OTI in beiderseitigem Einvernehmen beigelegt. Titel der Software AG gewannen auf Rang zwei 3,7 Prozent. Drillisch verloren an letzter Stelle 3,7 Prozent.
DAX: 5.488,25 (+0,13 Prozent) MDAX: 7.084,74 (+0,96 Prozent) SDAX: 3.465,16 (+1,09 Prozent) TecDAX: 749,78 (-0,03 Prozent) (06.11.2009/ac/n/m)
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Hannover Rück | 247,10 | 0,24% | |
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thyssenkrupp AG | 3,87 | -0,34% |
Indizes in diesem Artikel
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