TecDAX
Geändert am: 20.09.2022 22:05:41
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Fed-Entscheid wichtigster Termin der Woche: Verluste an den US-Börsen -- ATX und DAX gehen tiefrot aus dem Handel -- Schlussendlich grüne Vorzeichen in Asien
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt rutschte im Dienstagshandel auf rotes Terrain ab.
Der ATX zeigte sich im frühen Verlauf 0,43 Prozent höher, konnte die Gewinnzone aber im weiteren Handel nicht verteidigen und baute sein Minus schrittweise aus. Zum Handelsschluss betrug dieses 1,83 Prozent bei 2.870,59 Zählern.
Nach freundlichem Beginn drehte der ATX schnell ins Minus ab und weitete dann seine Abschläge aus. Auch das europäische Umfeld konnte seine Anfangsgewinne nicht verteidigen. Die Angst vor einer Rezession infolge massiver Leitzinserhöhungen treibt am Tag vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed die Anleger in Europa um, kommentierte ein Marktbeobachter auch mit Verweis auf den überraschend großen Zinsschritt der schwedischen Zentralbank um einen vollen Prozentpunkt.
Auch aktuelle Deutschland-Daten fanden Beachtung: Die deutschen Hersteller haben ihre Preise im August überraschend in einer nie da gewesenen Stärke angehoben, wurde heute früh bekannt.
Unter den heimischen Einzelwerten standen die Aktien von Lenzing mit einem Kursrutsch von zeitweise gut 19 Prozent weiter im Blickpunkt. Der Faserhersteller setzte seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022 aus und begründet das mit einer drastisch verschlechterten Entwicklung des Marktumfelds im laufenden Quartal, wurde am Vorabend bekannt. "Der weitere Verlauf des Geschäftsjahres 2022 kann aufgrund der äußerst geringen Visibilität auf der Nachfrageseite sowie der hohen Volatilität bei den Energie-und Rohstoffkosten nur bedingt eingeschätzt werden", hatte das Unternehmen am Montagabend mitgeteilt.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt konnte die Gewinnzone nicht verteidigen und schloss niedriger.
Der DAX legte zum Auftakt zu, gab im Verlauf aber doch noch deutlich nach. Das deutsche Börsenbarometer ging 1,03 Prozent tiefer bei 12.670,83 Zählern aus dem Handel.
Erneut ging es mit dem DAX abwärts, nachdem der Handelsstart noch vielversprechend ausgefallen war. Der wichtigste Termin der Woche ist die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch nach Handelsschluss in Europa. Die Zins-Futures deuteten am Montagnachmittag mit einer Wahrscheinlichkeit von 82 Prozent darauf hin, dass die Fed die Zinssätze um 0,75 Prozentpunkt anheben wird, und auf eine 18-prozentige Chance, dass die US-Notenbank die Zinsen um einen ganzen Prozentpunkt anheben wird, so die CME Group. "Wir befürchten, dass die Fed uns mit einer weiteren Jumbo-Anhebung überraschen könnte" sagte Florian Ielpo, Leiter der Makroabteilung bei Lombard Odier Investment Managers. Die Warnungen der Unternehmen in der vergangenen Woche deuteten darauf hin, dass "wir sehr wohl am Beginn der US-Rezession stehen". Auf der anderen Seite meinten die Analysten von JPMorgan zum Wochenstart in einer Research Note, dass der Markt nach dem Ausverkauf der letzten Woche die Talsohle erreicht haben könnte. Aufgrund der robusten Unternehmensgewinne, des ausgeprägten Pessimismus der Anleger und Anzeichen dafür, dass die Fed die Inflationserwartungen zu dämpfen vermag, "wäre jeder Abwärtstrend von hier aus begrenzt", schrieben sie.
WALL STREET
Die Wall Street zeigte sich im Dienstagshandel mit tieferen Notierungen.
Der Dow Jones sackte 1,01 Prozent auf 30.707,08 Punkte ab. Auch der NASDAQ Composite verlor an Boden und gab 0,95 Prozent auf 11.425,05 Punkte nach.
