Überbewertete Unternehmen 03.01.2022 23:58:00

Berkshire-Vize Charlie Munger sehr besorgt: "Dieser Markt ist noch verrückter als zu Zeiten der Dotcom-Blase"

Berkshire-Vize Charlie Munger sehr besorgt: "Dieser Markt ist noch verrückter als zu Zeiten der Dotcom-Blase"

• Charlie Munger besorgt angesichts hoher Unternehmensbewertungen
• Costco und BYD dennoch gute Investments
• Kryptowährungen hätten "niemals erfunden" werden sollen

Die derzeitige Lage an den Aktienmärkten bereitet Starinvestor und Berkshire Hathaway-Vize Charlie Munger große Sorgen. Dies gestand der langjährige Weggefährte von Warren Buffett Anfang des Monats während der Sohn Hearts & Minds Investment Leaders Conference, wie The Australian Business Review berichtet. Unbehagen bereiten der Börsenlegende dabei insbesondere die extrem hohen Bewertungen börsennotierter Unternehmen. Diese ließen den Markt "noch verrückter" erscheinen, als es schon zu Zeiten der Dotcom-Blase Anfang der 2000er Jahre gewesen sei. Dabei gibt er zwar zu, dass es damals einige Unternehmen gegeben hätte, die noch höhere Bewertungen gesehen hätten, im Großen und Ganzen erscheine ihm der heutige Aktienmarkt jedoch noch unausgewogener. Er fasste daher zusammen: "Ich kann es nicht leiden bei diesen aberwitzigen Booms mitzumachen".

So gäbe es laut Munger Unternehmen, die mittlerweile zum 35-fachen ihrer eigenen Ergebnisse gehandelt würden. Dies würde es Anlegern erschweren, mit ihren Investments gute Renditen zu erzielen: "Es ist schwierig Resultate zu erzielen, die als normal bezeichnet werden könnten", meint Munger in diesem Zusammenhang.

Charlie Munger setzt auf Costco

Allerdings betonte er auf der Konferenz ebenfalls, dass es zwei Unternehmen gäbe, welche er durchaus als gute Investments bezeichnen würde. So fand der Starinvestor nur lobende Worte für die US-Einzelhandelskette Costco. Im Gegensatz zu anderen Einzelhändlern konzentriere sich das Unternehmen auf sein Mitgliedschaftsprogramm für Kunden und habe laut Munger das Potenzial, "ein riesiger Internetplayer" zu werden. Munger ging so weit zu erklären, er würde Costco sogar dem Online-Riesen Amazon vorziehen.

BYD als "eines der besten Unternehmen der Welt"

Das zweite Unternehmen, welches Charlie Munger hervorhob, ist der chinesische E-Autohersteller BYD, bei dem die Investmentholding Berkshire schon lange als Großinvestor auftritt. "China ist stolz auf BYD und das sollten sie auch sein. Es ist eines der besten Unternehmen der Welt", verkündete der Berkshire-Vize. Darüber hinaus zeigte sich der Starinvestor erfreut, dass in der Welt derzeit ein Wandel hin zu umweltfreundlicheren Technologien erfolge: "Ich liebe es, dass wir schnell das Verbrennen von Kohle, Benzin und Diesel reduzieren … und stattdessen Elektrizität aus erneuerbaren Quellen nutzen".

Kryptowährungen hätten "niemals erfunden" werden sollen

Wie auch sein Vertrauter Warren Buffett betonte Munger außerdem in einem Interview mit The Australian Business Review, kein Fan von Kryptowährungen zu sein. Seiner Meinung nach hätten die digitalen Devisen "niemals erfunden" werden sollen. Er ist außerdem der Ansicht, dass diese hätten verboten werden sollen, wie es beispielsweise in China passiert sei. Dies sei die richtige Entscheidung gewesen. "Ich möchte Geld verdienen indem ich Menschen Dinge verkaufe, die gut sind für sie, nicht schlecht". Menschen, die Kryptowährungen vertreiben, würden jedoch "nicht an den Kunden, sondern nur an sich selbst denken", meint Munger.

Lobende Wort für Visionär Elon Musk ...

Für Krypto-Fan und Tesla-Chef Elon Musk fand der Berkshire-Vize hingegen viele positive Worte. So sei Musk "sehr fähig, allerdings glaubt er, noch mehr zu können als er es tatsächlich tut und das hat ihm geholfen … Unterschätzen Sie niemals jemanden, der sich selbst überschätzt. Offensichtlich gehen einige der größten Erfolge zurück auf Menschen, die sehr extreme Dinge ausprobieren, weil sie übertrieben zuversichtlich sind. Und wenn sie damit Erfolge haben, nun dann, haben Sie Elon Musk", meint Munger.

... und Amazon-Gründer Jeff Bezos

Im Übrigen bezeichnete der Starinvestor auch Amazon-Gründer Jeff Bezos der Australian Business Review zufolge als "brillanten Mann". Bezos habe außerdem auch das Glück gehabt, auf der Internetwelle mitreiten zu können, die ihn weit nach oben getrieben habe. Darüber hinaus sei er jemand, der "sehr hart gearbeitet habe", um "bemerkenswerte Ergebnisse" zu erzielen.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Nick Webb/CC BY 2.0-by-sa,Kent Sievers / Shutterstock.com

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