Geändert am: 28.01.2020 22:02:33

Trotz Coronavirus: Wall Street-Handel endet mit Gewinnen -- ATX und DAX schließen deutlich fester -- Nikkei letztlich unter Druck

AUSTRIA

Am Wiener Aktienmarkt griffen die Anleger am Dienstag wieder zu. !-- sh_cad_1

Der Leitindex ATX schloss 0,68 Prozent fester bei 3.119,57 Punkten.
Auch das europäische Umfeld zeigte sich am Dienstag freundlich. Unterstützung kam daneben von den US-Börsen.

Zum Wochenauftakt hatte die Unsicherheit um die Ausbreitung des Coronavirus die Aktienmärkte noch weltweit unter Druck gesetzt. Das Virus bleibe das bestimmende Thema an den Börsen, sagte Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Nach dem Ausverkauf am Montag gingen die Anleger nun vorerst in den Abwartemodus über. Die wirtschaftlichen Auswirkungen durch das Virus ließen sich aktuell noch nicht abschätzen.

Aus Unternehmenssicht lag das Hauptaugenmerk der Anleger auf der Fortsetzung der Berichtssaison. Hierzulande hat Lenzing seine Bücher geöffnet und einen Gewinneinbruch vermeldet.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt legte am Dienstag deutlich zu.

Der DAX war zunächst mit einem Plus in den Handel eingestiegen, gab seine Gewinne im Verlauf aber komplett ab. Am Nachmittag wurde die Stimmung spürbar besser und das Börsenbarometer beendete den Tag 0,90 Prozent stärker bei 13.323,69 Punkten.

Nach der Vortages-Korrektur auf den tiefsten Stand seit drei Wochen hat sich der DAX damit auf einen Erholungskurs begeben. Das Coronavirus, das bereits am Montag einer der Hauptgründe für die hohen Verluste war, sorgt jedoch weiter für Unsicherheit an den Kapitalmärkten. Erstmals wurde nun auch in Deutschland eine Infektion mit dem neuartigen Virus bestätigt.

Die Verliererliste zeige genau die Themen auf, welche aktuell marktbeherrschend seien, schrieb Marktexperte Andreas Lipkow von der comdirect bank. Hierzu zähle er unter anderem SAP wegen der mäßigen Zahlen. Nun müsse sich zeigen, ob positive Impulse aus dem US-Handel neuen Schwung in den deutschen Handel bringen können.

Charttechniker bleiben derweil für den deutschen Leitindex vorsichtig optimistisch. Der DAX befinde sich trotz des schwachen Montags weiterhin im übergeordneten Aufwärtsmodus, schrieb Chartexperte Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel.

WALL STREET

Nach dem starken Vortagesverlust konnte sich die Wall Street etwas erholen.

Der Dow Jones leitete einen Erholungskurs ein und konnte am zweiten Handelstag der Woche 0,65 Prozent auf 28.722,03 Indexpunkte zulegen. Auch der Techwerte-Index NASDAQ Composite präsentierte sich am Dienstag fester und ging mit einem Aufschlag von 1,43 Prozent bei 9.269,68 Zählern in den Feierabend.

Allerdings blieben die Sorgen vor einer Ausbreitung des Coronavirus und damit bestehender Risiken für die globale Konjunktur weiter im Fokus. In den USA wurden erhöhte Zahlen von Verdachtsfällen im dreistelligen Bereich gemeldet. Damit setzt sich die Ausbreitung fort. Auch die Zahl der Todesopfer in China ist weiter gestiegen.

"Die Erholung dürfte auf tönernen Füssen stehen", so Investment-Analyst Marios Hadjikyriacos von XM. Die ohnehin leicht schwächelnde Konjunktur in China könnte durch das Coronavirus einen weiteren Dämpfer erhalten, heisst es weiter.

Der Auftragseingang für langlebige Güter ist in den USA derweil um 2,4 Prozent gestiegen, wogegen Analysten mit einem leichten Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet hatten.

ASIEN

Am japanischen Aktienmarkt ging es auch am Dienstag erneut abwärts.

In Tokio gab der Nikkei im Dienstagshandel 0,55 Prozent 23.215,71 Zähler ab.

An den anderen asiatischen Märkten ruhte der Handel am Dienstag weiter. Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite am Donnerstag letztlich 2,75 Prozent auf 2.976,53 Zähler. Der Hang Seng in Hongkong schloss im verkürzten Freitagshandel 0,15 Prozent höher bei 27.949,64 Indexpunkten.

Die Angst vor negativen Auswirkungen auf die Konjunktur bei einer schnellen und schwer kontrollierbaren Ausbreitung des in China ausgebrochenen Coronavirus bestimmte auch am Dienstag das Geschehen an den Börsen in Ostasien. Anleger trennten sich sicherheitshalber von Aktien, wobei die Verluste an jenen Aktienmärkten besonders hoch waren, an denen am Montag feiertagsbedingt nicht gehandelt wurde.

In Hongkong und Shanghai ruhte der Handel wegen der Neujahrsfeiertage weiter - in Shanghai noch die ganze Woche, in Hongkong soll das Geschäft am Mittwoch wieder starten.

Eine kurzfristige Marktkorrektur sei unvermeidlich gewesen, kommentiert Kiwoom Securities in Seoul. Die Akteure an den Finanzmärkten versuchen derweil weiter abzuschätzen, wie stark die von der Epidemie ausgehenden Auswirkungen auf die globale Konjunktur ausfallen könnten. Wie zu befürchten steigt die Zahl der vom Coronavirus infizierten Menschen weiter. China meldete zuletzt einen Anstieg um knapp 1.300 Fälle auf 4.400. Zugleich stieg auch die Zahl der Virus-Toten in China um 24 auf 106.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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Indizes in diesem Artikel

DAX 20 214,79 -0,50%
TecDAX 3 499,09 0,33%
Dow Jones 41 938,45 -1,63%
NASDAQ Comp. 19 161,63 -1,63%
NIKKEI 225 39 190,40 -1,05%
Hang Seng 19 064,29 -0,92%
ATX 3 651,51 0,11%
Shanghai Composite 3 211,39 -0,58%