NIKKEI 225
Geändert am: 21.01.2020 22:04:48
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Sorge um China-Virus: Wall Street-Handel endet schwächer -- ATX schließt mit Minus -- DAX beendet Handel wenig bewegt -- Asiens Börsen letztlich in Rot
AUSTRIA
Die Wiener Börse tendierte am Dienstag auf rotem Terrain.
Der Leitindex ATX bewegte sich bereits kurz nach Handelsstart in der Verlustzone und gab auch anschließend weiter ab. Schlussendlich blieb ein Verlust von 0,44 Prozent auf 3.158,55 Punkte an der Kurstafel stehen.
Als Unsicherheitsfaktor nannten Beobachter die sich ausbreitende neuartige Virus-Lungenkrankheit in China. Sollte sich der Ausbruch zu einer Epidemie entwickeln, könnten die Einschnitte für die Weltkonjunktur "gigantisch" sein, kommentierte ein Marktstratege. Besonders die Luftfahrtindustrie könnte betroffen sein.
Branchenwerte zeigten sich daraufhin europaweit belastet. In Wien gaben die Titel des Flughafen Wien nach. Das Unternehmen hatte in der Früh seinen Ausblick für 2020 veröffentlicht.
DEUTSCHLAND
Das deutsche Börsenbarometer schüttelte seine Verluste ab.
Der DAX eröffnete den Handelstag mit einem Minus, reduziert seine Verluste aber deutlich, bis er sich knapp über seinen Vortagesschluss hinwegsetzen konnte und 0,05 Prozent fester bei 13.555,87 Einheiten schloss.
Dass die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im Januar überraschend deutlich gestiegen waren, ließ die Anleger weitgehend kalt.
Als Belastungsfaktor für die Märkte verwiesen Händler auf die gestiegene Nervosität angesichts der sich ausbreitenden neuartigen Virus-Lungenkrankheit in China. Mit der gerade laufenden Reisewelle zum chinesischen Neujahrsfest am kommenden Samstag wächst die Gefahr einer Übertragung des Virus.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief wegen der Erkrankungen ihren Notfallausschuss ein. Die WHO-Experten sollen am Mittwoch darüber beraten, ob eine Gesundheitsnotlage ausgerufen werden soll. Diese empfehlen auch Maßnahmen wie etwa Grenzkontrollen, die möglicherweise ergriffen werden sollten.
Aus charttechnischer Sicht werde die jüngste Aufwärtsbewegung des DAX durch vergangene Kursmarken weiter verzögert, schrieben die Experten von Index-Radar. Anleger sollten sich davon aber nicht allzu sehr verunsichern lassen. Problematisch werde es erst, wenn der Markt wieder deutlich unter die 13.000er-Marke fallen würde.
WALL STREET
Dienstag zu Verlusten im US-Handel.
Der Dow Jones rutschte im Handelsverlauf tiefer ins Minus und schloss mit einem Abschlag von 0,51 Prozent bei 29.198,89 Punkten. Der NASDAQ Composite gab daneben 0,19 Prozent auf 9.370,81 Zähler nach.
Aktienkursverluste in Asien und nachfolgend in Europa haben am Dienstag auch den Optimisten an den US-Börsen die Laune verdorben. Die mit der neuartigen Lungenerkrankung in China verbundenen Sorgen beendeten vorerst die Rekordjagd der vergangenen Woche. Presseberichte, nach denen es auch in den USA zu einem ersten Fall einer Infektion mit dem neuen Coronavirus aus China geben soll, ließen die Anleger vorsichtig werden. So waren es denn auch Papiere von Fluggesellschaften, die am Dienstag unter Druck gerieten. Die Aktien von United Airlines und American Airlines gaben nach.
Nach Börsenschluss legen der Technologiekonzern IBM und der Streaming-Anbieter Netflix Zahlen vor. Marktbeobachter David Madden vom Broker CMC Markets sieht bei Netflix die Zahl der Neukunden als Lackmustest im Streaming-Markt, der seit dem Einstieg von Apple und Disney durch stärkere Konkurrenz gekennzeichnet ist.
ASIEN
Die asiatischen Börsen mussten am Dienstag Verluste einstecken.
In Tokio gab der Nikkei letztlich 0,91 Prozent ab auf 23.864,56 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite derweil 1,41 Prozent auf 3.052,14 Zähler. Der Hang Seng in Hongkong büßte bis zum Handelsende ganze 2,81 Prozent ein auf 27.985,33 Indexpunkte.
Kursverluste auf breiter Front prägten am Dienstag das Bild an den Börsen in Asien. Marktteilnehmer brachten die Verkaufsstimmung in Zusammenhang mit dem bislang unbekannten Virus in Ostasien, der für schwere Lungenerkrankungen verantwortlich gemacht wird und der offenbar auch von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Die bereits zu beobachtende Ausbreitung des erstmals in der chinesischen Stadt Wuhan aufgetretenen Virus, dürfte sich gerade im Umfeld der am Wochenende beginnenden mehrtägigen chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten ausweiten, so die Befürchtung. Millionen von Chinesen seien dann auf Reisen quer durch das Land und auch über die Landesgrenzen hinaus.
"Das ist die erste Reaktion des Marktes, wie wir sie schon früher gesehen haben beim SARS-Ausbruch", sagte Stephen Innes, Marktstratege bei AxiTrader. Für die sich gerade erholende Weltkonjunktur könne dies zu einem stärkeren Bremsfaktor werden.
Daneben verwiesen Marktakteure aber auch auf die zuletzt erreichten hohen Niveaus an den Börsen. Diese animierten zu Gewinnmitnahmen, zumal vor dem Hintergrund der Fahrt aufnehmenden Quartalsberichtssaison. In Hongkong kam als besonderer Belastungsfaktor hinzu, dass Moody's die Bonität der seit Monaten von teils gewaltsamen Protesten gegen die Regierung erschütterten Sonderverwaltungszone abgestuft hat.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 626,45 | 1,03% | |
TecDAX | 3 429,57 | 0,96% | |
Dow Jones | 44 910,65 | 0,42% | |
NASDAQ Comp. | 19 218,17 | 0,83% | |
NIKKEI 225 | 38 208,03 | -0,37% | |
Hang Seng | 19 423,61 | 0,29% | |
ATX | 3 539,28 | 0,30% | |
Shanghai Composite | 3 295,70 | -0,43% |