15.04.2019 23:53:42
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BERLINER MORGENPOST: Genugtuung für VW-Kunden / Kommentar von Dominik Bath
Hunderttausende weitere Verfahren sind vor deutschen Gerichten anhängig. Zwar läuft die juristische Aufarbeitung in Deutschland erst langsam an. Für die Kläger aber bedeuten Urteile wie das aus Berlin eine späte Genugtuung. Denn Volkswagen wird für den begangenen Betrug am Kunden endlich zur Verantwortung gezogen.
Dazu passt, dass auch die frühere Konzern-Spitze des Autobauers juristische Konsequenzen befürchten muss: Am Montag erhob die Staatsanwaltschaft Braunschweig Anklage gegen den früheren Konzernchef Martin Winterkorn und vier weitere Führungskräfte. Die Vorwürfe lauten unter anderem: schwerer Betrug, Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb und Untreue. Für Winterkorn geht es jetzt vor allem um sein persönliches Lebenswerk. Volkswagen hingegen dürfte der Dieselskandal auch in den nächsten Jahren weiter viel Geld kosten.
Noch ärgerlicher ist für den Konzern aber die Tatsache, dass die größte Verfehlung der Unternehmensgeschichte durch die Prozesse weiter in den Schlagzeilen auftauchen wird. Auch, wenn Volkswagen-Chef Herbert Diess zuletzt so oft von der neuen, elektrischen Zukunft schwärmte: Die Vergangenheit wird der Wolfsburger Autobauer so schnell nicht los.
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