Geändert am: 08.10.2021 22:18:35

ATX geht fester ins Wochenende -- Wall Street tritt auf der Stelle -- DAX letztlich leichter -- Börsen in Fernost schließen im Plus

AUSTRIA

In Wien wurde vor dem Wochenende ein ruhiger Handel beobachtet.

Der ATX präsentierte sich kurz nach Börsenstart mit einem marginalen Zugewinn. Nach zwischenzeitlichen kleinen Verlusten konnte er erneut ins Plus klettern und beendete die Sitzung 0,23 Prozent fester bei 3.689,19 Punkten.

Im Fokus der Anleger stand der am Nachmittag veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht für September. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat lediglich 194.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Zuwachs um 500.000 Jobs erwartet. Die separat erhobene Arbeitslosenquote sank im September auf von zuletzt 5,2 auf 4,8 Prozent, während Ökonomen einen Rückgang auf 5,1 Prozent erwartet hatten.

Meldungsseitig gab es Neues von der OMV. Der Ölkonzern hat im dritten Quartal eine deutlich höhere Raffinerie-Marge und teils ähnlich hohe Petrochemie-Margen wie im Vierteljahr davor verzeichnet. Die Öl- und Gasproduktion lag von Juli bis September zwar über dem Vorjahreszeitraum, aber etwas tiefer als im Vorquartal.

DEUTSCHLAND

Am Freitag gab der deutsche Leitindex etwas nach.

Der DAX eröffnete den Handel mit einem minimalen Abschlag und kam im Verlauf nicht recht vom Fleck. Zum Handelsende stand ein Minus von 0,29 Prozent bei 15.206,13 Einheiten an der Tafel.

Der US-Arbeitsmarktbericht hat die Anleger am Freitag im Dunkeln stehen gelassen. Gemischte Zahlen vom Jobmarkt galten als schwer zu deuten und so blieb der DAX auch nach der Veröffentlichung moderat im Minus hängen. Die Marke von 15.000 Punkten blieb damit aber gefestigt, nachdem der Leitindex turbulente Tage, mit einem kurzen Rutsch bis an das Mai-Tief von 14.816 Punkten, durchmachte. Das erste Abgleiten unter die 200-Tage-Linie seit rund einem Jahr wurde aber postwendend wieder abgefangen, was einige Experten als positives Zeichen werten. Diese Linie gilt als Maßstab für den langfristigen Trend.

Im September waren in den USA 194.000 neue Stellen geschaffen worden - eine auf den ersten Blick enttäuschende Zahl. Experten sehen darin allerdings kein Anzeichen, dass der geldpolitische Lockerungsdruck auf die US-Notenbank Fed sinken könnte. "Dieser Arbeitsmarktbericht wird den Notenbankern Kopfzerbrechen bereiten", sagte Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Er verwies dabei auf einen Widerspruch zwischen Stellenzuwachs und einer Arbeitslosenquote auf dem niedrigsten Wert seit dem Abklingen der Pandemie. "Die Tapering-Ampel bleibt auf gelb", so der Experte.

WALL STREET

Der Dow Jones notierte am Freitag knapp leichter, während die Techwerte etwas kräftiger auf negatives Terrain traten.

So startete der US-Leitindex Dow Jones quasi unverändert pendelte daraufhin um die Nulllinie, um letztlich 0,03 Prozent tiefer bei 34.746,25 Punkten zu schließen. Daneben gab der Techwerteindex NASDAQ Composite um 0,51 Prozent auf 14.579,54 Zähler ab, wogegen er anfänglich noch gestiegen war.

Die mit Spannung erwarteten Jobdaten aus den Vereinigten Staaten hatten der Wall Street am Freitag keine ausgeprägten richtungweisenden Impulse geliefert. "Dieser Arbeitsmarktbericht wird den Notenbankern Kopfzerbrechen bereiten", kommentierte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Eine Arbeitslosenquote auf Jahrestief und neue geschaffene Stellen ebenfalls auf Jahrestief passen nicht so recht zusammen." Die Ampel für den Start des Taperings, also zur Reduzierung der expansiven geldpolitischen Maßnahmen, bleibt ihm zufolge "weiter auf gelb".

Altmann hält es angesichts der uneinheitlichen Signale, die der US-Arbeitsmarktbericht sendet, für gut möglich, dass die US-Notenbank (Fed) ihre Tapering-Bekanntgabe in den Dezember verschiebt. Helaba-Volkswirt Ulrich Wortberg indes sieht keinen Grund dafür. Abgesehen von der Arbeitslosenquote verweist er vor allem auf den fortgesetzten Anstieg der Stundenlöhne, der die Inflationssorgen vergrößern könne.

Im September waren außerhalb der Landwirtschaft in den Vereinigten Staaten nur 194.000 neue Stellen geschaffen worden, während Fachleute mit einer halben Milliarde gerechnet hatten. Die Arbeitslosenquote allerdings fiel zugleich auf 4,8 Prozent und damit weitaus deutlicher als erwartet und stärker als erwartet fiel außerdem die Lohnentwicklung aus.

ASIEN

An den Börsen in Fernost ging es am Freitag nochmal aufwärts.

Der japanische Leitindex Nikkei konnte letztlich 1,34 Prozent auf 28.048,94 Punkte hinzugewinnen.

Auf dem chinesischen Festland verbuchte der Shanghai Composite derweil nach seiner langen Feiertagspause einen Zuschlag von 0,67 Prozent auf 3.592,17 Zähler. In Hongkong legte der Hang Seng vor dem Wochenende letztendlich um 0,55 Prozent auf 24.837,85 Einheiten zu.

Die Erholung an den Börsen in Asien hat sich am Freitag überwiegend fortgesetzt. Auch in Shanghai, wo nach der "Goldenen Woche" erstmals in dieser Woche gehandelt wurde, ging es nach oben. Hier stützte zudem, dass der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Service-Bereich in China im September wieder über die Expansionsschwelle von 50 Punkten gestiegen war. Rückenwind erhielten die Börsen der Region auch davon, dass der US-Senat einer Anhebung der Schuldenobergrenze bis Anfang Dezember zugestimmt und damit eine Zahlungsunfähigkeit der USA abgewendet hat. Dazu kam die Hoffnung auf bessere Handelsbeziehungen, nachdem sich US-Präsident Joe Biden und Chinas Präsident Xi Jinping auf ein virtuelles Treffen verständigt haben.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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Unternehmensdaten

Datum Unternehmen/Event
08.10.21 InVision AG / Hauptversammlung

Wirtschaftsdaten

Datum Unternehmen
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Indizes in diesem Artikel

DAX 19 884,75 -0,43%
TecDAX 3 413,81 -0,55%
Dow Jones 42 840,26 1,18%
NASDAQ Comp. 19 572,60 1,03%
NIKKEI 225 38 701,90 -0,29%
Hang Seng 19 720,70 -0,16%
ATX 3 589,54 0,03%
Shanghai Composite 3 370,03 -0,36%