Geändert am: 18.11.2021 22:12:25

US-Börsen letztlich uneinheitlich -- ATX schließt mit kräftigen Verlusten -- DAX geht leichter aus der Sitzung -- Asiens Märkte beenden Handel schwächer

AUSTRIA

Die Wiener Börse präsentierte sich am Donnerstag tiefrot.

Der ATX bewegte sich bereits zum Start knapp im Minus und baute seine Verluste im Verlauf kräftig aus. Zum Handelsende stand er schließlich 1,66 Prozent tiefer bei 3.829,17 Punkten.

Die veröffentlichten US-Konjunkturnachrichten lieferten international keine Handelsbelebung. Am US-Arbeitsmarkt hat sich die Lage in der vergangenen Woche leicht verbessert. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gingen aber etwas geringer als erwartet zurück. Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia hat sich im November merklich aufgehellt. Hier wurden die Expertenprognosen übertroffen.

Am heimischen Markt stand weiterhin die laufende Berichtssaison im Fokus. Ergebnisse legten vor Börsenauftakt UNIQA, Vienna Insurance Group (VIG) und KapschTrafficCom vor. Zudem folgten noch Zahlen von DO&CO.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Leitindex zeigte sich am Donnerstag tiefer.

Der DAX startete mit einem minimalen Plus, das er zunächst etwas ausbauen konnte, bevor die Gewinne wieder abschmolzen. Zum Handelsschluss bewegte er sich mit einem Minus von 0,18 Prozent auf 16.221,73 Punkte auf rotem Terrain.

Der DAX hat am Donnerstag seinen Rekordlauf zum Handelsstart fortgesetzt und ist bis knapp unter die Marke von 16.300 Punkten gestiegen. Das neue Allzeithoch liegt nun bei 16.290,19 Punkten. Zur Mittagszeit setzten dann jedoch Gewinnmitnahmen ein.

"Noch habe der DAX etwas Luft nach oben", kommentierte Andreas Büchler von Index-Radar aus charttechnischer Sicht. Ab 16.500 Punkten jedoch werde die Luft dünner. "Was danach geschieht, hängt vom bis dahin aufgebauten Verkaufsdruck ab." Und auch Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners warnte: "Auch die schönste Party geht irgendwann zu Ende und selbst eine Jahresend-Rally kann nicht ewig laufen."

Am Nachmittag richtete sich das Interesse der Anleger auf den Philly-Fed-Index aus den USA, der Auskunft über das Geschäftsklima in der Region Philadelphia gibt. Dieser ist deutlich besser ausgefallen als gedacht. Besonders der Subindex für die Auftragseingänge zog deutlich an. Der Philly-Fed-Index erfasst die Industrie in der Schlüsselregion im Nordosten und gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die US-Produktion.

WALL STREET

Die Wall Street zeigte sich im Donnerstagshandel uneinheitlich.

Der Dow Jones ging bei 35.870,95 Punkten um 0,17 Prozent schwächer aus dem Handel. Er hatte bei 35.901,69 Punkten um nur 0,08 Prozent tiefer eröffnet, schaffte es im Verlauf aber nicht aus der Verlustzone heraus. Der Techwerteindex NASDAQ Composite schloss hingegen bei 15.993,71 Einheiten mit Gewinnen in Höhe von 0,45 Prozent. Er war mit einem Plus von 0,33 Prozent bei 15.973,39 Zählern in den Handel eingestiegen und konnte dieses - trotz eines kurzen Ausflugs in die Verlustzone - im Verlauf noch weiter ausbauen.

Unternehmensnachrichten und Konjunkturdaten fielen am Donnerstag durchwachsen aus. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen etwas schwächer als gedacht aus, der viel beachtete Philadelphia-Fed-Index für November aber um Längen besser als vorausgesagt. Belastend wirkte sich auf den Dow Jones auch der Kursrutsch bei Cisco nach einem verhaltenen Geschäftsausblick aus.

"Die Geschichte des Tages dreht sich um die Frage, was die Ölpreise machen. Denn alle Augen sind aktuell auf die Inflation gerichtet, daher wird jeder noch so kleine Schritt zur Eindämmung der Inflation begrüßt", sagte Ökonom Florian Ielpo von Lombard Odier Investment Managers. Die jüngste Rally der Energiepreise gilt als ein Treiber der globalen Inflation. "Wir befinden uns in einer ungemütlichen Phase, in der die Inflation die Stimmung der Verbraucher beeinträchtigt", ergänzte Investmentstratege Fahad Kamal von Kleinwort Hambros.

ASIEN

An den Aktienmärkten in Asien wollte am Donnerstag weiter keine Kauflaune aufkommen.

In Japan gab der Nikkei schlussendlich um 0,30 Prozent auf 29.598,66 Punkte nach.

Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite derweil 0,47 Prozent auf 3.520,71 Zähler, während der Hang Seng 1,29 Prozent auf 25.319,72 Einheiten einbüßte.

Auch am Donnerstag ging es mehrheitlich nach unten, wobei die weltweit hohen Inflationsraten die Anleger vorsichtig agieren ließen, ebenso wie die wieder tobende Corona-Pandemie mit Rekordinfektionszahlen in einigen Ländern. In Hongkong war zusätzlich die mit Liquiditätsproblemen kämpfende Immobilienbranche ein Belastungsfaktor.

Am Devisenmarkt spiegelte sich die dominierende Vorsicht in einem deutlich gestiegenen Yen wider, was zusätzlich Gegenwind für die Aktienkurse in Japan bedeutet. Der Yen gilt traditionell als Fluchtwährung in Krisenzeiten.

Tendenziell verkauft wurden in der gesamten Region Aktien aus dem Ölsektor, nachdem sich US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping bei ihrem virtuellen Treffen auch darüber unterhalten haben sollen, gemeinsam ihre strategischen Ölreserven anzuzapfen, um den steigenden Energiepreisen zu begegnen.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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NIKKEI 225 39 981,06 -0,26%
Hang Seng 19 279,84 -0,86%
ATX 3 638,98 -0,25%
Shanghai Composite 3 230,17 0,02%