TecDAX
Geändert am: 18.06.2021 22:08:02
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ATX geht tiefrot ins Wochenende -- DAX schließt unter 15.500 Punkten -- Mollstimmung an der Wall Street -- Asiens Börsen letztlich uneinheitlich
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt zeigte sich am Freitag mit deutlichen Kursverlusten.
Der Leitindex ATX eröffnete wenig bewegt, fiel im Verlauf jedoch tief ins Minus. Zum Handelsende notierte er 2,11 Prozent tiefer bei 3.434,23 Punkten.
Im Mittelpunkt des Handelsgeschehens stand der große Verfallstag, der sogenannte "Hexensabbat", an dem an den Terminbörsen Futures und Optionen auf Indizes und einzelne Aktien auslaufen. Dieser leitete zu Mittag eine Abwärtsbewegung am Wiener Markt ein - der ATX baute die Abschläge in Folge kontinuierlich aus.
Von fundamentaler Seite gab es keine Impulse für die Wiener Einzelwerte. Meldungen blieben Mangelware, auch von Analystenseite blieb es still. Selbst der Datenkalender war nur spärlich gefüllt. Aus Deutschland kamen in der Früh Zahlen, die allerdings keine nachhaltigen Impulse für die Aktienmärkte lieferten. Demnach sind die deutschen Erzeugerpreise gewerblicher Produkte kräftig gestiegen, nämlich um 7,2 Prozent zum Vorjahresmonat. Ökonomen hatten nur 6,4 Prozent erwartet.
DEUTSCHLAND
Am Freitag verbuchte der deutsche Leitindex Abschläge.
Der DAX startete mit einem marginalen Minus in die Sitzung. Auch im fortlaufenden Handel schaffte es der deutsche Leitindex nicht aus der Verlustzone, sondern fiel weiter ab - bis unter die 15.500-Punkte-Marke. Letztlich verlor er 1,78 Prozent auf 15.448,04 Zähler.
Zur Mittagszeit waren an den Terminbörsen Kontrakte auf Indizes ausgelaufen, gegen Handelsschluss dann verfielen Optionen und Futures auf einzelnen Aktien. An diesem Freitag nun prägten Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Rekordständen das Marktgeschehen, schrieb Timo Emden, Marktanalyst vom Analysehaus Emden Research. Gesprächsthema am Markt blieben derweil die Aussagen der US-Notenbank (Fed) vom Mittwochabend. Die Fed setzt ihre extrem lockere Geldpolitik zwar zunächst fort, signalisierte perspektivische aber Zinsanhebungen. Anleger sehen die Entwicklung mit Sorge, denn höhere Zinsen können die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren schmälern. Außerdem gab Notenbankchef Jerome Powell zu erkennen, dass im geldpolitischen Ausschuss eine Debatte über die Rückführung der milliardenschweren Wertpapierkäufe zur Stützung der Wirtschaft begonnen hat.
Die geldpolitischen Beschlüsse aus Washington hätten aber auch ihre gute Seite, kommentierte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Zum einen reduzierten sich durch steigende Zinsen die Pensionsrückstellungen der großen Unternehmen, was ihre Bilanzen stärke. Zum anderen steige der US-Dollar. Und da Rohstoffe in der Regel in Dollar gehandelt werden, könne dies fallende Rohstoffpreise auslösen, wodurch der gerade aufkommende Inflationsdruck wieder nachlassen würde.
WALL STREET
Die Wall Street gab am Freitag kräftig nach.
So eröffnete der Dow Jones mit einem Verlust, welchen er immer weiter ausbaute. Letztlich stand ein Abschlag von 1,58 Prozent auf 33.290,08 Punkte an der Tafel. Der NASDAQ Composite startete schwach und verblieb auf rotem Terrain. Schlussendlich verlor der Tech-Index 0,92 Prozent auf 14.030,38 Indexeinheiten.
"Aktien, die hohes Wachstum versprechen, sind derzeit im Vergleich zu zyklisch schwankenden und Substanzwerten wieder etwas beliebter", urteilte vor diesem Hintergrund Marktanalystin Sophie Griffiths vom Broker Oanda.
Im Hinblick auf Schwankungen sollten Investoren am Freitag die Tatsache im Hinterkopf haben, dass es an den Terminmärkten routinemäßig zum großen Verfall kommt. An diesem können Aktien- und Indexkurse spürbar schwanken, weil vor allem größere Fonds- oder Vermögensverwalter zum Ablauf der Kontrakte versuchen, die Kurse noch in die von ihnen gewünschte Richtung zu bewegen. Ausschläge auch ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten können die Folge sein.
ASIEN
Die asiatischen Indizes fanden am Freitag keine einheitliche Richtung.
Der Nikkei in Tokio beendete den Handel letztlich 0,19 Prozent tiefer bei 28.964,08 Indexpunkten.
Auf dem chinesischen Festland bewegte sich der Shanghai Composite schlussendlich kaum von der Stelle. Er beendete den Handel 0,01 Prozent tiefer bei 3.525,10 Zählern. Nur der Hang Seng konnte letztlich 0,60 Prozent hinzugewinnen auf 28.729,60 Zähler.
In den USA sind Technologiewerte am Vortag in die Höhe geschossen, der Dow-Jones-Index hatte aber nachgegeben. Ein ähnlich uneinheitliches Bild zeigte sich auch auf den asiatischen Märkten. Hintergrund waren trotz der zuletzt falkenhafter aufgetretenen US-Notenbank wieder deutlich gesunkene Marktzinsen, worauf erfahrungsgemäß besonders Technologieaktien stärker reagieren. Keinen Impuls gab es von der japanischen Notenbank, die ihren geldpolitischen Kurs nach Beratungen unverändert beibehält. Dass die Regierung beschlossen hat, den Corona-Ausnahmezustand für Tokio und andere Regionen zu beenden, verpuffte ebenfalls. Derweil bremste die Entwicklung auf dem Devisenmarkt etwas, denn der Yen hat sich zum Vortag gegenüber dem Dollar wieder etwas erholt.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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NIKKEI 225 | 38 442,00 | -0,87% | |
Hang Seng | 19 150,99 | -0,41% | |
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