DAX
Geändert am: 07.12.2022 22:10:22
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Zinsängste und Rezessionssorgen: US-Börsen zum Handelsende uneins -- ATX verbuchte Verluste -- DAX schließt in Rot -- Asiens Börsen letztlich im Minus
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt bewegte sich zur Wochenmitte in der Verlustzone.
Der ATX notierte bereits kurz nach Handelsstart im Minus und behielt seine negative Tendenz anschließend bei. Er schloss 0,94 Prozent schwächer bei 3.161,42 Zählern.
Auch an den europäischen Leitbörsen gab es nach schwachen Vorgaben aus Asien und von der Wall Street Kursrückgänge zu beobachten.
Die Zinserhöhungswartungen sind zuletzt etwas größer geworden, was den robusten Konjunkturzahlen vor allem in den USA zugeschrieben werden darf, schrieben die Helaba-Analysten. Dies belastet weiterhin international die Anlegerstimmung. Die in der kommenden Woche anstehenden Zinssitzungen der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) sorgen dementsprechend für zurückhaltende Anleger.
Am heimischen Aktienmarkt rückte ZUMTOBEL mit vorgelegten Zahlen ins Blickfeld.
DEUTSCHLAND
Anleger am deutschen Aktienmarkt hielten sich am Mittwoch zurück.
Der DAX eröffnete die Sitzung tiefer. Im Laufe des Vormittags drehte er kurzzeitig in die Gewinnzone, gab danach aber erneut ab. Das deutsche Börsenbarometer ging 0,57 Prozent tiefer bei 14.261,19 Einheiten in den Feierabend.
Dem DAX fehlte auf seinem hohen Kursniveau die Kraft für weitere Gewinne. Am Mittwoch bekam der deutsche Leitindex zudem Gegenwind von den Börsen in Übersee. Dass die hiesige Industrieproduktion im Oktober zum Vormonat weniger als erwartet zurückgegangen und im September stärker als zunächst berichtet gestiegen war, half dem DAX nicht.
"Die Tristesse geht weiter", schrieb Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Seit dem steilen Anstieg Anfang November als Reaktion auf die rückläufige US-Inflationsrate pendelt der deutsche Leitindex per saldo seitwärts." Ein Ausbruch über die Marke von 14.600 Punkten "ist mit den gestrigen Verlusten an den US-Börsen erst mal in weitere Ferne gerückt." Nach unten könnte indes der Bereich um 14.150 Zähler - das untere Ende der Handelsspanne der vergangenen dreieinhalb Wochen - "eine bedeutende Marke werden".
Es sei indes nicht untypisch, dass die Investitionsbereitschaft in Richtung Jahresende nachlasse, erklärte der Experte. Zudem sei vor den anstehenden Zinssitzungen der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) "die Angst noch einmal grösser, auf der falschen Seite positioniert zu sein".
An den US-Börsen, wo es am Dienstag wegen der Sorgen vor einer sich weiter drehenden Zinsspirale erneut bergab gegangen war, stehen die Zeichen auf einen weiteren Rückgang. Auch in China und Hongkong gab es Kursverluste, da neuerliche Lockerungen der Null-COVID-Politik von schwachen chinesischen Außenhandelsdaten in den Hintergrund gedrängt wurden. Von diesem Abschwung war auch Deutschland deutlich betroffen, erklärte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets unter Verweis auf das deutlich geschrumpfte Handelsvolumen beider Länder im November.
WALL STREET
Nach dem schwachen Wochenauftakt präsentieren sich die großen US-Aktienindizes am Mittwoch uneins.
Der Dow Jones notierte zum Handelsstart etwas leichter und bewegte sich im Verlauf in einer engen Range um die Nulllinie. Letztlich notierte er nahezu unverändert bei 33.596,87 Punkten. Der NASDAQ Composite startete mit Abgaben. Im Anschluss fand er zeitweise den Weg an seinen Schlusskurs vom Vortag, fiel dann jedoch wieder ins Minus und beendete die Sitzung 0,51 Prozent schwächer bei 10.958,55 Zählern.
Nach zwei schwachen Börsentagen gab es am Mittwoch keine Gegenbewegung an der Wall Street. Zur Wochenmitte waren es enttäuschende Handelsdaten aus China, die die Börsen ausbremsen. Die chinesischen Im- und Exporte waren im November stark rückläufig und blieben hinter den Erwartungen zurück.
Belastet wurden die Börsen zudem seit Wochenbeginn von der Sorge, dass die US-Notenbank zur Bekämpfung der hohen Inflation ihren aggressiven Zinserhöhungskurs unvermindert fortsetzen könnte. Hinzu tritt die Angst vor einem massiven globalen wirtschaftlichen Abschwung aufgrund der Kaufzurückhaltung der Konsumenten.
Die geldpolitische Straffung der Fed in Verbindung mit der hartnäckigen Inflation könnte zu einer deutlichen Konjunkturabschwächung führen, warnten zuletzt auch führende US-Banker wie Jamie Dimon von JPMorgan und David Solomon vonGoldman Sachs.
"Die Befürchtung wächst, dass den Volkswirtschaften eine harte Zeit bevorsteht, wenn die fieberhafte Inflation und die bittere Zinsmedizin, mit der sie bekämpft werden soll, ihre Wirkung entfalten", so Susannah Streeter, Senior-Analystin bei Hargreaves Lansdown.
ASIEN
An den Börsen in Fernost dominierten am Mittwoch die Bären.
Der Nikkei gab in Tokio letztlich 0,72 Prozent auf 27.686,40 Punkte nach.
Auf dem chinesischen Festland notierte der Shanghai Composite derweil 0,40 Prozent tiefer bei 3.199,62 Zählern. In Hongkong verlor der Hang Seng bis zum Handelsende deutliche 3,22 Prozent auf 18.814,82 Punkte.
Die bekannte Kombination aus Zinsängsten und Rezessionssorgen bremste am Mittwoch die asiatischen Börsen. Bereits an der Wall Street hatte diese Kombination am Vorabend für Verkäufe gesorgt. Die Sorgen über einen wirtschaftlichen Abschwung waren am Vorabend durch entsprechend kritische Äußerungen aus dem Kreise großer US-Banken geschürt worden. Verstärkt werden diese durch erneute Belege über die wirtschaftliche Schwäche in China bzw. der globalen Konjunktur. Denn die chinesischen Exporte sind im November den zweiten Monat in Folge gefallen - mit zunehmender Dynamik. Die Ausfuhren sanken um 8,7 Prozent im Jahresvergleich, nach 0,3 Prozent im Oktober. Der Markt hatte den Rückgang mit lediglich 2 Prozent prognostiziert. Die Importe brachen um 10,6 nach zuletzt 0,7 Prozent Minus ein.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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NASDAQ Comp. | 20 109,06 | -0,32% | |
NASDAQ 100 | 22 001,08 | -0,43% | |
NIKKEI 225 | 39 364,68 | -0,24% | |
Hang Seng | 19 700,48 | -0,48% | |
ATX | 3 589,88 | -0,92% | |
Shanghai Composite | 3 361,49 | -0,73% |