Weiter herrschte Unsicherheit, ob die US-Notenbank am Mittwoch nicht doch zu einem großen Zinsschritt von 100 Basispunkten bereit ist, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Eine Anhebung um weitere 75 Basispunkte gilt derweil am Markt als ausgemachte Sache.
"Die jüngsten Daten haben eine Zinserhöhung um 100 Basispunkte in Aussicht gestellt, aber eine Erhöhung um 75 Basispunkte ist wahrscheinlicher", heißt es von der BNP Paribas Markets 360. "Der außergewöhnlich starke Verbraucherpreisindex für August hat die Hoffnungen auf einen baldigen Rückgang der Inflation geschwächt und das Risiko erhöht, dass sich die hohe Inflation noch weiter verfestigt", ergänzen die Analysten. Mit den erwarteten weiteren kräftigen Zinserhöhungen steigt zudem das Risiko einer globalen Rezession, vor der die Weltbank zuletzt gewarnt hatte. Denn auch andere Notenbanken dürften vor dem Hintergrund der hohen Inflation weiter kräftig an der Zinsschraube drehen.
ASIEN
Nach den Verlusten zum Wochenstart schlossen die Börsen in Fernost am Dienstag höher.
Nachdem der Markt in Japan am Vortag feiertagsbedingt geschlossen war, ging es am Dienstag bergauf: Der Nikkei gewann 0,44 Prozent auf 27.688,42 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland waren die Optimisten ebenfalls in der Überzahl und schoben den Shanghai Composite 0,22 Prozent auf 3.122,41 Zähler an. In Hongkong ging es ebenfalls aufwärts: Der Hang Seng schloss 1,30 Prozent bei 18.806,52 Punkten im Plus.
Die anstehende Sitzung der US-Notenbank Fed als wichtigster Impulsgeber in dieser Woche dürfte weitgehend verarbeitet sein. "Nach unserer Einschätzung wird die Fed den US-Leitzins um weitere 75 Basispunkte auf 3,25 Prozent anheben", merkte Jens Franck, Leiter Portfoliomanagement bei dem Hamburger Anleihe-Spezialisten nordIX an. "Dieser Zinsschritt ist bereits vollständig eingepreist."
Auch in Fernost setzten die Notenbanken Akzente. Das Protokoll der australischen Notenbank habe die Möglichkeit einer etwas geringeren Geschwindigkeit bei künftigen Zinserhöhungen aufgezeigt, so die Marktstrategen der Deutschen Bank. Allerdings rechnen die Volkswirte der Bank nicht vor November mit einer Rückkehr zu moderaten Zinsschritten von jeweils 25 Basispunkten.
Auch in Japan macht sich die verstärkte weltweite Inflationsentwicklung bemerkbar. Die bereinigten Verbraucherpreise lagen im August leicht über den Erwartungen. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen in diesem Zusammenhang auf höhere Rohstoffpreise und den Einfluss des schwachen Yen. Die Preisentwicklung verstärke den Druck auf die japanischen Währungshüter. Bei ihrer kommenden Sitzung dürfte die Notenbank aber noch nicht von ihrer bislang lockeren Geldpolitik ablassen.
Die chinesischen Börsen profitierten nach Ansicht der Experten der Deutschen Bank von den aufgehobenen Lockdown-Maßnahmen in Teilen des Landes.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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DAX | 19 402,29 | 0,73% | |
TecDAX | 3 409,73 | 0,56% | |
Dow Jones | 44 722,06 | -0,31% | |
NASDAQ Comp. | 19 060,48 | -0,60% | |
NASDAQ 100 | 20 744,49 | -0,85% | |
NIKKEI 225 | 38 349,06 | 0,56% | |
Hang Seng | 19 603,13 | 2,32% | |
ATX | 3 520,78 | 0,41% | |
Shanghai Composite | 3 309,78 | 1,53% |