DAX
Geändert am: 24.07.2020 22:10:34
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ATX verabschiedet sich schwächer ins Wochenende -- DAX beendet Handel mit Verlusten -- Wall Street geht tiefer in den Feierabend -- Letztlich kräftige Abschläge in Asien
AUSTRIA
Am heimischen Aktienmarkt ging es am Freitag abwärts.
Der ATX startete bereits tiefer und baute seine Verluste anschließend weiter aus. Ins Wochenende ging er schließlich mit Abschlägen von 1,72 Prozent auf 2.257,36 Zähler.
Die steigende Zahl der Neuinfektionen in vielen Ländern begann wieder stärker auf die Stimmung zu drücken. In den USA haben sich inzwischen mehr als vier Millionen Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt, binnen 24 Stunden wurden zuletzt mehr als 76.000 neue Infektionsfälle registriert. Auch in China kam es zu einem neuen Ausbruch, in Brasilien steigen die Zahlen weiter an, aber auch in Frankreich nimmt die Zahl der neu gemeldeten Corona-Fälle wieder zu.
Dazu verschärfte sich der Konflikt zwischen den USA und China weiter. Als Reaktion auf die Schließung eines chinesischen Konsulats in Houston hat China seinerseits die USA aufgefordert, ihre diplomatische Vertretung in der südwestchinesischen Stadt Chengdu zu schließen. Die Lizenz zum Betrieb der Auslandsvertretung wird entzogen, wie das Pekinger Außenministerium mitteilte. Die Maßnahmen Chinas seien "eine legitime und notwendige Reaktion auf die unvernünftigen Handlungen der USA", teilte das Ministerium weiter mit.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt fiel am Freitag deutlich ins Minus.
Der DAX startete im Minus und verlor damit bereits zur Handelseröffnung den Kampf um die 13.000-Punkte-Marke. Auch im weiteren Verlauf blieb der deutsche Leitindex in der Verlustzone, wo er die Handelswoche auch mit minus 2,02 Prozent bei 12.838,06 Punkten beendete.
Der sich verschärfende Streit zwischen China und den USA und auch die Sorgen rund um die Corona-Pandemie trübten am Freitag die Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Belastend wirkten sich die äußerst schwachen Vorgaben von der Wall Street aus, wo insbesondere Techtitel am Vortag unter massiven Gewinnmitnahmen litten.
In den Vereinigten Staaten war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Corona-Pandemie erstmals seit mehr als drei Monaten wieder angestiegen. Damit wird deutlich, dass sich die größte Volkswirtschaft der Welt trotz Lockerungen der Corona-Auflagen immer noch in einer schweren Krise befindet. Zudem warnen auch Frankreich und Spanien aktuell wieder vor einem Anstieg von Corona-Fällen.
WALL STREET
Die US-Börsen präsentierten sich vor dem Wochenende in Rot.
Der Dow Jones eröffnete bereits auf rotem Terrain und blieb im Minus. Er ging mit einem Abschlag von 0,68 Prozent bei 26.469,89 Zählern ins Wochenende. Der Techwerteindex NASDAQ Composite zeigte eine ähnliche - negative - Tendenz und beendete den Tag 0,94 Prozent schwächer bei 10.363,18 Punkten.
Die jüngste Eskalation im Konflikt zwischen den USA und China und der innenpolitische Streit um die Verlängerung von Corona-Hilfen belasteten die US-Börsen auch am Freitag. Nachdem die USA kürzlich die Schließung des chinesischen Konsulats in Houston angeordnet hatten, verfügte China am Freitag die Schließung des US-Konsulats in der südwestchinesischen Stadt Chengdu. US-Außenminister Mike Pompeo rief das chinesische Volk am Donnerstag dazu auf, die regierende Kommunistische Partei zu verändern, verkniff sich allerdings einen Aufruf zum Austausch des Regimes. Und US-Präsident Donald Trump ließ verlauten, dass ihm das Phase-I-Handelsabkommen mittlerweile nicht mehr so wichtig sei wie zum Zeitpunkt des Abschlusses im Januar.
In den USA ist derweil eine Einigung auf ein weiteres Corona-Hilfspaket wieder etwas weiter in die Ferne gerückt. Die Republikaner im US-Senat haben wegen fortgesetzter Differenzen mit dem Weißen Haus zunächst darauf verzichtet, einen Gesetzentwurf für Unterstützungsmaßnahmen im Volumen von weiteren 1 Billionen Dollar vorzulegen. Damit wird die Zeit für eine ebenfalls noch notwendige Einigung mit den Demokraten noch knapper. Ende Juli läuft ein Programm aus, das arbeitslosen US-Bürgern wöchentlich zusätzliche 600 Dollar an Unterstützung gewährt. Anfang August verabschieden sich die Abgeordneten zudem in die Sommerpause.
ASIEN
Die Börsen in Asien gaben am letzten Handelstag der Woche nach.
In Tokio wurde feiertagsbedingt auch am Freitag nicht gehandelt. Zuletzt gab der Nikkei bis zum Handelsschluss am Mittwoch um 0,58 Prozent auf 22.751,61 Zähler nach.
Auf dem chinesischen Festland ging es unterdessen kräftig abwärts: Der Shanghai Composite verlor am Freitag satte 3,86 Prozent auf 3.196,77 Indexpunkte. Auch in Hongkong übernahmen die Bären das Ruder und schickten den Hang Seng 2,21 Prozent abwärts auf 24.705,33 Einheiten.
Die asiatischen Börsen folgten damit den negativen Vorgaben der Wall Street vom Vorabend. Händler nannten einen ganzen Strauß an schlechten Nachrichten: Neben der weiter um sich greifenden Coronavirus-Pandemie fühlen sich Konjunkturskeptiker mit Blick auf den US-Arbeitsmarkt bestätigt, denn unerwartet viele Amerikaner hatten in der Vorwoche Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt.
Darüber hinaus nahm die Eskalation des Dauerkonflikts zwischen den USA und China erneut Fahrt auf. Nachdem die USA die Schließung des chinesischen Konsulats in Houston angeordnet hatten, konterte China mit der Schließung des US-Konsulats in Chengdu. US-Außenminister Mike Pompeo hatte zuvor bereits China "Tyrannei" vorgeworfen.
Daneben sorgte Intel für Missstimmung. Zwar fielen die Geschäftszahlen des Halbleiterkonzerns durchaus gefällig aus, das Unternehmen hängt aber mit der Produktion wichtiger neuer Chips deutlich hinter seiner Planung.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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