07.08.2015 16:36:41

Börse Frankfurt-News: "Beim Fußball als auch an der Börse zählt Größe " (Peeters)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 7. August. Peeters sieht börsennotierte Unternehmen und Fußballclubs ganz nah beieinander.

Bald ist es wieder soweit. Die Fußball-Bundesligasaison 2015/16 beginnt und zig Millionen deutsche Fußballfans atmen auf, dass ihre Lieblingsbeschäftigung am Wochenende wieder möglich ist. Nach dem üblichen Vorgeplänkel wie dem Super-Cup und der ersten Pokalrunde folgt dann bald der hartnäckige Kampf der 18 Clubs um Punkte.

Doch die Bundesligavereine sind kein autarker Kosmos, vielmehr stehen sie im Wettbewerb und in Geschäftsbeziehung (Transfers) zu vielen anderen Vereinen in Europa oder auch sogar interkontinental. Und hier gibt es Ligen, die stärker nach außen ausstrahlen als andere. Ganz vorne dabei ist spätestens ab dem nächsten Jahr die englische Premier League, bei der ein neuer TV-Vermarktungsvertrag für eine gigantische Liquidität bei den betroffenen Vereinen sorgen wird. Bereits jetzt ist zu erkennen, dass die Clubs von der Insel in zahllosen Bundesligateams wildern, quasi als Vorwegnahme auf die Liquiditätsschwemme im kommenden Jahr. Die Vereine, welche die höchsten Ablösesummen kassieren, können wiederum in ihren Ligen dominieren. Geld und Größe zählen.

Ähnlich ist es an der Börse. Auch hier sind seit jeher die Kapitalmärkte am relevantesten, wo das meiste Geld hinterlegt ist. Unternehmen mit hoher Kapitalisierung können über Aktientausch oder über Kapitalerhöhungen andere Anbieter übernehmen und somit ihre operative Schlagkraft erhöhen. Auch deshalb richten sich Anleger oftmals an den Märkten aus, die als eine Art Fixstern agieren. Solch ein Markt war etwa Japan in den Achtzigern und es war in den vergangenen Dekaden vornehmlich die USA.

Börsianer schauen jedoch bekanntlich besonders gerne in die Zukunft und oft wird die Frage gestellt, welche Aktienmarkt denn in der Zukunft als "pacemaker" für den Rest der Welt agiert. Hier ist, äquivalent zur Entwicklung in der Realwirtschaft, natürlich immer wieder China ganz weit vorne auf den Listen der Experten. Getrieben vom schnellen und stetigen Wachstum der dortigen Volkswirtschaft und mit Blick auf die gigantische Größe der Nation erscheint es sinnvoll, dass über kurz oder lang das Reich im Fernen Osten der Nabel der Welt wird, auch in Bezug auf die aggregierte Kapitalisierung. Riesige IPOs in dem Land in den vergangenen Jahren wiesen ebenso darauf hin, wie eine steile Rally zu Beginn des Jahres am dortigen Aktienmarkt.

Wie abrupt diese endet, ist bekannt und auch die im Sommer verstärkt auftretenden Sorgen um das weitere Wachstum in dem Land mahnen jedoch zur Vorsicht. Vielleicht rückt es ja doch in fernere Zukunft, bis China wirklich dominiert. Für den Moment zählt sicher weiter der US-Markt als Gravitationsschwerpunkt. Doch ähnlich wie im Fußball wie im Fußball, wo das Spiel erst dann entschieden ist, wenn der Schiedsrichter abpfeift, ist auch hier das letzte Wort noch nicht gesprochen.

von Roger Peeters, Close Brothers Seydler Research AG

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© 7. August 2015

Roger Peeters ist Head of Research bei der Oddo Seydler Bank AG, einer 100-prozentige Tochter der unabhängigen Finanzdienstleistungsgruppe Oddo & Cie, Paris. Oddo Seydler und Oddo & Cie beobachten gemeinsam mehr als 400 Aktien, Schwerpunkte sind deutsche und französische Werte. Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.

Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder, nicht die der Redaktion von boerse-frankfurt.de. Sein Inhalt ist die alleinige Verantwortung des Autors.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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