Geändert am: 17.07.2020 22:26:52

ATX geht mit Minuszeichen ins Wochenende -- US-Börsen kaum verändert -- DAX beendet Freitagshandel freundlich -- Börsen in Fernost mehrheitlich leichter

AUSTRIA

Anleger in Wien zeigten sich am Freitag vorsichtiger.

Der ATX notierte kurz nach Börsenstart mit einem Minus und verblieb bis Börsenschluss mit einem Abschlag von 0,43 Prozent auf 2.313,30 Punkte auf rotem Terrain.

Die Berichtssaison lieferte in Europa Impulse für Einzelwerte, so legte Daimler am Vorabend vorläufige Zahlen vor. Rücksetzer an den Börsen werden aktuell getreu dem Motto "Buy the Dip" schnell gekauft, doch der Weg nach oben scheint nun schwieriger zu werden. Die Bären argumentieren, dass die Bewertungen an den Aktienmärkten der wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen zu weit enteilt sind. Die Bullen setzen weiter auf einen baldigen Corona-Impfstoff und darauf, dass die Geld- und Fiskalpolitik die Konjunktur aus der Rezession führen wird.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt nahm am Freitag einen freundlichen Ausgang.

Der DAX startete mit geringen Zuschlägen und zeigte sich dann volatil. Letztlich entschied sich das Aktienbarometer für die Gewinnzone - mit einem Plus von 0,35 Prozent auf 12.919,61 Zähler.

Anleger blickten Richtung EU-Sondergipfel, wo es um das Milliarden-Programm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise geht. "Zwischen den Südstaaten und den sparsamen Vier gehen die Meinungen weiterhin stark auseinander", schrieb Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Gruppe der sogenannte sparsamen Vier besteht aus Österreich, Schweden, Dänemark und den Niederlanden. Für die Börsen wäre ein Scheitern des Gipfels ein "verheerendes Signal", so Altmann. Denn der Wiederaufbaufonds sei längst in die Kurse eingepreist, jede Verzögerung könne daher zu unmittelbaren Kursverlusten führen.

Im Fokus standen ferner die vorläufigen Geschäftszahlen von Daimler. Der Autobauer schnitt im zweiten Quartal in der Corona-Krise trotz eines operativen Milliardenverlustes nicht so schlecht ab wie befürchtet. Goldman Sachs-Experte George Galliers konstatierte vor allem eine starke Entwicklung im Juni und machte Hoffnung auf optimistischere Ziele der Stuttgarter.

WALL STREET

Die US-Börsen haben sich am Freitag bei geringen Schwankungen kaum verändert.

Der Dow Jones bewegte sich überwiegend im Minus und verlor zum Sitzungsende 0,23 Prozent auf 26.671,95 Punkte. Der NASDAQ Composite zeigte sich leicht freundlich und legte um 0,28 Prozent auf 10.503,19 Zähler zu.

Im Fokus standen US-Konjunkturdaten: So hat sich die Stimmung der Verbraucher angesichts der angespannten Corona-Lage eingetrübt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel im Juli von 78,1 Punkten im Vormonat auf 73,2 Zähler. Analysten hatten dagegen einen leichten Anstieg auf im Schnitt 79,0 Punkte erwartet.

Mit rund 77.300 gemeldeten Fällen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA einen neuen Höchststand erreicht. Am Markt wird zwar befürchtet, dass die Entwicklung die angelaufene Erholung der größten Volkswirtschaft der Welt bremsen könnte. Andererseits könnte nun Börsianern zufolge der Druck auf US-Präsident Donald Trump steigen, mit weiteren fiskalpolitischen Impulsen gegenzusteuern. In diesem Fall würde der Aktienmarkt wohl weiteren Auftrieb erhalten.

ASIEN

Anleger in Asien zeigten sich am Freitag uneinheitlich.

In Tokio gab der Nikkei schlussendlich 0,32 Prozent auf 22.696,42 Punkte ab.

Der Shanghai Composite ging derweil mit Zuschlägen von 0,13 Prozent bei 3.214,13 Zählern ins Wochenende. In Hongkong legte der Hang Seng schließlich 0,47 Prozent auf 25.089,17 Einheiten zu.

Nach dem Rücksetzer vom Donnerstag traten die Börsen in Asien am Freitag mehr oder weniger auf der Stelle. Zentrales Thema an den Märkten waren die Spannungen zwischen den USA und China, sagten Händler. Wegen des umstrittenen Sicherheitsgesetzes für Hongkong hatten die USA kürzlich neue Sanktionen gegen China beschlossen, worauf Peking Vergeltungsmaßnahmen ankündigte.

US-Justizminister William Barr legte am Donnerstag nach, indem er einer Reihe von US-Unternehmen vorwarf, sich bereitwillig den "autoritären Forderungen" der chinesischen Regierung zu unterwerfen. Barr warnte Unternehmen aus der Film- und Unterhaltungsbranche wie Walt Disney, aber auch Technologiekonzerne wie die Alphabet-Tochter Google oder Apple, dass ihre Geschäfte in China gegen US-Lobbyismus-Gesetze verstossen könnten. China wolle nicht Handel treiben, sondern die USA ausrauben, so der Minister. Kurzfristig könnten US-Unternehmen zwar von China profitieren, letztlich gehe es der Volksrepublik aber nur darum, sie durch eigene Unternehmen zu ersetzen.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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TecDAX 3 897,85 0,60%
Dow Jones 44 546,08 -0,37%
NASDAQ Comp. 20 026,77 0,41%
NIKKEI 225 39 270,40 0,25%
Hang Seng 22 616,23 -0,02%
ATX 4 127,53 0,49%
Shanghai Composite 3 355,83 0,27%