NASDAQ Comp.
Geändert am: 25.08.2017 22:47:32
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Yellen-Rede im Mittelpunkt: US-Börsen schließen leicht im Plus
Die Wall Street hat zum Wochenausklang mit kleinen Gewinnen geschlossen. Der Dow Jones legte am Freitag um 0,14 Prozent auf 21.813,67 Zähler zu. Auch der NASDAQ Composite präsentierte sich freundlich und zog um 0,12 Prozent auf 6.265,64 Zähler an.
Die mit Spannung erwarteten Reden von Fed-Chefin Janet Yellen und EZB-Präsident Mario Draghi auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole erbrachten zwar nichts zur Geldpolitik. Dennoch reagierte der Dollar auf Yellens Aussagen mit Verlusten. Mit der Draghi-Rede rückte der Euro weiter vor auf ein Jahreshoch. Die Aktienindizes konnten nach einigem Auf und Ab nur einen Teil der Gewinne halten, die sie bereits vor den Reden verbucht hatten.
Aktienhändler Michael Antonelli von Robert W. Baird & Co warnte aber davor, angesichts der sommerlich dünnen Umsätze in die Bewegungen zu viel hineinzulesen: "Viele sind weg, so dass die Bewegungen oft ohne gute Gründe erfolgen." Einige Teilnehmer bemühten auch die Markttechnik: Mit dem kurzzeitigen Überwinden der 50-Tagelinie bei 2.450 Punkten sei der S&P-500 wieder zurückgefallen. Mit Abstand schwächster Sektor waren die Halbleiterwerte, die die Nasdaq ins Minus drückten.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 21.814 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent auf 2.443 Punkte. Der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Minus von 0,1 Prozent auf 6.266 Punkte. Der Umsatz fiel zurück auf 663 (Donnerstag: 719) Millionen Aktien. Dabei standen 1.980 (1.478) Kursgewinnern 957 (1.434) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 145 (179) Titel.
Vage Hoffnung auf Steuerreform
Ein stützender Faktor für die US-Aktien war die wieder belebte Hoffnung auf eine Steuerreform, die manche Marktteilnehmer wegen der Turbulenzen um die Regierung von Präsident Donald Trump schon abgeschrieben hatten. Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn kündigte in einem Interview an, der Präsident strebe eine solche Reform bis Ende 2017 an.
Neue Konjunkturdaten erbrachten keinen eindeutigen Impuls. Die US-Industrie hat im Juli deutlich weniger Aufträge für langlebige Güter erhalten. Allerdings überdeckte ein starker Rückgang bei Flugzeugbestellungen eine grundsätzlich solide Nachfrage nach Industriegütern. Das Minus von 6,8 Prozent lag leicht über der Schätzung der Ökonomen eines Rückgangs um 6,0 Prozent.
Euro erreicht höchsten Stand seit Januar 2015
Im Euro-Dollar-Paar gab es eine kräftige Bewegung zugunsten der Gemeinschaftswährung. Gegen den Euro erreichte der Greenback den tiefsten Stand seit Januar 2015. Auch der ICE-Dollar-Index, der das Verhältnis zu sechs anderen Währungen anzeigt, fiel auf ein Jahrestief. Yellens fehlende Aussagen zur Geldpolitik standen offenbar im Gegensatz zu den Erwartungen mancher Teilnehmer. Während von Yellen Details zum weiteren Anziehen der Zinsschraube erwartet worden waren, ging es bei Draghi um mögliche Aussagen gegen die Eurostärke, die aber ausblieben. Gegenüber dem Tagestief rückte der Euro um rund eineinhalb Cent vor auf 1,1920 Dollar.
Der Ölpreis legte zu. Mit der Hochstufung des Sturms "Harvey" zu einem Hurrikan vor der Küste von Texas geraten dort wichtige Förderanlagen in Gefahr. Einige Raffinerien sollen bereits geschlossen worden sein. Rund die Hälfte aller Raffinerie-Kapazitäten der USA konzentriert sich auf den Bereich zwischen Alabama und Texas. Daher könnten mögliche Beschädigungen durch "Harvey" deutliche Auswirkungen haben. Zudem haben erste Unternehmen Mitarbeiter von Förderplattformen im Golf von Mexiko evakuiert und die Produktion gedrosselt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg zum Settlement um 0,9 Prozent auf 47,87 Dollar.
Der Goldpreis zeigte sich mit den Aussagen Yellens befestigt, gestützt auch vom schwachen Dollar. Offenbar hatten auch hier einige Anleger mit einem eher "falkenhhaften" Statement der Fed-Chefin gerechnet. Gold profitiert von einer lockeren Geldpolitik. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,3 Prozent auf 1.291 Dollar.
Auch Anleihen waren gesucht. Teilnehmer sprachen von Erleichterung darüber, dass Yellen nichts zum weiteren Pfad der Zinsverschärfung gesagt hat. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen verlor mit steigenden Notierungen 2 Basispunkte auf 2,17 Prozent.
NEW YORK (Dow Jones)
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