Riskantes Marktumfeld 23.10.2024 23:47:00

"Black Swan"-Autor Nassim Taleb sieht US-Börsen in Crash-Gefahr

"Black Swan"-Autor Nassim Taleb sieht US-Börsen in Crash-Gefahr

• Taleb warnt vor Marktzusammenbruch
• KI-Konzentration am Markt sei gefährlich
• Ähnlichkeiten zur Dotcom-Blase

Im Rahmen eines Interviews mit Bloomberg äußert der "Black Swan"-Autor Nassim Taleb seine Bedenken hinsichtlich des derzeitigen Investitionsumfelds. Laut ihm sei es das riskanteste seit Jahrzehnten. Trotz der jüngsten Aktienrally sehe Taleb zahlreiche Gefahren auf dem Markt, insbesondere durch die Konzentration auf wenige Unternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI). Diese Entwicklung würden ihn an frühere Marktzusammenbrüche wie die Dotcom-Blase erinnern.

Warnung vor aktuellem Optimismus

Taleb kritisiert, dass der Großteil des Wachstums im S&P 500 auf eine Handvoll KI-Unternehmen zurückzuführen sei. In diesem Zusammenhang stellt er infrage, ob diese Firmen tatsächlich das größte Wachstumspotenzial haben und zieht Parallelen zur Dotcom-Blase, bei der viele Unternehmen nach einem rasanten Anstieg ebenso schnell wieder an Wert verloren haben. "KI wird die beste Investition sein. Aber vielleicht nicht bei diesen Unternehmen", sagte er.

Seiner Meinung nach habe die Fokussierung auf wenige Akteure den Markt anfällig gemacht. Taleb warnt davor, dass der aktuelle Optimismus der Anleger in Selbstgefälligkeit umschlagen könnte. Dies sei ein gefährliches Umfeld, das an frühere Krisen erinnere. "Diese Krisen passieren dann, wenn man sie am wenigsten erwartet", betont er gegenüber Bloomberg und warnt vor einem blinden Vertrauen in die aktuelle Marktsituation.

Schulden und externe Schocks als zusätzliche Risiken

Neben der Marktkonzentration auf KI-Unternehmen weist Taleb auf zwei weitere große Risiken hin: Die hohe Verschuldung der USA und die Gefahr eines externen Schocks. Denn: Die Staatsverschuldung der USA liegt bei über 123 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Laut Taleb könnte diese hohe Verschuldung in Verbindung mit externen Schocks zu einer sogenannten "Todesspirale" führen.

Zusätzlich habe die zunehmende Globalisierung seit der Pandemie die Volkswirtschaften enger miteinander verflochten, was dazu führe, dass Krisen eines Landes leichter auf andere Länder überspringen können. Diese Unsicherheit würde die Anfälligkeit des globalen Marktes weiter verstärken, so Taleb.

Redaktion finanzen.at

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