TecDAX
Geändert am: 02.09.2022 22:26:54
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US-Börsen beenden Handelswoche auf rotem Terrain -- ATX und DAX verabschieden sich mit Kurssprung ins Wochenende -- Asiens Börsen letztlich uneins
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt verbuchte vor dem Wochenende deutliche Gewinne.
Der ATX startete bereits fester in die letzte Sitzung der Woche und konnte diese anschließend noch weiter ausbauen. Letztlich schloss der österreichische Leitindex 2,88 Prozent fester bei 2.891,46 Zählern.
Die Wiener Börse hat nach der Veröffentlichung des mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktberichts weiter zugelegt. Auch andere Börsen in Europa reagierten positiv auf die Daten.
Die US-Wirtschaft hat im August etwas mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft seien 315.000 Stellen hinzugekommen, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Analysten hatten im Schnitt nur mit 298.000 neuen Stellen gerechnet. Allerdings wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 107.000 Stellen nach unten revidiert.
Die Arbeitslosigkeit in den USA ist gleichzeitig im August überraschend wieder angestiegen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 3,5 auf 3,7 Prozent. Analysten hatten im Schnitt eine stabile Quote erwartet. Die US-Notenbank berücksichtig bei ihren Entscheidungen auch stark die Lage am Arbeitsmarkt. Der Bericht war daher angesichts der jüngsten Zinsängste mit Spannung erwartet worden.
Unternehmensnachrichten spielten hingegen zum Wochenschluss keine große Rolle.
DEUTSCHLAND
Vom schwachen Start in den traditionell schwierigen Börsenmonat September erholte sich der DAX am Freitag.
Der DAX eröffnete die Sitzung höher und legte dann weiter zu. Er schloss satte 3,33 Prozent fester bei 13.050,57 Zählern. Damit konnte der DAX die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkten wieder übersteigen.
Nach dem US-Arbeitsmarktbericht hat der DAX am Freitag seine Erholung fortgesetzt. Am Vortag war er sehr schwach in den traditionell schwierigen Börsenmonat September gestartet, nun aber kamen die Schnäppchenjäger. Nach den Jobdaten konnte der Leitindex seine Gewinne etwas ausbauen, damit ist der Abstand zum Jahrestief von 12.391 Punkten wieder grösser geworden.
Die Blicke waren auf den US-Jobbericht für August gerichtet - mit dem Fazit, dass sich die US-Notenbank Fed auf ihrem steilen Straffungskurs wohl bestätigt sieht. Die US-Wirtschaft hat im August mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Ein Jobmarkt in guter Verfassung sorgt für den nötigen Spielraum, um die hohe Inflation weiter mit kräftigen Leitzinserhöhungen zu bekämpfen. Experten zufolge verfestigt sich damit die Ansicht, dass die Fed ihren Leitzins im September nochmals um 0,75 Prozentpunkte erhöhen wird.
Aber auch in der Eurozone bahnt sich möglicherweise ein höheres Tempo der Zinserhöhungen an. Dafür sprach an diesem Freitag, dass sich der Preisauftrieb in der Eurozone auf Erzeugerebene nach einer Pause wieder verstärkt hat. Etwas erleichtert zeigten sich Börsianer, weil nach einem dreitägigen Lieferstopp nach vorläufigen Netzdaten wieder russische Gaslieferungen in Deutschland durch die Pipeline Nord Stream 1 angekündigt sind.
Laut dem DZ-Bank-Analysten Sven Streibel untermauerten die zuletzt starken Schwankungen, dass sich der Aktienmarkt weiter in einem Krisenmodus befindet. Er reduzierte daraufhin sein diesjähriges DAX-Ziel auf 14.000 Punkte. "In dem gegenwärtigen Stimmungsmix aus Zins- und Konjunkturängsten ist durchaus noch mit der einen oder anderen Schwächephase bei Aktien zu rechnen", kommentierte auch der Deka-Bank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. Für den langfristig orientierten Anleger seien solche Phasen aber auch wieder interessante Kaufgelegenheiten.
WALL STREET
Die neuerliche Eskalation der Gaskrise in Europa hat die US-Börsen am Freitag nach anfänglichen Gewinnen deutlich ins Minus gedrückt.
Der Dow Jones startete zwar mit Gewinnen in die Sitzung, verlor allerdings zum Handelschluss 1,07 Prozent auf 31.318,44 Punkte. Auch der NASDAQ Composite drehte im Sitzungsverlauf ins Minus und ermäßigte sich um 1,31 Prozent auf 11.630,86 Zähler.
Die zunächst freundliche Stimmung an der Wall Street ist am Freitagmittag New Yorker Zeit jäh gekippt. Auslöser für den Stimmungswechsel war die zu dieser Zeit über die Ticker laufende Meldung, wonach der russische Energieriese Gazprom die unterbrochene Gaslieferung nach Deutschland am Samstagmorgen nicht wieder aufnehmen wird. Grund sei ein Leck, wegen dem die Pipeline bis auf Weiteres lahmgelegt werde.
Das schürte Rezessionsängste, denn eine vollständige Abschaltung würde die europäischen Regierungen dazu zwingen, ihre Bemühungen um Unabhängigkeit von russischem Gas zu verstärken und Energie zu rationieren - ein Schritt, der Industrieunternehmen schaden und die ohnehin schon schwache Wirtschaft in eine Rezession stürzen würde.
