"Tal der Tränen vorbei" 13.06.2016 16:58:00

Bene will heuer aus Verlustzone - Kein Stellenabbau mehr

"Das Tal der Tränen ist vorbei. Wir sind durch sehr schwierige Zeiten gegangen", sagte Bene-Geschäftsführer Michael Fried im APA-Gespräch. "Der Standort in Waidhofen ist gesichert. Die Restrukturierung ist abgeschlossen." In den vergangenen sechs Jahren schrumpfte die Bene-Mitarbeiterzahl von 1.070 auf rund 800.

Bene schrieb nach einer nicht geglückten Expansionsstrategie seit 2010 hohe Millionenverluste und wurde im Juni 2015 nach 225 Jahren in Familienbesitz an den Sanierer Erhard Grossnigg und Ex-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) mehrheitlich verkauft. Die Minderheitsaktionäre wurden kurz später hinausgedrängt. Bene fuhr im Jahr 2015 bei einem Umsatz von 151,8 Mio. Euro noch ein negatives Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EGT) von 6,2 Mio. Euro ein. Ziel sei es "nicht mehr Umsatz um jeden Preis", sondern profitabel zu sein, so Fried. Nach Herausrechnung eines Büro-Großprojektes in Abu Dhabi liege die nachhaltige Umsatzgröße bei rund 140 Mio. Euro. Im letzten Boomjahr 2008/09 befand sich der Bene-Umsatz noch bei 186 Mio. Euro.

Auch der neue Bene-Co-Geschäftsführer für Finanzen und Produktion, Jörg Schuschnig, sieht keine Notwendigkeit mehr für Einschnitte bei der Belegschaft oder eine Verlagerung der Produktion. "An Waidhofen an der Ybbs führt kein Weg vorbei." Nach Jahren der Unsicherheiten sei mit den beiden Investoren Grossnigg und Bartenstein ein "starkes Signal" am Markt gesetzt worden, so Fried: "Damit hatten die Befürchtungen und Gerüchte ein Ende und wir können uns wieder auf unser Kerngeschäft konzentrieren." Bene will seine Marktstellung als Hersteller von innovativen Premium-Büromöbel und Bürolandschaften in Österreich, Deutschland, Großbritannien, Mittlerer Osten und Russland weiter festigen. Der Exportanteil liegt bei rund 75 Prozent. Die Anzahl der Bene-Außenstellen wurde in den vergangen Jahren reduziert und mehr auf Fachhändler gesetzt. Als Vorzeigeprojekte von Bene gelten Büroausstattungen für Google in Großbritannien und Irland, für die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) und für BMW weltweit und Lufthansa in Frankfurt.

Zu der Austro Holding von Bene-Investor Grossnigg gehört auch der heimische Büromöbelhersteller Neudoerfler (43 Mio. Euro Umsatz). Eine Zusammenlegung der Produktion ist laut der Bene-Geschäftsführung nicht geplant, aber die Zusammenarbeit im Einkauf, Logistik und Service sollen in den nächsten Monaten zu Kosteneinsparungen führen. Die beiden Büromöbelhersteller seien aber "definitiv Wettbewerber am Markt".

(Schluss) cri/gru

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