DAX
Geändert am: 08.07.2019 22:11:52
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Wall Street beendet Tag tiefer -- ATX geht wenig bewegt in den Feierabend -- DAX schließt schwächer -- Asiens Börsen beenden Handel tiefrot
AUSTRIA
Der heimische Aktienhandel fand am Montag keine klare Richtung.
Der ATX eröffnete zwar deutlich tiefer, notierte zwischenzeitlich jedoch auf grünem Terrain. Zuletzt bewegte er sich wieder in einer engen Range um den Schlusskurs von Freitag, bevor er dann 0,15 Prozent schwächer bei 3.023,66 Einheiten in den Feierabend ging.
Die Wiener Börse hat am heutigen Montag bei unterdurchschnittlichem Volumen mit knapp behaupteter Tendenz geschlossen. Größere Ausschläge blieben mangels marktbewegender Impulse aus.
"Marktteilnehmer spekulieren auf geldpolitische Lockerungsmaßnahmen seitens der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank", kommentierte der Helaba-Experte Ulrich Wortberg. Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) machen immer wieder deutlich, dass es genügend Spielraum für eine noch expansivere Geldpolitik gebe und dass die Notenbank im Bedarfsfall entschieden handeln werde. Zudem werde damit gerechnet, dass Christine Lagarde als Nachfolgerin von Mario Draghi die ultralockere Geldpolitik fortsetzen könnte, so Wortberg. In den USA werde ebenfalls auf Zinssenkungen gesetzt, obwohl die dortige Konjunktur noch vergleichsweise robust ist. Vor dem Wochenende hatte ein starker US-Arbeitsmarktbericht die Zinssenkungsfantasien gedämpft.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt kam zum Wochenauftakt nicht so recht vom Fleck.
Der DAX verlor zur Startglocke, konnte die Verluste zwar zwischenzeitlich etwas eindämmen, blieb aber auf rotem Terrain. So beendete er den Montagshandel letztendlich 0,20 Prozent tiefer bei 12.543,51 Punkten.
Anhaltende Hoffnung auf eine lockere Geldpolitik der Notenbanken hatten den DAX in der Vorwoche mit 12.656 Punkten auf einen neuen Höchststand seit August vergangenen Jahres getrieben, bevor ihm zuletzt wieder etwas die Luft ausging. Verantwortlich war vor allem der starke US-Arbeitsmarktbericht, der nicht für schnelle Zinssenkungen spricht. Zudem bleibt die Lage in Nahost angesichts der Spannungen zwischen den USA und dem Iran heikel und auch die Handelsstreitigkeiten zwischen Japan und Südkorea hatten jüngst zugenommen. Vor der Berichtssaison könnte sich der Markt nun schwer tun.
Auch Konjunkturdaten setzten keine eindeutigen Signale. Schon vor Börsenstart standen die deutsche Exportdaten im Blick der Anleger. Der deutsche Außenhandel erholte sich im Mai etwas vom kräftigen Dämpfer im Vormonat. Die Ausfuhren deutscher Güter stiegen im Monatsvergleich um 1,1 Prozent. "Diese erfreulichen Zahlen markieren aber noch nicht das Ende der Talfahrt der Industrie", kommentierte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. Denn die zuletzt schwachen Auftragseingänge würden für die kommenden Monaten einen weiteren Rückgang der Produktion erwarten lassen, insbesondere weil die Auslandsnachfrage weiter schwächelt.
Der sentix-Index sank auf den tiefsten Stand seit November 2014. Der Indikator für die Anlegerstimmung in der Eurozone fiel im Juli um 2,5 Punkte auf minus 5,8 Zähler.
WALL STREET
An der Wall Street dominierten am Montag die Bären.
Der Dow Jones eröffnete bereits schwächer und blieb auf rotem Terrain. Letztlich wies er einen Abschlag von 0,43 Prozent auf 26.806,14 Einheiten aus. Der NASDAQ Composite tendierte ebenfalls tiefer und ging mit einem Minus von 0,78 Prozent bei 8.098,38 Zählern in den Feierabend.
Die US-Aktien gaben am Montag nochmals nach, weil der starke US-Arbeitsmarktbericht am Freitag der überschäumenden Zinsfantasie einen Dämpfer versetzt hatte. Die asiatischen Börsen hatten bereits schwach tendiert, und aus Europas Herzland Deutschland kamen schwache Daten zu Industrieproduktion und Handel. Am Mittwoch könnte es mit der Veröffentlichung des Fed-Protokolls der jüngsten Sitzung neue Hinweise auf die gegenwärtige Sichtweise der Notenbank geben.
Zudem wird Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch und Donnerstag vom Kongress zu seinem halbjährlichen Bericht angehört werden. "Beides könnte die Anleger daran erinnern, dass die USA eine sachte geldpolitische Unterstützung benötigen, um die Auswirkungen des US-chinesischen Handelsstreits auf das Wirtschaftswachstum abzufedern", sagte Ipek Ozkardeskaya von London Capital Group.
Bei den Einzelwerten geriet Boeing in den Blick. Am Sonntag hat das Unternehmen einen Großauftrag der saudischen Flyadeal verloren.
ASIEN
An den Aktienmärkten in Fernost dominierten zum Start in die neue Woche die Bären.
Der japanische Leitindex Nikkei beendete die Sitzung 0,98 Prozent tiefer bei 21.534,35 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite 2,58 Prozent auf 2.933,36 Einheiten. Zeitgleich gab der Hang Seng 1,54 Prozent auf 28.331,69 Zähler nach.
Der von starken US-Arbeitsmarktdaten am Freitag ausgelöste Dämpfer für die Zinssenkungsfantasie hatte den Indizes in Asien am Montag teils schwer zugesetzt. Dazu beigetragen haben dürfte auch, dass gerade auf dem zuletzt erhöhten Niveau an vielen Börsen die Neigung, Gewinne mitzunehmen, besonders ausgeprägt ist.
Zwar liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung Ende Juli am Zinsterminmarkt weiter bei 100 Prozent, allerdings ist die Zahl derer, die sogar einen großen Zinsschritt um einen halben Prozentpunkt erwartet hatten, deutlich gesunken. Zudem sind die Akteure nun skeptischer im Hinblick darauf, wie viele weitere Zinssenkungen und in welchem Tempo danach kommen könnten. Mit besonders großer Spannung warten die Märkte nun auf den halbjährlichen Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem US-Senat am Mittwoch. Er könnte neu Signale über den Zinskurs liefern.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa
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