Entspannung im Handelsstreit trieb Wall Street weiter an

Der Dow Jones eröffnete mit einem kleinen Plus und 24.505,22 Punkte. Der NASDAQ Composite stieg ebenfalls höher in den Handel ein. Auch im weiteren Donnerstagshandel hielt sich der Tech-Index in der Gewinnzone. Er ging 0,49 Prozent fester bei 7.076,55 Zählern aus dem Handel.

Am Mittwoch waren die US-Börsen mit heftigen Verlusten in den Handel gestartet, nachdem zunächst die USA Details zu den geplanten Strafzöllen auf chinesische Produkte genannt und die Chinesen postwendend Vergeltungsmaßnahmen präsentiert hatten. Das Blatt wendete sich mit Aussagen des US-Handelsministers Wilbur Ross. Dieser sagte dem Fernsehsender CNBC, er rechne trotz der aggressiven Handelsstreitigkeiten mit China damit, dass sich beide Länder schlussendlich auf ein Abkommen verständigen werden. Daraufhin drehten die Aktienkurse ins Plus.

Das Thema Handelskrieg dürfte nach Meinung von Beobachtern vorerst an Schärfe verlieren, weil die USA und China in den kommenden sechs Monaten auf dem Verhandlungswege versuchen werden, ihre Differenzen zu überwinden. In den Blick rücken dürfte daher die bevorstehende Bilanzsaison zum ersten Quartal, die in der kommenden Woche in Schwung kommt. Highlight der laufenden Woche ist jedoch der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag. Hier gilt das Interesse vor allem der Lohnentwicklung, die Rückschlüsse auf die Inflation zulässt - ein wichtiges Kriterium, an dem die US-Notenbank ihre Geldpolitik ausrichtet.

Am Donnerstag war die Nachrichtenlage dünn. An Konjunkturdaten wurden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche und die Handelsbilanz aus dem Februar veröffentlicht. Demnach beantragten in der Woche zum 31. März 242.000 Menschen in den USA erstmals Arbeitslosenhilfe, während Volkswirte nur mit 225.000 Erstanträgen gerechnet hatten. Gleichwohl ist die Zahl der Anträge noch immer so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr, die Beschäftigungslage also sehr gut. Das Handelsbilanzdefizit war im Februar mit 57,59 Milliarden Dollar etwas größer als die von Ökonomen prognostizierten 57,0 Milliarden Dollar. Beide Daten haben allerdings wenig Potenzial, die Märkte zu bewegen.

Redaktion finanzen.at / Dow Jones Newswires