Geändert am: 03.12.2019 22:10:10

ATX schließt tief im Minus -- US-Börsen mit Abschlägen -- DAX wieder unter 13.000er Marke -- Börsen in Fernost beenden Tag überwiegend niedriger

AUSTRIA

An der Wiener Börse zeigten sich Anleger pessimistisch.

Der Leitindex ATX legte am Morgen nach einer freundlichen Eröffnung zunächst weiter zu, bevor er dann doch wieder auf rotes Terrain zurückfiel. Er beendete den Tag 0,83 Prozent tiefer bei 3.092,65 Zählern.

Bestimmendes Thema blieben Handelsstreitigkeiten der USA. Nachdem US-Präsident Donald Trump am Vortag mit der Ankündigung neuer Zölle auf südamerikanische Metallimporte für Belastung gesorgt hatte, ließ er am Dienstag mit der Drohung weiterer Zölle auf Produkte aus der EU aufhorchen. Er reagierte damit auf eine Digitalsteuer in Frankreich, die vor allem US-Konzerne trifft.

In Wien hat in der Früh der Vorarlberger Leuchtenhersteller ZUMTOBEL Zahlen für die erste Hälfte seines Geschäftsjahres 2019/20 vorgelegt.

DEUTSCHLAND

Nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn erholte sich der DAX am Dienstag wieder etwas.

Der DAX hatte bereits mit einem Zuwachs eröffnet, dämmt dann jedoch einen Teil seiner anfänglichen Gewinne wieder ein. Am Abend ging er 0,19 Prozent fester bei 12.989,29 Einheiten in den Feierabend.

Der Erholungsversuch des DAX ist am Dienstag von weiteren US-Zollandrohungen ausgebremst worden. Der Index rutschte wieder unter die Marke von 13.000 Punkten. Die morgendlichen Gewinne bröckelten fast vollständig ab, nachdem US-Präsident Donald Trump Pläne für neue Strafzölle auf französische Produkte nochmals offiziell bestätigte und Frankreich daraufhin mit europäischen Vergeltungsmaßnahmen drohte. Zudem deutete Trump vor Journalisten die Möglichkeit einer Verzögerung des geplanten Handelsabkommens mit China bis ins kommende Jahr hinein an.

Am Montag hatte der deutsche Leitindex erstmals wieder seit Anfang unter 13.000 Punkten geschlossen, da Trump die Reaktivierung von Zöllen auf Stahl und Aluminium aus Argentinien und Brasilien angekündigt hatte. Nur einige Stunden später legte die US-Regierung dann nach und bezeichnete die französische Digitalsteuer als "diskriminierend" gegenüber großen US-Internetunternehmen. Daher werde nun das Verhängen von Strafzöllen auf französische Importe im Wert von rund 2,4 Milliarden Dollar vorgeschlagen, hieß es weiter.

Die neuerlichen Zollandrohungen sind laut dem Marktexperten Milan Cutkovic vom Online-Broker Axitrader der Beweis dafür, "dass Trump unberechenbar bleibt und die Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen auf wackeligen Beinen steht".

WALL STREET

Die globalen Handelskonflikte belasten die US-Börsen am Dienstag weiter.

Der Dow Jones eröffnete mit einem Minus und gab weiterhin bis auf zuletzt 1,01 Prozent und damit 27.503.48 Punkte nach. Der NASDAQ Composite bewegte sich ebenfalls auf rotem Terrain, nachdem er zum Handelsstart bereits tiefer stand. Zum Börsenschluss gab das Techaktienbarometer 0,55 Prozent auf 8.520.64 Zähler ab.

Trump dämpfte am Dienstag wieder die Hoffnungen auf ein baldiges erstes Teilabkommen mit China. Der US-Präsident hat es nach eigenem Bekunden nicht eilig, mit den Chinesen etwas unter Dach und Fach zu bringen. In gewisser Hinsicht gefalle ihm die Idee, "bis nach der Wahl auf den China-Deal zu warten", sagte Trump mehrfach vor Reportern - wenngleich er betonte, dass es sich dabei nur um Gedankenspiele von ihm handele.

Nachdem Trump die Anleger am Montag bereits mit neuen Zolldrohungen gegen Brasilien und Argentinien verschreckte, schaukelt sich nun auch die Konfrontation mit Frankreich hoch. Als Reaktion auf eine Digitalsteuer bestätigte Trump die US-Pläne für hohe Strafzölle auf französische Produkte. Die Digitalsteuer würde Internetgiganten wie Amazon, Google und Facebook treffen.

Weiter geht auch der Streit mit der EU um Subventionen für den Flugzeugbau.

ASIEN

Neue Handelsspannungen belasteten die Märkte in Asien.

Der Nikkei in Japan büßte 0,64 Prozent ein auf 23.379,81 Zähler.

Auf dem chinesischen Festland legte der Shanghai Composite letztendlich um 0,31 Prozent auf 2.884,70 Punkte zu, während der Hang Seng in Hongkong schließlich 0,20 Prozent im Minus stand bei 26.391,30 Einheiten.

Die Aktienmärkte in Asien hatten am Dienstag Verluste verzeichnet, nachdem die US-Regierung unter Donald Trump inmitten des Handelsstreit mit China Strafzölle gegen Brasilien und Argentinien angekündigt hat. Trump wirft den beiden Ländern vor, ihre Währungen "massiv" abgewertet zu haben. Getrübt wurde die Stimmung auch davon, dass der US-Handelsbeauftragte Frankreich wegen seiner Digitalsteuer für Internetkonzerne mit Strafzöllen von bis zu 100 Prozent auf Importe im Wert von 2,4 Milliarden Dollar angedroht hat.

Die US-Regierung setze weiter die US-Wirtschaftsmacht als Druckmittel ein, kommentierte Stephen Innes, Chefstratege für die Märkte in Asien bei Axitrader. Das schüre die Sorge, dass die für den 15. Dezember geplante Einführung weiterer Zölle auf chinesische Produkte nicht mehr abgewendet werden könne.

An den chinesischen Börsen machten die Indizes nur geringe Bewegungen, in Shanghai drehte der Markt sogar noch leicht ins Plus. Am Wochenende waren überraschend robuste Konjunkturdaten publiziert worden.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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Datum Unternehmen/Event
03.12.19 AVW Immobilien AG / Hauptversammlung
03.12.19 Expedia Inc. / Hauptversammlung
03.12.19 GERRY WEBER AG / Hauptversammlung
03.12.19 Gerry Weber International Aktiengesellschaft Inhaber-Akt / Hauptversammlung

Wirtschaftsdaten

Datum Unternehmen
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Indizes in diesem Artikel

DAX 19 626,45 1,03%
Dow Jones 44 910,65 0,42%
NASDAQ Comp. 19 218,17 0,83%
NIKKEI 225 38 208,03 -0,37%
Hang Seng 19 423,61 0,29%
ATX 3 539,28 0,30%
Shanghai Composite 3 295,70 -0,43%