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Geändert am: 01.07.2022 22:11:37

Gemischter Auftakt zum 2. Halbjahr: US-Börsen zum Handelsende höher -- ATX geht leichter ins Wochenende -- DAX schließt etwas fester -- Asiens Börsen beenden den Handel in Rot

AUSTRIA

Der Wiener Aktienmarkt schloss nach einem volatilen Handel mit roten Vorzeichen.

Der ATX verzeichnete hohe Anfangsverluste, konnte sich dann aber zeitweise in die grüne Zone vorarbeiten. Letztlich schloss der Index dann aber wieder tiefer: Am Ende betrugen die Verluste 0,55 Prozent bei 2.863,34 Punkten.

Der Wiener Markt ging nach einem wechselhaften Handelstag tiefer ins Wochennede. Bestimmende Marktthemen bleiben weiterhin Inflationssorgen, Zinsängste und Rezessionsbefürchtungen. In der Eurozone ist die Inflationsrate erneut auf einen Rekordstand gestiegen, wurde am Freitag bekannt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Juni um 8,6 Prozent im Jahresvergleich, wie das Statistikamt Eurostat nach einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einer Rate von 8,5 Prozent gerechnet. Im Vormonat war der Preisanstieg noch bei 8,1 Prozent gelegen.

"Immer mehr Anleger scheinen auf den Rezessionszug aufzuspringen. Der unheilvolle Mix aus hoher Inflation und Angebotsverknappungen auf der Energieseite werde, so die wachsenden Befürchtungen, die USA ebenso wie die Eurozone in die Rezession zwingen", schreiben die Experten der Helaba. DEUTSCHLAND

Der deutschen Aktienmarkt beendete den Freitagshandel mit leichten Gewinnen.

Der DAX startete mit Abschlägen, konnte diese aber wieder wettmachen und ging letztlich 0,23 Prozent fester bei 13.813,03 Zählern aus dem Handel.

Auch zu Beginn der zweiten Jahreshälfte bleibt der DAX angezählt, immerhin konnte der deutsche Leitindex den letzten Handelstag der Woche höher beenden.

In der Eurozone kletterte die Inflationsrate erneut auf einen Rekordstand. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Juni um 8,6 Prozent im Jahresvergleich. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einer Rate von 8,5 Prozent gerechnet. "Keine Entspannung in Sachen Teuerung - trotz deutschem Entlastungspaket", kommentierte der Ökonom Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank.

"Die Rezessionssorgen haben die Finanzmärkte fest im Griff. Die hohen Inflationsraten und falkenhafte Kommentare von diversen Notenbankern halten Zinserhöhungserwartungen hoch und damit aber eben auch Konjunktursorgen", hieß es von der Commerzbank.

WALL STREET

Die US-Anleger wagten sich am Freitag doch noch vorsichtig aus der Deckung.

Der Dow Jones legte bis zum Handelsschluss um 1,05 Prozent auf 31.097,26 Punkte zu. Eröffnet hatte er noch 0,12 Prozent tiefer bei 30.737,77 Punkten, im zweiten Anlauf gelang ihm dann im späten Handel jedoch ein nachhaltiger Anstieg in die Gewinnzone. Der technologielastige NASDAQ Composite ging mit einem Plus von 0,9 Prozent bei 11.127,85 Zählern ins Wochenende. Auch er konnte im Handelsverlauf seinen anfänglichen Verlust von 0,20 Prozent auf 11.006,83 Zähler wett machen und Gewinne einfahren.

Nach den Vortagesverlusten und dem düstersten Aktienhalbjahr seit 1970 haben Anleger an der Wall Street am Freitag wieder etwas Mut gefasst. Vor dem verlängerten Wochenende - am Montag findet wegen des Unabhängigkeitstags kein Handel statt - interpretierten Anleger eher mäßige Daten positiv für den Aktienmarkt. Denn diese könnten die US-Notenbank im Kampf gegen die viel zu hohe Inflation von einer allzu forschen Gangart bei der geldpolitischen Straffung abbringen, so die gängige Spekulation im Handel.

