Biokraftstoff-Branche warnt vor Absatzeinbruch

BERLIN (AP)--Wegen der neuen Steuer auf Biodiesel befürchten die Hersteller einen massiven Absatzeinbruch und eine Pleitewelle, die auch die deutschen Klimaziele gefährden könnten. Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie forderte deshalb am Dienstag in Berlin eine Gesetzesänderung. Bei der SPD trifft dies auf offene Ohren, wie der zuständige Berichterstatter Marko Mühlstein der Nachrichtenagentur AP sagte. "Wir hoffen, dass wir noch vor der Sommerpause ein politisches Signal hinbekommen." Seit 1. August 2006 gilt ein Gesetz, mit dem die bisherigen Steuervorteile für Biodiesel schrittweise abgebaut werden. Zum Start werden bis Ende 2007 neun Cent Steuer je Liter fällig. Die Steuer führe dazu, dass Biodiesel fast genauso teuer sei wie herkömmlicher Diesel, sagte der stellvertretende Verbandschef Moritz Gaede. Damit lohne es sich für das Transportgewerbe nicht mehr, mit reinem Biodiesel zu fahren. Dieses nehme aber bislang zwei Drittel der in Deutschland produzierten Gesamtmenge ab. Nur ein Drittel fließe in die Beimischung. Folglich seien Produktionskapazitäten in Gefahr. Insgesamt hat die Branche laut Gaede eine Kapazität von bis zu 4,5 Mio Tonnen jährlich. Als Ausweg forderte Gaede zum einen eine "variable" Besteuerung von reinem Biodiesel, die sich nach dem aktuellen Ölpreis richtet. Außerdem soll schon ab 2008 - statt erst ab 2011 - vorgeschrieben werden, dass die Mineralölfirmen mindestens 7% Biodiesel dem normalen Treibstoff beimischen. Bislang sind bei Diesel 4,4% Beimischung vorgesehen, bei Benzin 1,2%.DJG/apo

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   June 12, 2007 11:38 ET (15:38 GMT)

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