Dennoch zuversichtlich |
11.03.2021 17:55:00
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BMW-Aktie geht in Rot aus dem Handel: BMW erleidet Gewinneinbruch und kappt Dividende - BMW Österreich baute Marktanteil 2020 deutlich aus
Der Umsatz sank den weiteren Angaben zufolge 2020 um 5 Prozent auf 98,99 Milliarden Euro. Im Kerngeschäft mit Premiumautos sackten die Erlöse um knapp 12 Prozent ab. Das Konzern-EBIT brach überproportional zu den Erlösen um gut ein Drittel auf 4,83 Milliarden Euro ein. Vor Steuern verdiente BMW mit 5,22 Milliarden 26,6 Prozent weniger, nach Steuern mit 3,857 Milliarden Euro gut 23 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Je Stammaktie liegt der Gewinn bei 5,73 (Vorjahr: 7,47) Euro.
"Wir haben unsere Kostensituation verbessert und unsere Fixkosten sowie unsere Investitionen gesenkt", sagte Finanzvorstand Nicolas Peter laut Mitteilung. "Wir haben damit eine günstige Absprungbasis für ein ertragsstarkes 2021 geschaffen."
BMW Österreich baute Marktanteil 2020 deutlich aus
BMW hat 2020 die Krise am Automarkt auch in Österreich stark zu spüren bekommen. Der Umsatz der BMW Group gab um 16 Prozent auf 5,83 Mrd. Euro nach, die Zahl der Neuzulassungen verringerte sich um 18 Prozent auf 18.381 Stück. Um 19 Prozent reduzierte sich die Anzahl der produzierten Motoren im Werk in Steyr (OÖ). Auf der Positiv-Seite verbuchten die Bayern hierzulande den vierten Platz bei den Neuzulassungen, der Marktanteil stieg von 6,8 auf den Rekordwert von 7,4 Prozent.
"Die Coronakrise hat uns massiv getroffen, aber doch weniger hart als erwartet. Wir waren zum Jahresende gut ausgelastet", so Alexander Susanek, Geschäftsführer des Werkes in Steyr am Donnerstag vor Journalisten. Zu Beginn des Pandemieausbruchs im Frühjahr wurde die Produktion für fünf Wochen heruntergefahren und Kurzarbeit genutzt, mit Ende Juni war diese vorbei. Die Mitarbeiterzahl von 5.200 - davon 4.400 in Steyr - habe nahezu gehalten werden können, es wurden rund eine Million Motoren - statt 1,2 Millionen 2019 - gefertigt.
"Weiterhin besitzen rund die Hälfte aller weltweit neu verkauften BMW- und Mini-Fahrzeuge mit einem Diesel- oder Benzinmotor ein 'Herz' aus Österreich, rührte Susanek die Werbetrommel. Für heuer geht er von einer guten Auslastung aus. Steyr gehe immer mehr in Richtung E-Mobilität, wie auch die Produktion für Gehäuse von E-Motoren beweise. "Wir haben die Transformation angestoßen und kräftig investiert", sagte Susanek heute vor Journalisten.
Christian Morawa, Chef von BMW Austria, sieht den Autobauer ebenfalls mit einem blauen Auge durch die Coronakrise gekommen. Besonders erfreulich habe sich der Motorradsektor mit einem Zulassungsplus von 1,9 Prozent entwickelt. Beim Pkw-Verkauf liege der Anteil der Firmenkunden bei mittlerweile 60 Prozent, wobei auch der Mini hier zugelegt habe. Der BMW X1 sei markenübergreifend das meistverkaufte Premiumfahrzeug hierzulande, 30 Prozent alle Pkw-Neuzulassungen mit Plug-In-Hybrid-Motor seien 2020 auf BMW entfallen. "Im Bereich E-Mobilität konnte die BMW Group ein herausragendes Wachstum von 70 Prozent erzielen und knapp 3.200 vollelektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride in Österreich absetzen, rechnete Morawa vor.
Der Sektor "BMW Financial Services" erreichte 2020 einen neuen Rekordwert beim Finanzierungsanteil. "Knapp die Hälfte aller Neukunden von BMW, Mini und BMW Motorrad entschieden sich für eine Finanzierung aus dem Hause", so Morawa bei der Jahrespressekonferenz. Der kombinierte Umsatz der Leasing GmbH und der Bank GmbH stieg demnach um 16 Prozent auf den neuen Spitzenwert von 354 Mio. Euro.
Morawa betonte die wirtschaftliche Bedeutung der BMW Group für Österreich, die eine der größten Unternehmen des Landes ist und von Salzburg aus auch zwölf südosteuropäische Länder mitbetreut. BMW habe im Vorjahr 367 Mio. Euro in den Standort Österreich investiert. "Im vergangenen Jahr betrug das Einkaufsvolumen der BMW Group bei österreichischen Lieferanten über eine Milliarde Euro, exportiert wurden Güter im Wert von mehr als vier Milliarden Euro, rechnete Morawa vor. In Steyr steht das größte Motorenwerk von BMW weltweit, seit 2003 werden diverse BMW-Modelle bei Magna Steyr in Graz komplettgefertigt.
Für die BMW-Aktie ging es im XETRA-Geschäft letztendlich 3,47 Prozent runter auf 78,52 Euro.FRANKFURT (Dow Jones / APA)
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