Bilanzen im Blick 12.04.2024 10:35:00

Bilanzsaison steht bevor: Goldman Sachs nennt die Top-US-Banken

Bilanzsaison steht bevor: Goldman Sachs nennt die Top-US-Banken

• Nächste US-Bilanzsaison startet am 12. April 2024
• Goldman Sachs bestimmt im Vorfeld zwei Top-Picks
• Kaufempfehlung für zahlreiche Banken bestätigt

Die Bilanzsaison für das erste Quartal 2024 steht in den USA bereits in den Startlöchern. Traditionell wird diese mit der Ergebnisvorlage der US-Großbanken eingeläutet. Hier geht es schon am heutigen Freitag los mit Zahlen von JPMorgan, Wells Fargo und der Citigroup. Schon kurz darauf folgen dann Goldman Sachs, die Bank of America, Morgan Stanley, PNC Financial Services Group und U.S. Bancorp mit ihren jeweiligen Quartalsvorlagen. Alle diese Banken, ausgenommen Goldman Sachs selbst, werden von GS-Analysten mit Ratings abgedeckt.

Dabei hat die Kreditanstalt auch ihre zwei Top-Picks des US-Banking-Sektors bestimmt: Wells Fargo und JPMorgan.

"Konservative" Schätzung bietet Potenzial

Diese positive Einschätzung der beiden Rivalen gehe laut GS-Chefanalyst Richard Ramsden auf die "konservative" Guidance der beiden US-Banken bezogen auf ihre Nettozinserträge zurück, wie MarketWatch schreibt. Hierbei handelt es sich um den Gewinn, den die Finanzinstitute aus Krediten generieren, nachdem sie die Zinsen für ihre Einlagen ausgezahlt haben.

Da die beiden Banken hier lediglich konservative Prognosen abgegeben haben, gäbe es laut Goldman Sachs ein höheres Potenzial, bei der Quartalsvorlage positiv zu überraschen: "Beide könnten bei den Gebühreneinnahmen positiv überraschen, da sie von der säkularen Erholung und den Kursgewinnen an den Kapitalmärkten profitieren", meinen die Analysten.

Zudem würden beide Kreditanstalten überschüssiges Kapital halten, "was bedeutet, dass es Spielraum für Ertragssteigerungen gibt, sowohl durch höhere Kapitalerträge als prognostiziert, und/oder durch Kapitalumschichtungen in das Geschäft, was wiederum das Ertragswachstum beschleunigt", zitiert MarketWatch Goldman Sachs.

JPMorgan könnte von First Republic-Übernahme profitieren

JPMorgan könnte laut den Experten außerdem vom Kauf der ins Straucheln geratenen First Republic Bank profitieren, da es hier zu Synergieeffekten kommen würde. First Republic war im letzten Jahr im Zuge der US-Regionalbankenkrise in Schieflage geraten und wurde daraufhin von der Großbank übernommen, was für Erleichterung unter Anlegern gesorgt hatte.

Goldman Sachs-Experten nutzten nun die Gelegenheit, ihr jeweiliges Kursziel für JPMorgan und Wells Fargo anzuheben. So liegt das Kursziel für die Bank unter der Leitung von Jamie Dimon nun bei 65 US-Dollar (zuvor 57 US-Dollar), während jenes für die Wells Fargo-Aktie von 215 auf 229 US-Dollar erhöht wurde. Auch das jeweilige Buy-Rating wurde bestätigt.

Bei den anderen von der GS abgedeckten Banken wurde die Kaufempfehlung für Morgan Stanley, Bank of America und Citigroup bekräftigt. Die beiden Rivalen U.S. Bancorp und PNC werden derweil weiterhin lediglich mit "neutral" bewertet.

Schwierige Zeiten voraus?

Insgesamt kommen auf die Banken jedoch potenziell schwierigere Zeiten zu. So konnten die Kreditanstalten in den letzten Monaten von den hohen Leitzinsen profitieren. Es werden in diesem Jahr jedoch erste Leitzinssenkungen seitens der US-Notenbank Fed erwartet, was sich auch auf das Geschäft der Kreditanstalten auswirken dürfte. Allerdings ist bislang unklar, wie viele Senkungen es in 2024 tatsächlich geben wird. Jüngst hatte Fed-Gouverneurin Michelle Bowman mit Aussagen für Furore gesorgt, wonach sogar eine weitere Zinserhöhung im Bereich des Möglichen liege, auch wenn dies nicht ihrer Basisprognose entspreche, wie der US-Sender "CNBC" aus Notizen zu einem Redebeitrag von Bowman zitierte.

Gewerbeimmobiliensektor im Blick

Was ebenso für Belastungen sorgen könnte, sind die Probleme, denen sich der Gewerbeimmobiliensektor gegenüber sieht und die auch auf dem Bankensektor lasten. Durch die gestiegenen Zinsen haben auch die Kreditkosten für Bauträger rapide zugenommen, was bereits zu Ausfällen geführt hat. Auf der anderen Seite haben in den letzten zehn Jahren zahlreiche Banken in den Sektor der Gewerbeimmobilien investiert, um in Zeiten von Negativzinsen ihre Erträge zu steigern. Banken müssen dementsprechend Rücklagen aufbauen, um mit etwaigen Kreditausfällen umgehen zu können. Wie sich dies auf die jeweiligen Bilanzen auswirkt, wird sich dementsprechend bald zeigen.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Chris Hondros/Getty Images,Gil C / Shutterstock.com

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