DAX
Geändert am: 05.12.2023 22:05:05
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Börsen fehlen positive Impulse: ATX letztlich stabil -- DAX knackt Allzeithoch -- Wall Street uneinheitlich -- Verluste an den Börsen Fernost
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt fand am Dienstag keine klare Richtung.
Der ATX gab im frühen Verlauf nach, drehte am späten Vormittag aber zeitweise auf grünes Terrain, bevor wieder Gewinnmitnahmen einsetzen. Nach mehrfachen Vorzeichenwechseln beendete er den Handelstag unverändert bei 3.312,78 Punkten.
Konjunkturseitig standen Erzeugerpreise der Hersteller im Euroraum im Fokus. Diese sind im Oktober weiter deutlich gefallen und signalisieren abnehmenden Inflationsdruck. Die Produzentenpreise in der Industrie gingen um 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Ökonomen hatten mit einem etwas stärkeren Rückgang um 9,5 Prozent gerechnet, nach minus 12,4 Prozent im September.
Die Unternehmensstimmung im Euroraum hellte sich im November inzwischen stärker auf als bisher bekannt, allerdings von niedrigem Niveau aus. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg zum Vormonat um 1,1 Punkte auf 47,6 Zähler, wie S&P am Dienstag in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte.
Auch dass die US-Ratingagentur Moody's China mit einer Abstufung der Bonitätsnote drohte, wurde beachtet. Der Ausblick für die Kreditnote werde von stabil auf negativ gesenkt, teilte die Agentur mit. Ein negativer Ausblick gilt als Vorstufe für ein mögliche Herabstufung der Bonitätsnote, die aktuell A1 beträgt. Das ist die fünfthöchste Kreditnote von Moody's.
Mit Blick auf Unternehmensnachrichten will OMV die Verhandlungen mit interessierten Bietern über einen Verkauf der Beteiligung am malaysischen Öl- und Gasunternehmens Sapura aufnehmen. Basierend auf den bisher erhaltenen Angeboten werde für die 50-Prozent-Beteiligung an Sapura mit einer Gesamtgegenleistung im hohen dreistelligen Millionen-Dollar Bereich gerechnet, teilte die OMV am Montagabend in Wien mit.
DEUTSCHLAND
Anleger auf dem deutschen Aktienmarkt fassten im Handelsverlauf am Dienstag wieder Mut.
Der DAX ist auf seinem Vortagesniveau in den Handel eingestiegen, drehte im Verlauf klar ins Plus und markierte sogar ein neues Allzeithoch. Schließlich beendete der deutsche Leitindex den Dienstagshandel 0,78 Prozent fester bei 16.533,11 Punkten.
Getrieben von der Aussicht auf womöglich schon bald wieder sinkende Leitzinsen hat der DAX am Dienstag seinen etwa vier Monate alten Rekord gebrochen. Der Leitindex kletterte zeitweise auf 16.551,34 Punkte und übertrumpfte so die Bestmarke von Ende Juli, die knapp 16.529 Punkte betragen hatte. Die so oft zitierte Jahresendrally ging damit weiter.
Allein im November hatte der DAX 9,5 Prozent an Wert gewonnen. Ausgehend vom Zwischentief im Oktober, das mit 14.630 Zählern noch nahe dem Jahrestief aus dem März gelegen hatte, hat er mittlerweile 13 Prozent zugelegt.
Wichtigstes Kaufargument war in den vergangenen Wochen die Hoffnung, dass die Notenbanken in der Eurozone und den USA mit ihren Zinserhöhungen durch sind und 2024 mit Senkungen beginnen. Von sinkenden Zinsen versprechen sich Anleger Rückenwind für die Wirtschaft, nachdem der Inflationsdruck zuletzt spürbar nachgelassen hatte. Da eine zu hohe Inflation sehr schädlich für die Wirtschaft ist, mussten die Notenbank mit Leitzinserhöhungen gegensteuern.
WALL STREET
Die US-Börsen liefen am Dienstag in unterschiedliche Richtungen.
Der Dow Jones Index eröffnete und blieb dann knapp im Minus. Schließlich beendete er den Handelstag 0,22 Prozent leichter bei 36.124,56 Einheiten. Beim technologielastigen NASDAQ Composite fielen die Anfangsverluste zwar etwas stärker aus, im weiteren Verlauf gelang dem Tec-Index aber der Sprung in die Gewinnzone. Zum Handelsschluss notierte er 0,32 Prozent höher bei 14.229,91 Punkten.
Nach dem etwas leichteren Vortagshandel ging es am Dienstag an den US-Börsen uneinheitlich zu. Während der Dow Jones tendenziell nachgab, legten Tech-Aktien mehrheitlich zu. Die Ausschläge hielten sich aber in Grenzen. Experten interpretierten diese summa summarum neutrale Tendenz als eine Atempause nach der beeindruckenden Novemberrally - viele Anleger entschieden sich zur Gewinnmitnahme.
Da Konjunktur- und Unternehmensdaten am Dienstag recht spärlich gesät waren, richtete sich der Blick der US-Anleger bereits auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Dieser sorgte für frische Impulse hinsichtlich der Zinsperspektiven.
ASIEN
Die asiatischen Börsen präsentierten sich auch am Dienstag erneut mit Verlusten.
In Japan gab der Nikkei 225 1,37 Prozent auf 32.775,82 Punkte nach.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite daneben 1,67 Prozent und schloss bei 2.972,30 Zählern. Der Hang Seng gab 1,91 Prozent auf 16.327,86 Zähler nach.
Die Börsen in Asien schlossen sich am Dienstag der Vorgabe der Wall Street an und gaben teils deutlicher nach. Marktbeobachter sprachen auch hier von einer Atempause nach der jüngsten Aufwärtsbewegung. Viele Teilnehmer wollten nun erst einmal weitere US-Konjunkturdaten abwarten um zu sehen, ob diese der jüngsten Spekulation auf im ersten Halbjahr 2024 sinkende Zinsen auch nicht im Wege stehen. Diese war der Haupttreiber an den Aktienmärkten. Im Blick stehen nun vor allem die US-Arbeitsmarktdaten für November am Freitag.
Neue günstige Konjunkturdaten aus China sorgten für keinen Schwung nach oben. Der von CAIXIN ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor ist im November noch etwas weiter in den Expansion anzeigenden Bereich gestiegen. Auch günstige Preisdaten aus Japan und Südkorea verpuffen. In beiden Ländern ist der Anstieg der Verbraucherpreise im November einen Tick unter den Prognosen ausgefallen, was Inflationssorgen lindert.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 016,75 | 0,42% | |
TecDAX | 3 467,86 | 0,29% | |
Dow Jones | 44 753,88 | -0,06% | |
NASDAQ Comp. | 19 442,47 | 0,20% | |
NASDAQ 100 | 21 188,10 | 0,11% | |
NIKKEI 225 | 39 248,86 | 1,91% | |
Hang Seng | 19 746,32 | 1,00% | |
ATX | 3 548,57 | 0,37% | |
Shanghai Composite | 3 363,98 | 1,13% |