Geändert am: 06.07.2019 10:48:04

ATX geht mit Verlusten ins Wochenende -- DAX letztlich leichter -- US-Börsen schließen etwas tiefer -- Asiens Börsen uneinig

AUSTRIA

Nach jüngsten Gewinnen ist der Wiener Börse am Freitag die Luft ausgegangen.

Der ATX ging mit einem kleinen Abschlag von 0,16 Prozent bei 3.028,19 Punkten aus dem Handel.

Das europäische Umfeld präsentierte sich ebenfalls mit leichten Verlusten. Anleger hatten zu verdauen, dass die US-Arbeitsmarktdaten besser ausgefallen waren als zunächst erwartet. Damit könnten die jüngsten Zinsphantasien der Anleger wieder geschwächt werden, die die Aktienmärkte zuletzt auf neue Rekordhöhen getrieben hatte.

In den USA waren im Juni deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen worden als erwartet, die Stundenlöhne stiegen allerdings nicht so stark wie gedacht. "Der US-Arbeitsmarkt bleibt robust", erklärte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Zwar reiche das Stellenwachstum im laufenden Jahr nicht mehr an die Vorgaben des Vorjahres heran, "doch den Unternehmen ist die Einstellungslaune noch nicht vergangen."

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt verzeichnete vor dem Wochenende Verluste.

Der DAX präsentierte sich mit roten Vorzeichen und gab zum Handelsende 0,49 Prozent auf 12.568,53 Punkte nach.

Die mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktdaten aus den USA haben den DAX am Freitagnachmittag auf den tiefsten Stand des Tages gedrückt. Während die Zahl der neu geschaffenen Stellen im Juni die Erwartungen deutlich übertraf, blieb der durchschnittliche Anstieg der Stundenlöhne hinter den Prognosen zurück. Während der Euro daraufhin zum US-Dollar unter Druck geriet, hielten sich die Kursbewegungen an den Aktienmärkten in überschaubaren Grenzen.

"Der US-Arbeitsmarkt bleibt robust", sagte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Zwar reiche das Stellenwachstum im laufenden Jahr nicht mehr an die Vorgaben des Vorjahres heran, doch den Unternehmen sei die Einstellungslaune noch nicht vergangen. "Die US-Wirtschaft bleibt bislang auf einem soliden Pfad".

WALL STREET

Die Wall Street hat nach ihrem jüngsten Rekordlauf am Freitag eine Pause eingelegt.

Nach der feiertagsbedingten Pause verbuchte der US-Leitindex Dow Jones leichte Verluste und rutschte um 0,16 Prozent auf 26.922,12 Zähler ab. Auch der NASDAQ Composite gab etwas nach und verlor 0,1 Prozent auf 8.161,79 Punkte.

Ein starker Arbeitsmarktbericht hat am Freitag an der Wall Street zu schwachen Aktienkursen geführt. Mit dem unerwartet hohen Jobaufbau wurden die hochgesteckten Erwartungen an eine Zinssenkungspolitik etwas vermindert. Dass zugleich die Arbeitslosenquote leicht anstieg, wurde nicht als Signal einer Verlangsamung gesehen. "Ein großer Zinsschritt von 50 Basispunkten auf der nächsten Fed-Sitzung ist wohl vom Tisch", urteilte ein Börsianer.

Allerdings holten die Aktien einen großen Teil der Verluste im Verlauf auf. Ein Händler meinte bereits kurz nach den Daten: "Die Märkte dürften schnell zur Tagesordnung zurückkehren". Zwar seien die Beschäftigtenzahlen auf den ersten Blick stark. "Der Mai ist aber runter revidiert worden, die Quote ist sogar gestiegen, und die Stundenlöhne legen langsamer zu als erwartet."

Am Rentenmarkt stürzten die Notierungen indes ab. Um die kurstreibende Zinssenkungsfantasie am Köcheln zu halten, dürfe der Stellenaufbau in den USA nicht zu positiv ausfallen, warnten Händler. Grundsätzlich liefert der Arbeitsmarktbericht wichtige Hinweise auf die Nachhaltigkeit der längsten wirtschaftlichen Expansion in der Geschichte der USA. In den vergangenen Monaten hatte sich der Stellenaufbau bereits verlangsamt und die ohnehin bestehenden Wachstumssorgen befeuert. Diese Befürchtungen ließen im Gegenzug die Zinssenkungsspekulationen ins Kraut schießen. Nun aber wurden im Juni mit 224.000 Stellen mehr geschaffen als mit 165.000 vorhergesagt.

ASIEN

Die Aktienmärkte in Asien haben am Freitag keine gemeinsame Tendenz gefunden.

Der japanische Leitindex Nikkei beendete den Tag 0,2 Prozent im Plus bei 21.746,38 Punkten.

Auf dem chinesischen Festland gewann der Shanghai Composite schlussendlich 0,19 Prozent auf 3.011,06 Indexpunkte. Zeitgleich verlor der Hang Seng zum Handelsschluss 0,07 Prozent auf 28.774,83 Zähler.

Die ostasiatischen Börsen haben sich am Freitag kaum von der Stelle bewegt. Impulse von der Wall Street fehlten, weil an den US-Börsen am Donnerstag wegen des Unabhängigkeitstags nicht gearbeitet wurde. Überdies warteten die Anleger den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für Juni ab, der später am Freitag veröffentlicht wird. Die Arbeitsmarktdaten gelten als wichtiger Faktor für das weitere Vorgehen der US-Notenbank. Die Märkte spekulieren aktuell auf eine Zinssenkung bei der Juli-Sitzung im späteren Monatsverlauf.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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