05.03.2014 17:32:33

Börse Frankfurt/Marktstimmung: Abgewartet statt gekauft

Zusammenfassung der Analyse

Die Marktstimmung folgt den Aktienpreisen gen Süden. Der Dax hat seit vergangenen Mittwoch 140 Punkte verloren, d.h. etwa 1,5 Prozent, und auch die Erwartungen der Anleger sind nach unten gegangen.

Von den institutionellen Investoren haben 3 Prozent ihre DAX-Aktien verkauft und von den Privaten 2 Prozent. Anders als die Privaten, von denen 2 Prozent gleich short gegangen sind, haben allerdings auch 2 Prozent der Profis ihre Short-Positionen aufgelöst. Der Bull/Bear-Index der Privatanleger fällt entsprechend um 2 Punkte auf 61,6 Punkte und der der Institutionellen nur ganz leicht auf 55 Punkte.

Joachim Goldberg ist wenig überrascht, dass sich die Stimmung der Anleger trotz der sehr unübersichtlichen geopolitischen Lage nicht wesentlich verändert hat. Er skizziert ein "Bild des Abwartens", was sich auch am hohen Anteil neutral gestimmter, nicht engagierter Akteure zeige. Die Pessimisten zielen seiner Ansicht nach auf 9.200 DAX-Punkte. Sollte sich die politische Lage beruhigen, könnte sie das erheblich unter Druck setzen.

Bull/Bear-Index: 55 Punkte

Vorwoche: 55,6 Punkte. Oberhalb 50 Punkte ist der Markt optimistisch, unterhalb pessimistisch.

Goldberg

5. März 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Seit dem vergangenen Wochenende hat der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland sowohl die Finanzmärkte als auch die Medien beherrscht. Dennoch scheinen sich viele Kommentatoren nicht im Klaren darüber zu sein, wie sie die jüngsten Vorgänge auf der Krim einstufen sollen. Denn es lässt sich nur schwerlich beurteilen, ob es sich - was Präsident Putin dementierte - tatsächlich um eine russische Invasion der Halbinsel handelt. Weil tausende uniformierte Soldaten, die in den vergangenen Tagen auf der Krim auftauchten, angeblich gar nicht dem russischen Militär angehören sollen. Aber offenbar haben die Teilnehmer an den Finanzmärkten begriffen, dass es sich bei vielen der Fernsehbilder, die während der vergangenen 48 Stunden im Wirtschafts-TV um die Welt gingen keineswegs um Live-Berichterstattungen aus den Krisengebieten, sondern vielfach um Archivbilder militärischer Manövern mitten in Russland handelte. Mit anderen Worten: Nach dem massiven Abverkauf des DAX zum Wochenbeginn konnten die Aktienkurse einen Großteil ihrer Verluste wieder wettmachen, so dass in der Punktbetrachtung unserer jüngsten Sentiment-Erhebung ein Wochenminus von 1,4 Prozent übrig bleibt.

Interessanterweise hat sich die Stimmung der mittelfristig orientierten Marktteilnehmer, die die Börse Frankfurt allwöchentlich befragt, nicht wesentlich verändert, was angesichts der unübersichtlichen geopolitischen Lage aber auch nicht weiter verwundert. Normalerweise hätten in einem weniger schwierigen und unsicheren politischen Umfeld die von uns in der Vorwoche ausgemachten Pessimisten nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit die gefallenen Kurse zu Eindeckungen im großen Stil genutzt - derartige temporäre Käufe gab es zwar, aber nur in geringem Umfang. Da die Zahl der Optimisten der Vorwoche ebenfalls in fast gleichem Umfang gesunken ist, ergibt sich für unseren Bull/Bear-Index lediglich eine geringe Verschiebung nach unten.

Auch Privatanleger lassen sich nicht verunsichern

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Auch bei den Privatanlegern hat der Optimismus kaum gelitten und liegt - gemessen an einem Bull/Bear-Index von 61,6 Punkten - immer noch deutlich über dem der institutionellen Akteure. Das Verhalten der Akteure insgesamt passt auch zu einer Studie von Schroders, wonach 73 Prozent der aktiven deutschen Anleger Dividendentitel für vielversprechend halten. Mehr noch: Damit wurde sogar der entsprechende Wert für die USA (64 Prozent) bei dieser Befragung unter mehr als 15.000 aktiven Anlegern aus 23 Ländern deutlich übertroffen!

Somit erhalten wir mit der jüngsten Sentiment-Erhebung ein Bild des Abwartens, was sich auch am bislang höchsten Stand neutral gestimmter Akteure in diesem Jahr zeigt. Allerdings möchten die Pessimisten im Gegensatz zur Vorwoche nunmehr Abschläge in Richtung 9.200 DAX-Zähler sehen, bevor mit dem Gros ihrer Nachfrage zu rechnen ist. Sollte sich die wahrgenommene politische Situation in der Ukraine unterdessen nicht dramatisch verschlechtern, kämen die Pessimisten bereits vor Erreichen neuer Allzeithochs recht schnell unter Zugzwang und müssten dann den steigenden Kursen hinterherlaufen.

von Joachim Goldberg, cognitrend für boerse-frankfurt.de © 5. März 2014

Sentiment-Zahlen =---------------

Blaue Balken: institutionelle Investoren, gelbe Balken: private Anleger, Kurve: DAX

Instituitionelle Anleger =-----------------------

Bullish Bearish Neutral

Total 40 % 31 % 29 % ggü. letzter Erhebung -3 % -2 % +5 %

· Stand DAX (5. März): 9.560 Punkte (-1,46% gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index Institutionelle Anleger: 55 Punkte (Vorwoche: 55,6 Punkte)

Private Anleger - Mit freundlicher Unterstützung von Comdirect =------------------------------------------------------------------

Bullish Bearish Neutral

Total 55 % 33 % 12 % ggü. letzter Erhebung -2 % +2 % +0 %

· Stand Bull/Bear-Index Private Anleger: 61,6 Punkte (Vorwoche: 63,7 Punkte)

Weiterführende Links =========================

· Erhebungsregeln für Stimmungsindikatoren · Alle Analysen des DAX- und TecDAX-Sentiment · Zur Homepage von cognitrend (www.cognitrend.com) [1]

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[1] http://www.cognitrend.de/de/index.php

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   March 05, 2014 11:01 ET (16:01 GMT)- - 11 01 AM EST 03-05-14

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