BLICKPUNKT/Analyst: BASF zu passiv bei Branchenkonsolidierung

   Ein Zusammengehen von Dow Chemical und DuPont berge für BASF Chancen wie auch Risiken, könnte den weltweit größten Chemiekonzern aber dazu veranlassen, aktiver bei Übernahmen zu werden, sagte Analyst Lars Hettche von Bankhaus Metzler im Gespräch mit Dow Jones Newswires. "Ich glaube aber nicht, dass das ein game changer für BASF sein wird", erklärte der Experte.

   Für Hettche verhält sich BASF zu passiv bei der Konsolidierung in der Branche. Das Unternehmen habe schon sehr lange keine großen Übernahmen mehr getätigt, da das Management die Bewertungen für zu hoch halte. Der Deal werfe die Frage auf, ob BASF jetzt nicht selbst handeln müsse und die Branchenkonsolidierung vorantreiben sollte.

   Bei einer möglichen Fusion der US-Konzerne, so der Analyst, werde es mit Sicherheit Bereiche geben, die verkauft werden müssten. "Dass der Deal ohne Kartellauflagen durchgeht, kann ich mir nicht vorstellen." Zudem könne man davon ausgehen, dass die beiden fusionswilligen Unternehmen an schnellen Verkäufen interessiert seien. Daher dürften die Multiples für die zu veräußernden Aktivitäten nicht extrem hoch sein. BASF könne sich da sicher die ein oder andere Rosine herauspicken und sich verstärken.

   Das größte Problem sieht der Analyst im Agrochemiebereich auf BASF zukommen. Sollten Dow und Dupont ihre Aktivitäten zusammenlegen, entstünde ein sehr starker Akteur, der mit BASF direkt in Konkurrenz stehen würde und in diesem Geschäftsfeld deutlich größer wäre, sagte er.

   Hier stelle sich die Frage, wie viel Synergien die beiden Unternehmen werden nutzen können, um selbst ihre Rendite hochzubringen, und was sie davon verwenden, um Marktanteile dazuzugewinnen und Druck auf Wettbewerber auszuüben, so der Analyst. Auch im Chemiebereich könne dies an der ein oder anderen Stelle der Fall sein.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

   DJG/hoa/smh

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   December 09, 2015 09:43 ET (14:43 GMT)

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