Dow Jones
Geändert am: 17.08.2023 22:11:38
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Zinssorgen: US-Börsen schließen in Rot -- ATX und DAX letztlich schwächer -- Asiens Börsen gehen überwiegend leichter aus dem Handel
AUSTRIA
Die Wiener Börse bewegte sich am Donnerstag abwärts.
Nach einem negativen Start blieb der ATX auch weiter im Minus und beendete die Sitzung 0,48 Prozent tiefer bei 3.125,66 Punkten.
Die weiterhin bestehenden Zinssorgen hielten die Aktienmärkte in Schach, schrieben die Helaba-Analysten in ihrem Tagesausblick. Das am Vorabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed brachte die Erkenntnis, dass die Tür für weitere Leitzinserhöhungen offen bleibt und dies belastete die Stimmung der Aktieninvestoren.
Am heimischen Markt rückten mit Zahlenvorlagen Kapsch TrafficCom, Addiko Bank, Marinomed und Flughafen Wien ins Blickfeld der Akteure.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag im Minus.
So startete der DAX bereits leichter und beendete den Handelstag mit -0,71 Prozent bei 15.676,90 Punkten ebenfalls auf rotem Terrain.
Die Aussicht auf womöglich weiter steigende Leitzinsen in den USA hat den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag belastet. Das am Vorabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed hatte die Erkenntnis gebracht, dass die Tür für weitere Zinserhöhungen offen bleibt.
"Das Protokoll der letzten Fed-Sitzung wird an den Börsen negativ aufgenommen", stellte Analyst Thomas Altmann von QC Partners fest. "Dabei hat es nicht nur schlechte Seiten". Zwar betonten die Notenbanker einmal mehr die Risiken der US-Inflation. Gleichzeitig hätten sich aber auch einzelne Fed-Mitglieder vorstellen können, die Zinsen bereits bei der vergangenen Sitzung im Juli konstant zu halten und nicht noch weiter anzuheben.
Etwas skeptischer äußerte sich Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von Robomarkets: "Den Anlegern wird so langsam klar, dass die Zinsen lange auf dem hohen Niveau bleiben werden, bis erste Zinssenkungen auch nur von der Notenbank ins Auge gefasst werden dürften." Hohe Zinsen lassen Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Anleihen in einem schlechteren Licht erscheinen.
WALL STREET
An der Wall Street dominierten am Donnerstag die Bären.
Der Dow Jones Index startete etwas höher, drehte im Verlauf jedoch ins Minus und gab letztlich um 0,84 Prozent auf 34.474,83 Punkte nach. Der NASDAQ Composite legte anfänglich zu, fiel im Laufe des Tages jedoch ebenfalls in die Verlustzone. Zum Handelsende notierte er 1,17 Prozent tiefer bei 13.316,93 Zählern.
Erneut besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten ließen die Sorgen der Investoren erneut zunehmen, dass die US-Notenbank weitere Zinserhöhungen vornehmen könnte.
Die zuletzt mehrheitlich über den Erwartungen ausgefallenen US-Konjunkturdaten und die Kommentare der US-Notenbank "haben einige Anleger dazu veranlasst, darüber nachzudenken, ob die Tatsache, dass die Märkte einen Sieg gegen die Inflation eingepreist hatten, nicht zu früh kam und ob die höheren Zinssätze in jedem Fall länger als erwartet bestehen bleiben könnten", so Richard Hunter, Leiter des Bereichs Märkte bei Interactive Investor.
"Technologieaktien gelten als besonders anfällig für höhere Zinsen, so dass der NASDAQ und in gewissem Maße auch der S&P 500 die Hauptlast der jüngsten Verkaufswelle zu tragen hatten", fügte Hunter hinzu.
Die Serie guter US-Konjunkturdaten setzte sich derweil fort. Der Philadelphia-Fed-Index für August erhöhte sich auf plus 12,0 von minus 13,5. Die Ökonomen hatten lediglich mit einer leichten Erholung auf minus 10,0 gerechnet. Auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe haben sich etwas stärker reduziert als prognostiziert, was auf einen weiter robusten Arbeitsmarkt hindeutet. Allerdings wurde der Wert für die Vorwoche nach oben revidiert.
ASIEN
Verluste an der Wall Street haben die asiatischen Börsen am Donnerstag mehrheitlich ins Minus gedrückt. Etwas besser schlugen sich jedoch die chinesischen Börsen.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei mit einen Verlust von 0,44 Prozent bei 31.626,00 Zählern.
Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite um 0,43 Prozent auf 3.163,74 Einheiten. In Hongkong gab der Hang Seng minimale 0,01 Prozent auf 18.326,63 Punkte ab.
In den USA hatten erneut Sorgen vor weiter steigenden Leitzinsen zu Verkäufen bei Aktien und steigenden Renditen bei Anleihen geführt. Verstärkt wurden sie im Handelsverlauf noch vom Protokoll der jüngsten Sitzung der Notenbank. Ihm zufolge sind die US-Notenbanker weiter besorgt über Inflationsrisiken, die eine weitere Straffung der Geldpolitik erfordern könnten. Dazu gab es aber auch noch warnende Stimmen hinsichtlich der Wirtschaftsaussichten als Folge einer drohenden "unbeabsichtigten Überstraffung der Politik".
Etwas besser hielten sich die Börsen in China, nachdem die chinesische Notenbank auf weiter schwache Wirtschaftsdaten in dieser Woche mit diversen kleinen Zinssenkungen reagiert hat. Marktteilnehmer setzten auf weitere Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtschaft in naher Zukunft, hieß es in Schanghai und Hongkong.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 884,75 | -0,43% | |
TecDAX | 3 413,81 | -0,55% | |
Dow Jones | 42 840,26 | 1,18% | |
NASDAQ Comp. | 19 572,60 | 1,03% | |
NASDAQ 100 | 21 289,15 | 0,85% | |
NIKKEI 225 | 38 701,90 | -0,29% | |
Hang Seng | 19 720,70 | -0,16% | |
ATX | 3 589,54 | 0,03% | |
Shanghai Composite | 3 370,03 | -0,36% |