Vorsorge 07.08.2017 19:07:41

Belegschaft von Solarworld informiert - Gewerkschaft sieht Strohhalm

Klarheit über einen Wechsel in diese Gesellschaft gebe es aber erst dann, wenn ein Kaufvertrag mit einer Investorengruppe zustande komme und die Gläubigerversammlung zustimme, sagte Thomas Schulz, Sprechers des Insolvenzverwalters Horst Piepenburg, am Montag auf Anfrage. Das zuständige Amtsgericht am Unternehmenssitz in Bonn hat für kommenden Freitag zu einer außerordentlichen Gläubigerversammlung geladen.

Bei der Mitarbeiterversammlung erfuhren die Beschäftigten auch, wer seinen Job im Fall einer Übernahme durch Investoren behalten kann und wer nicht. Dazu bekam nach Gewerkschaftsangaben jeder Mitarbeiter einen Brief. Es habe zwar eine große Anspannung gegeben, die Beschäftigten seien aber sachlich geblieben und hätten später viele Fragen gestellt. Für jeden Kandidaten eines Wechsels in die Transfergesellschaft soll nun ein Profil auf Basis eines Interviews erstellt werden, hieß es. Das soll eine möglichst schnelle Weiterqualifizierung und Vermittlung auf einen neuen Arbeitsplatz erleichtern.

Bereits am Wochenende war bekannt geworden, dass in Freiberg nur 283 von vormals mehr als 1000 Beschäftigen übrig bleiben sollen. Am Standort im thüringischen Arnstadt sollen es 180 sein. Nachdem in beiden Werken in den letzten Wochen bereits Stellen abgebaut worden waren, sollen nun 1200 Mitarbeiter aus beiden Standorten in eine Transfergesellschaft wechseln.

Die SolarWorld AG hatte am 11. Mai Insolvenz angemeldet. Am 1. August war das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Bonner Konzerns eröffnet worden. Zuletzt hatten sich Hinweise verdichtet, das Firmengründer Frank Asbeck gemeinsam mit Investoren aus Katar hinter dem Übernahmeangebot für die Fabriken in Freiberg und Arnstadt steckt. "Wir äußern uns nicht zu Investoren. Mit allen ernsthaften Interessenten ist Vertraulichkeit vereinbart worden", hatte der Sprecher des Insolvenzverwalters am vergangenen Freitag erklärt.

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie verwies darauf, dass die angestrebte Übernahme durch diese Investoren laut Insolvenzverwalter alternativlos sei. Auch die Gewerkschaft habe noch viele offene Fragen. Beispielsweise stehe in Frage, ob man mit einem Personalbestand von 238 Mitarbeitern ein solches Werk wie in Freiberg überhaupt betreiben könne. Man dürfe aber nicht alles schon zu Beginn zerreden, sagte Bezirksleiter Gerald Voigt auf Anfrage: "Es gibt keinen anderen Strohhalm, nach dem man greifen kann."/jos/DP/he

FREIBERG (dpa-AFX)

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