"Wenn das Inflationsfieber ein wenig nachlässt, verschaffte dies der Fed mehr Spielraum. Das könnte ausreichen, um die Wirtschaft zu beruhigen, ohne große Kollateralschäden zu verursachen", fasste Ökonom Jurrien Timmer von Fidelity Investments die Hoffnungen der Börsianer zusammen.

Doch wollten Händler nicht von einer Trendwende sprechen. Denn die hohe Inflation und das Bemühungen der Zentralbanken dieser entgegenzuwirken schürten unverändert Ängste vor einer Verlangsamung des Wachstums bis hin zu Rezessionsorgen. "Wir können sehen, dass die Weichen für eine Rezession gestellt werden", mahnte Chefstrategin Seema Shah von Principal Global Investors. Sie rechnete mit einer Rezession zu Beginn des nächsten Jahres.

Aktuelle Daten zeigten zwar noch keine Anzeichen einer Rezession, aber gleichwohl eine Verlangsamung des Wachstums. Die Aktivität in der US-Industrie hat sich laut ISM im Juni abgeschwächt. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes sank auf ein Zweijahrestief und verfehlte zudem die Erwartungen - blieb aber im Wachstum anzeigenden Bereich. Auch der von S&P Global für Juni erhobene Einkaufsmanagerindex sank in zweiter Veröffentlichung, blieb aber ebenfalls auf Wachstumskurs und übertraf sogar die Erwartungen leicht. Die Baudaten zeigten sich indes schwach.

"Insgesamt stützt der ISM-Index zwar die Befürchtungen, dass die aggressive Straffung der Fed zu einer drastischen Verlangsamung der Wirtschaft führen wird, doch deuten die Details auch darauf hin, dass diese Verlangsamung zu einem schnelleren Rückgang der Inflation führen könnte, als viele derzeit annehmen", beschwichtigte Volkswirt Andrew Hunter von Capital Economics die Zinssorgen der Anleger etwas.

ASIEN

Die asiatischen Börsen bewegten sich am Freitag gen Süden.

In Tokio gab der Leitindex Nikkei schlussendlich um 1,73 Prozent auf 25.935,62 Punkte nach.

Auf dem chinesischen Festland ging es für den Shanghai Composite letztlich um 0,32 Prozent runter auf 3.388,80 Zähler. Der Hang Seng hatte in Hongkong am Donnerstag mit 21.859,79 Stellen 0,62 Prozent tiefer im Vergleich zum Vortagesschlusskurs geschlossen. Am Freitag blieb die Hongkonger Börse dann wegen des "Tags der Errichtung der Sonderverwaltungsregion Hongkong" geschlossen.

In einem eher negativen Börsenumfeld gingen die Börsen in Asien mit Abschlägen ins Wochenende. Besonders schwache Daten in Japan wurden als Beleg gewertet, dass die Zentralbanken mit ihren geldpolitischen Straffungen im Kampf gegen die Inflation die Konjunktur abwürgen könnten.

Die Stimmung in der chinesischen Industrie hat sich im Juni stark erholt und ist so gut wie seit Mai 2021 nicht mehr. Zudem wurde im Juni eine dreimonatige Schrumpfungsphase beendet. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus S&P Global (ehemals IHS Markit) ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 51,7 Punkte von 48,1 Punkten im Mai. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung.

Die chinesischen Hersteller verzeichneten in der Caixin-Umfrage den ersten Produktionsanstieg seit Februar. Auch die Auftragseingänge insgesamt nahmen im Juni wieder zu, und die neuen Exportaufträge stiegen. Trotz des Aufschwungs blieben die Hersteller bei der Einstellung von Personal aber laut Caixin noch relativ zurückhaltend. Die Beschäftigung ging den dritten Monat in Folge zurück. Während sich das Angebot noch nicht vollständig erholt hat, berichteten einige von Caixin befragte Unternehmen von stark verkürzten Lieferzeiten der Zulieferer.

Die durch den schwachen Arbeitsmarkt verursachte Verschlechterung der Haushaltseinkommen und -erwartungen habe die Nachfrageerholung gedämpft, sagte Wang Zhe, Volkswirt bei der Caixin Insight Group

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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