NASDAQ Comp.
13.01.2025 10:11:38
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Börse Frankfurt-News: Zollsorgen bremsen Märkte (Wochenausblick)
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Zoll-, Inflations- und Zinsängste - so richtig gut ist die Stimmung nicht. Das hat auch viel mit dem Amtsantritt von Donald Trump in genau einer Woche zu tun. Für die diese Woche beginnende US-Berichtssaison herrscht aber durchaus Zuversicht.
13. Januar 2025. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Falls die ersten Handelstage im Jahr tatsächlich die Richtung für das Gesamtjahr vorgeben, wie so mancher glaubt, sieht es für 2025 eher mau aus. "?"ußerst dynamisch war die Kursentwicklung gerade an der US-Leitbörse nicht", kommentiert Markus Reinwand von der Helaba. "Inflations- und Konjunktursorgen, der fortgesetzte Renditeanstieg und Unsicherheiten über die Handelspolitik von Donald Trump sorgen für ein schwieriges Marktumfeld", erklärt sein Kollege Ralf Umlauf. Die erneuten Zollandrohungen von Trump, aber auch dessen Drohungen in Sachen Grönland und Panamakanal machen die Märkte nervös.
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Der DAX steht am Montagmorgen bei 20.170 Punkten nach 20.215 am Freitag zu Handelsschluss und 20.522 Zählern als Rekordmarke von Mitte Dezember. Die US-Börsen erlitten am Freitag deutliche Verluste. Ein Grund war der überraschend starke US-Arbeitsmarktbericht, der Zinssenkungserwartungen dämpfte. Auffällig ist zudem die Entwicklung am Anleihemarkt: Die Renditen sind kräftig gestiegen, in Erwartung höherer Inflation und steigender Staatsschulden.
Magnificent 7: Gute Zahlen erwartet, aber Ausblicke?
Höhepunkt dieser Woche: die US-Verbraucherpreisdaten vom Dezember. Von denen werden Signale über die weitere Leitzinsentwicklung erwartet. Außerdem startet diese Woche die US-Berichtssaison für das vierte Quartal. Den Anfang machen Banken wie JP Morgan, Wells Fargo, Goldman Sachs und Citigroup. Die DekaBank erwartet für die S&P 500-Unternehmen eine weitere gute Berichtssaison mit Ergebnissen klar über den zuletzt reduzierten Analystenprognosen - vor allem aufgrund der überraschend starken US-Konjunktur. Das würde zumindest den gleichgewichteten S&P 500 unterstützen. "Die Magnificent 7 werden starke Zahlen melden, aber die Reaktionen auf die Ausblicke sind schwer abzuschätzen", erklärt Ulrich Kater.
"Europas Aktienmärkte 2025 abermals schwächer"
Die Commerzbank geht davon aus, dass die US-Gewinnsaison positive Akzente setzen wird, da sich die US-Konjunktur weiterhin sehr robust entwickelt habe. "2024 haben die S&P 500-Unternehmen ihre Gewinne wahrscheinlich um durchschnittlich knapp 10 Prozent gesteigert, doch auch für 2025 sind die Unternehmensanalysten optimistisch und erwarten 15 Prozent", erklärt Thorsten Weinelt. Für die Unternehmen im Nasdaq Composite werde sogar mit 25 Prozent gerechnet. Die US-Aktienmärkte gingen zwar mit recht hohen KGVs von 22 in das neue Börsenjahr. Doch das anhaltend starke Gewinnwachstum in den USA sei ein entscheidender positiver Trend. "Daher erwarten wir für die US-Aktienmärkte auch 2025 überdurchschnittliche Kursgewinne." Für Europas Aktienmärkte prognostiziert die Bank nach der bereits deutlich schwächeren Entwicklung 2024 ein ähnliches Bild 2025.
Nur Erholung, mehr nicht
Für den Charttechniker Christoph Geyer beschreibt das Stichwort "Erholung" ganz gut, was sich gerade am deutschen Aktienmarkt abspielt: "Die jüngste Anstiegsbewegung führte den DAX nämlich fast exakt an die bisherigen Rekordwerte", erklärt er. Hier habe sich eine Widerstandszone aufgebaut, die vermutlich nicht im ersten Anlauf überwunden werden könne. Da die Indikatoren zum Teil im überkauften Bereich notierten, komme auch von dieser Analysemethode her keine Unterstützung zum Ausbruch. "Ein erneuter Test der 20.000er-Marke sollte den Wochenstart prägen", erklärt Geyer.
Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine der Woche
Mittwoch, 15. Januar
10.00 Uhr. Deutschland: BIP 2024. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt dürfte 2024 leicht geschrumpft sein, meint die DekaBank, zum zweiten Mal in Folge. Die Schätzung des Statistischen Bundesamtes sei aber mit Vorsicht zu genießen, manche Indikatoren lägen bislang nur bis Oktober vor.
14.30 Uhr. USA: Verbraucherpreise Dezember. Bei der US-Inflation lässt eine klare Entspannung wohl weiter auf sich warten, meint die Commerzbank. Immerhin dürfte der Preisdruck im Dezember etwas nachgelassen haben, wenn man Energie und Nahrungsmittel ausklammere. Die Bank prognostiziert ein Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem November und 0,2 Prozent für die Kernrate.
Donnerstag, 16. Januar
13.30 Uhr. Eurozone: Protokoll der EZB-Sitzung vom 12. Dezember. Die Zusammenfassung dürfte nach Einschätzung der DekaBank eine kontroverse Diskussion widerspiegeln. Während die makroökonomischen Projektionen ein Soft-Landing beschrieben, hätten einige Ratsmitglieder wahrscheinlich zunehmende konjunkturelle Abwärtsrisiken hervorgehoben. Am Ende sei es wohl ein Kompromiss gewesen, die Leitzinsen um nur 25 Basispunkte zu senken, aber deutlicher als bisher eine weitere Lockerung in Aussicht zu stellen.
14.30 Uhr. USA: Einzelhandelsumsätze Dezember. Die Einzelhandelsumsätze dürften mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gegenüber November untermauern, dass die US-Konsumenten und damit auch die US-Konjunktur weiterhin in einer guten, ausgabefreudigen Verfassung sind, erklärt die Commerzbank.
Freitag, 17. Januar
3.00 Uhr. China: BIP 4. Quartal 2024. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt dürfte sich deutlich besser entwickelt haben als im schwachen Vorquartal, meint die DekaBank. Doch die anhaltende Verunsicherung der Konsumenten, die Immobilienkrise und die Erwartung einer Eskalation des US-Handelskonflikts in den kommenden Monaten lasteten auf dem Ausblick für 2025.
3.00 Uhr. China: Industrieproduktion/Einzelhandelsumsätze Dezember. Für die chinesische Industrieproduktion geht die Commerzbank von einem robusten Wachstum von 5,2 Prozent zum Vorjahr aus. Auch das Wachstum der Einzelhandelsumsätze dürfte sich auf 4 Prozent zum Vorjahr belebt haben.
von: Anna-Maria Borse, 13. Januar 2025, © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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