11.10.2015 11:23:45
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Beurlaubter VW-Entwickler bestreitet wohl Wissen von Manipulationen
FRANKFURT (Dow Jones)-- Der beurlaubte Volkswagen-Entwicklungsvorstand der Marke Audi, Ulrich Hackenberg, hat einem Zeitungsbericht zufolge jegliche Verantwortung für den Abgas-Skandal bestritten. Das geht nach Angaben der Bild am Sonntag aus einem Bericht der VW-Konzernrevision hervor. Demnach habe Hackenberg einen Tag vor der Aufsichtsratssitzung am 22. September in einem Schreiben an den damaligen Vorstandschef Martin Winterkorn darauf verwiesen, dass die "Berichtswege" in der Angelegenheit an ihm vorbei gelaufen seien. Deshalb habe er keine Kenntnis von den Vorgängen gehabt. Laut dem Revisionsbericht habe Winterkorn Hackenberg zuvor gebeten, die Verantwortung für den Abgas-Skandal zu übernehmen. Hackenberg habe dies in dem Schreiben abgelehnt.
Ein Sprecher von Volkswagen sagte auf Anfrage, dass man sich zu Spekulationen nicht äußert.
Hackenberg gilt als einer der klügsten Köpfe in der deutschen Autobranche. Er rückte in den Chefsessel der Forschung und Entwicklung bei VW auf, nachdem Martin Winterkorn im Januar 2007 zum Konzernchef ernannt wurde.
VW steht wegen des Abgasskandals erheblich unter Druck. Im September gab der Konzern gegenüber US-Aufsichtsbehörden zu, in einigen Dieselautos eine Software installiert zu haben, die die Emissionen bei Labortests niedriger erscheinen ließ als unter realen Fahrbedingungen. Der Skandal hat zu einer Gewinnwarnung, dem Rücktritt von Winterkorn und einer möglichen Reduzierung oder Verzögerung von Investitionen geführt. Mehrere Länder haben zudem den Verkauf bestimmter VW-Fahrzeuge gestoppt.
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October 11, 2015 04:53 ET (08:53 GMT)
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