Geändert am: 17.09.2020 22:12:04

Dow schließt tiefer -- Nach Fed-Sitzung: ATX und DAX schließen tiefer -- Asiatische Börsen zum Handelsende mit teils deutlichen Verlusten

AUSTRIA

Der heimische Aktienmarkt sackte am Donnerstag ab.

Der ATX notierte kurz nach Handelsstart schon deutlich tiefer und blieb auch weiterhin schwach. Am Ende des Handelstags wies er ein Minus von 0,70 Prozent bei 2.242,95 Stellen aus.

Die jüngsten US-Konjunkturnachrichten fielen im Rahmen der Erwartungen aus. In der vergangenen Wochen gingen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 33.000 auf 860.000 zurück, nachdem Experten 850.000 neue Anträge prognostiziert hatten. Der Philly-Fed-Index für eine Stimmungsumfrage in der US-Industrie entsprach ebenfalls den Einschätzungen der Volkswirte.

Europaweit standen die Aktien von Banken unter Verkaufsdruck und die heimischen Branchenvertreter schlossen sich dieser Entwicklung überwiegend an. Hier belastete die Aussicht, dass die US-Notenbank ihre niedrige Zinsspanne von null bis 0,25 Prozent bis ins Jahr 2023 wohl unverändert belässt.

DEUTSCHLAND

Die Anleger an der deutschen Börse bekamen am Donnerstag kalte Füße.

Der DAX fiel bereits zur Eröffnung deutlich ab und steckte dann weiterhin in der Verlustzone fest. Am Ende des Tages standen Verluste von 0,36 Prozent bei 13.208,12 Zählern an der Kurstafel.

Auf der Stimmung an den Börsen lastete die Sitzung der US-Notenbank Fed am Vorabend. Die Fed will den Leitzins angesichts der Corona-Krise offenbar über Jahre hinweg an der Nulllinie belassen. Die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses erwarten überwiegend, dass sich am gegenwärtig niedrigen Zinsniveau bis ins Jahr 2023 nichts Wesentliches ändern wird. Notenbankchef Jerome Powell bekräftigte ferner seine Auffassung, dass der Staat seine finanzielle Unterstützung in der Corona- und Wirtschaftskrise ausweiten müsse.

Letzteres wertete Analyst Jochen Stanzl als Belastung für die Aktienmärkte: "Viele Anleger staunten nicht schlecht, als die Fed gestern die Verantwortung der Fiskalpolitik übergab und noch viel grössere Konjunkturprogramme forderte als die bislang bereits verabschiedeten". Damit spiele die Fed in der Geldpolitik den Ball zurück an die US-Regierung. Die aber liefere sich vor den Präsidentschaftswahlen mit den Demokraten einen Grabenkampf um Ausgestaltung und Höhe des nächsten Konjunkturpakets.

WALL STREET

Am Donnerstag verzeichneten die US-Indizes Abgaben.

Der Dow Jones fiel zum Ertönen der Startglock an der Wall Street ins Minus - zunächst ging es weiter runter, zwischnzeitlich konnte das Minus jedoch reduziert werden. Letztendlich ging der Dow jedoch 0,47 Prozent tiefer bei 27.901,98 Einheiten aus dem Handel. Der NASDAQ Composite startete tiefrot. Im weiteren Verlauf schüttelt er einen Teil der Verluste ab und ging dann 1,27 Prozent schwächer bei 10.910,28 Punkten aus dem Handel.

Die Anleger zeigten sich am Vortag bereits enttäuscht vom Ausblick der US-Notenbank. Hinzu kommen unterschiedliche Signale, wie lange es wohl mit einem tauglichen Corona-Impfstoff dauern wird.

Die Aussage von Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch, wonach die wirtschaftliche Perspektive "sehr unsicher" sei, drückte auf die Stimmung der Anleger. Die Währungshüter zeigten sich besorgt, dass der Aufschwung aus der Wiederöffnung der Wirtschaft tiefer liegende Probleme in sensibleren Bereichen verdecken könnte. Dazu gehöre auch die Gefahr einer länger andauernden Arbeitslosigkeit bei einigen Beschäftigten. "Die Fed hat gesagt, sie werde die Zinsen lange niedrig halten. Aber das ist nicht genug", sagte James Athey von Aberdeen Standard Investments. Der Markt wolle "mehr, mehr, mehr". Aussagen der Fed zur Zukunft seien "nicht sehr relevant für einen Markt, dessen Aufmerksamkeitsspanne 24 Stunden beträgt", so Athey, der die Börse vergleicht mit einem "verwöhnten Kind, dem die Süßigkeiten weggenommen wurden".

Zudem sagte Robert Redfield, ein Gesundheitsexperte der Trump-Administration, ein Corona-Impfstoff könnte für die Allgemeinheit erst kommenden Sommer zur Verfügung stehen. Darauf wurde er von US-Präsident Donald Trump zurückgepfiffen. Und schließlich fand auch die Forderung Trumps nach einem baldigen und umfangreichen Hilfspaket nur kühle Aufnahme bei wichtigen Mitgliedern aus Trumps eigener republikanischer Partei.

ASIEN

Die asiatischen Börsen beendeten den Donnerstagshandel mit Minuszeichen.

In Tokio fiel der japanische Leitindex Nikkei bis zum Handelsschluss um 0,67 Prozent auf 23'319,37 Einheiten.

Auch in China ging es abwärts. Auf dem chinesischen Festland schloss der Shanghai Composite 0,41 Prozent tiefer bei 3.270,44 Zählern. In Hongkong geriet der Hang Seng ebenfalls kräftig unter die Räder: Er rutschte bis zum Handelsschluss um 1,56 Prozent auf 24.340,85 Stellen ab.

Die Vorgaben aus den USA waren negativ, nachdem dort die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) mit Enttäuschung aufgenommen wurde. Das Ergebnis der Zinssitzung der Bank of Japan (BoJ) am Donnerstag brachte keine Überraschung und vermochte die Stimmung an den Börsen der Region nicht zu drehen.

Die Fed hatte im Anschluss an ihre Zinssitzung am Mittwoch bekräftigt, dass sie die heimische Wirtschaft unterstützen werde und einen Zins nahe Null bis 2023 signalisiert. Etwas überraschend kam für viele Marktteilnehmer eine Änderung des Begleittexts zum Zinsbeschluss. Die Fed erläuterte, sie werde den Leitzins nahe Null halten, "bis das Beschäftigungsziel erreicht ist und die Inflation auf 2 Prozent gestiegen ist und auf dem Weg ist, für einige Zeit moderat über 2 Prozent zu steigen". Die meisten Ökonomen hatten angenommen, die Fed würde mit der Änderung bis November oder Dezember warten.

Die japanische Notenbank bekräftigte daneben ihren ultralockeren geldpolitischen Kurs und stellte weitere Lockerungen in Aussicht für den Fall, dass diese notwendig würden. Die BoJ stellte aber auch fest, dass die heimische Wirtschaft nach einer schwierigen Phase - bedingt durch die Corona-Pandemie - allmählich wieder Fahrt aufnehme.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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NIKKEI 225 39 572,49 0,15%
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ATX 3 864,38 0,32%
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