Dabei hatte anfangs noch ein zwar robuster, aber gleichwohl knapp unter den Erwartungen ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht für Zuversicht gesorgt. Die Daten untermauerten einerseits nämlich weitgehend die bereits herrschende Einschätzung, dass die US-Notenbank am Ende des Monats wie angekündigt den Leitzins zum dritten Mal in Folge um 75 Basispunkte anheben dürfte; andererseits sprachen sie nicht für eine drohende noch stärkere Anhebung und ebenso nicht für eine heraufziehende Rezession in den USA.
Am Zinsterminmarkt sank die Wahrscheinlichkeit für einen großen Zinsschritt um 75 Basispunkte nach dem Jobbericht auf 58 Prozent und im weiteren Verlauf auf 56 Prozent. Dahinter dürften Spekulationen gestanden haben, dass der Jobbericht und die Rezessionsgefahr in Europa die US-Notenbanker vielleicht doch vorsichtiger agieren lassen könnte.
Entsprechend fiel die Reaktion am Anleihemarkt aus, dort kamen die Renditen zurück, im Zehnjahresbereich um 6 Basispunkte auf 3,20 Prozent und im Zweijahresbereich, der die Zinserwartung am stärksten spiegelt, sogar um 11 Basispunkte auf 3,40 Prozent.
Der schon vor den Arbeitsmarktdaten etwas nachgebende Dollar kam auf breiter Front zunächst noch etwas weiter zurück. Mit der Gazprom-Meldung erholte er sich aber wieder, weil der Dollar von seinem Ruf als sicherer Hafen profitierte. Der Euro fiel so wieder unter die Parität zurück.
ASIEN
Die asiatischen Börsen präsentierten sich am Freitag uneins.
In Tokio gab der Nikkei bis zum Handelsende um marginale 0,04 Prozent auf 27.650,84 Punkte nach.
Der Shanghai Composite auf dem chinesischen Festland notierte dagegen 0,05 Prozent fester bei 3.186,48 Zählern. An der Börse in Hongkong verlor der Hang Seng letztlich 0,74 Prozent auf 19.452,09 Einheiten.
Vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts (Payrolls) für August im späteren Tagesverlauf hielten sich die Anleger zurück. Die Vorgaben aus den USA waren leicht positiv, dort hatten sich die Kurse nach dem jüngsten Ausverkauf immerhin stabilisiert. In Tokio kam etwas Unterstützung vom schwachen Yen. Anleger setzen auf eine Ausweitung der Zinsdifferenz: Während die US-Notenbank Zinserhöhungen entschlossen vorantreibt, um die Inflation zu bekämpfen, hält die Bank of Japan an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest. Neben den anstehenden US-Arbeitsmarktdaten ließen auch die für kommende Woche angekündigten japanischen Wirtschaftsdaten, darunter die Daten zu den Ausgaben der Privathaushalte, die Investoren vorsichtig agieren. Derweil dämpften neuerliche pandemiebedingte Beschränkungen in China die Kauflaune an den chinesischen Aktienmärkten.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
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02.09.22 | Exporte (Monat) |
02.09.22 | Importe (Monat) |
02.09.22 | Handelsbilanz |
02.09.22 | Zahl der Erwerbstätigen (Quartal) |
02.09.22 | Haushalt |
02.09.22 | Veränderung der Arbeitslosen |
02.09.22 | Exporte |
02.09.22 | Änderung der Arbeitslosen |
02.09.22 | Angemeldete Arbeitslosigkeit |
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02.09.22 | Erzeugerpreisindex (Jahr) |
02.09.22 | Erzeugerpreisindex (Monat) |
02.09.22 | Bruttoinlandsprodukt (Quartal) |
02.09.22 | Bruttoinlandsprodukt (Jahr) |
02.09.22 | Devisenreserven, USD |
02.09.22 | Industrieertrag (im Monatsvergleich) |
02.09.22 | Industrieproduktion ( Jahr ) |
02.09.22 | Durchschnittliche Stundenlöhne (Monat) |
02.09.22 | Arbeitslosenquote |
02.09.22 | Durchschnittliche Stundenlöhne (Jahr) |
02.09.22 | Erwerbsbeteiligungsquote |
02.09.22 | Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft |
02.09.22 | Durchschnittliche wöchentliche Arbeitsstunden |
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02.09.22 | Werkaufträge |
02.09.22 | Geldreserven |
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02.09.22 | CFTC EUR NC Netto-Positionen |
02.09.22 | CFTC Öl NC Netto-Positionen |
02.09.22 | CFTC JPY NC Netto-Positionen |
02.09.22 | CFTC S&P 500 NC Netto-Positionen |
02.09.22 | CFTC AUD NC Netto-Positionen |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 22 287,56 | -0,12% | |
TecDAX | 3 857,03 | 0,21% | |
Dow Jones | 43 428,02 | -1,69% | |
NASDAQ Comp. | 19 524,01 | -2,20% | |
NASDAQ 100 | 21 614,08 | -2,06% | |
NIKKEI 225 | 38 776,94 | 0,26% | |
Hang Seng | 23 477,92 | 3,99% | |
ATX | 4 048,87 | 0,53% | |
Shanghai Composite | 3 350,78 | -0,02% |